Wenn ich darüber nachdenke, dann stelle ich fest, dass die Abschaffung der Faktenchecks durch Herrn Zuckerberg gar kein Problem ist. Ich kann nicht einmal sagen, dass die Algorithmen das Problem sind. Die Gewalt gegen die Rohinga wurde den Facebook-Algorithmus angestachelt. Ein paar Faktenchecks hätten da gar nichts geändert. Sie sind ein Feigenblatt, auf dass die Herren Musk und Zuckerberg aus Kostengründen gern verzichten.
Das eigentliche Problem ist der Algorithmus. Aber der ist nicht einfach nur etwas technisches. Er ist wie eine Waffe: erdacht, gebaut und abgefeuert von Menschen. In diesem Fall von Herrn Zuckerberg.
Und es spielt keine Rolle, ob ich meine Macht dir die Inhalte meiner Wahl zu präsentieren aus Geldgier oder aus faschistoider Besoffenheit in die Timeline drücke. Es bleibt menschenverachtend und widerlich. Jeder darf schreiben, was er will, aber der Oligarch entscheidet über die Sichtbarkeit. Über die Wichtigkeit, über die Verschiebung des Diskurses, über das, was als herrschende Meinung wahrgenommen wird. Daran werden Faktenchecks nichts ändern.
Der optimistische Teil in mir möchte glauben, dass es gelingt, die Oligarchen zu stoppen. Der Realist in mir weiß, daß er damit auf verlorenem Posten steht.
Kommentare
Wir stehen auf verlorenem Posten. Die Macht der Oligarchen (gut, dass du diesen Begriff auch hier einführst) wird immer weiter zunehmen und die verantwortlichen Politiker der Länder sind gar nicht mehr in der Lage, diesem Treiben etwas entgegenzusetzen. Stattdessen werden uns allerdings weiter Placebos verabreicht, die an den Verhältnissen null ändern. Es ist ganz schön erbärmlich und ernüchternd, was auf der Welt vor sich geht.
Wenn ich so etwas wie das hier sehe, dann verblasst leider auch mein restlicher Optimismus
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