Eine Beweisführung, die an Trivialität kaum zu überbieten ist: Je mehr Dinge man benötigt um glücklich zu sein, um so weniger glücklicher wird man sein. Denn sich in den Besitz dieser Dinge zu bringen ist ein Aufwand (Geld verdienen etc.), der Zeit kostet und nicht unmittelbar glücklich macht. Die „glücksfreie“ Zeit nimmt also zwangsläufig zu Ungunsten der potentiell glücklichen Zeit zu.
Diese Gleichung gilt sowohl für Habenichtse wie für Milliardäre.
Durch Verzicht wird zwar niemand zwangsläufig glücklicher, aber er hat wenigstens mehr Zeit dazu.
Kommentare
Sehr richtig.
Außerdem ist es gut einzusehen, dass die Dinge selbst oder ihr Besitz überhaupt nicht glücklich machen. Das tun höchstens die Tätigkeiten (oder Erlebnisse), die die Dinge ermöglichen. Oder die Anerkennung, die man durch Besitz erhält, usw.
Verzicht/Askese kann aber auch problematisch werden. Sollte ein talentierter Hobbymusiker zum Beispiel auf ein Instrument verzichten, das sein Spiel noch freudvoller werden lassen könnte?
Ein wichtiger Hinweis: die Dinge vermitteln (wie man mag: als Mittel oder Mittler) nur das Glück, sie enthalten es nicht.
Die Abwägung zwischen dem erstrebten Glück und dem dafür in Kauf genommenen Unglück, bleibt immer dann schwierig, wenn es sich gegenseitig nahezu aufhebt. Eine Alltagserfahrung, die auch mit den besten utilitaristisch-mathematischen Kalkulationen nicht gut lösbar ist. Da bleibt nur mit Verstand und offenem Ohr für die innere Stimme die Wahl zu treffen und ins kalte Wasser zu springen.
Die Kommentare sind geschlossen.