Ich muß es zugeben: als ich Samstag in aller Frühe vom Wecker aus dem Bett geworfen wurde war ich nicht sonderlich gut gelaunt. Und die ersten Stunden auf den Trödelmarkt an der Dortmunder Uni verbesserten meine Laune nicht wesentlich. Es war saukalt. Aber im Nachhinein (und da verklärt sich bekanntlich alles) war es eine interessante Erfahrung mal als Verkäufer einen Trödelmarkt zu besuchen.
Erst einmal ein Tipp für alle, die spontan etwas in Dortmund verkaufen wollen: Nehmt NICHT die Abfahrt Dorstfeld, denn der Rückstau ist ewig lang. Eichlinghofen ist wesentlich kürzer (Glück gehabt).
Noch während wir im Dunkeln aufbauten, näherte sich uns schon die Trödelprofis. Sie waren leicht zu erkennen, denn sie hatten alle Taschenlampen dabei, leuchteten zügig nach links und rechts und kannten im wesentlichen nur zwei Worte: „Schmuck?“ und „Elektrogeräte?“
Die Stunden danach waren von Käuferstudien geprägt: von freundlich („Ich wünsche ihnen noch ein schönes Wochenende.“) bis hin zu persönlich beleidigt („Was? FÜNF Euro?!“)
Unser alter Esstisch, von dem wir stellvertretend einen Stuhl und ein Bild mitgebracht hatten ,wechselte auch den Besitzer. Er steht jetzt in einer Dortmunder Malschule.
Unterm Strich war es – wie gesagt – interessant. Aber bis zum nächsten Trödelmarkt darf es jetzt ruhig ein paar Jahre dauern. Jedefalls aus Verkäufersicht.