Ich hatte Hunger

Das Timing war suboptimal. Erst eine Zahnreinigung, dann das Atelier am Abend. Ich hatte nur nicht bedacht, dass ich nach der Zahnreinigung 90 Minuten nichts essen durfte. Also war ich beim Malen die ganze Zeit hungrig … und habe schnell gemalt. Und wenn ich mir das Ergebnis anschaue, dann sollte ich vielleicht häufiger hungrig malen …


Dokumentation eines Bildes

Ich hatte es schon länger einmal vor: den Entstehungsprozess eines Bildes für mich zu dokumentieren, um herauszufinden, wo ich vielleicht falsch „abgebogen“ bin. Also erst mal grundieren:

15:49
15:49

Dann eine grobe Skizze:

16:00
16:00

Erst mal der Rücken:

16:08
16:08

Farbe ins Bild:

16:16
16:16

Hintergrund und dunklere Bereiche:

16:32
16:32

Alle Farbflächen angelegt:

16:48
16:48

Die Detailarbeit beginnt:

17:11
17:11

Fertig:

17:30
17:30

Knappe zwei Stunden Malerei. Interessanterweise gefällt mir das Ergebnis recht gut, aber die Zwischenschritte, die halb Skizze und halb Ausführung sind, noch besser.


Auch ein schöner Rücken…

Im Moment bin ich tatsächlich vergleichsweise flott dabei Leinwände mit Farbe zu füllen. Der originale Rücken gehörte zu einem Werbeprospekt von G+U und wies auf ein Buch zum Thema „gesunder Rücken“ hin. Daniela hatte das Foto entdeckt und ich hatte Spaß dabei es in Malerei umzusetzen.


Mit dem dicken Pinsel

Angeregt durch meine Ausstellungsbesuche in der letzten Zeit will ich malerischer arbeiten. Heute Nachmittag war etwas Zeit und so habe ich mir zwei schlichte Fotokartons genommen und sie als Malgrund benutzt. Der Karton saugt die Farbe wie ein Schwamm auf und zwang mich besonders schnell und grob zu malen. Genau das, was ich wollte. Die beiden Ergebnisse sind bei weitem noch nicht umwerfend, aber sie helfen von allzu viel „Pingelei“ wegzukommen und sind schon eine erste Antwort auf die Frage „Warum hast du das Motiv nicht gleich fotografiert?“. Eine Frage, die sich seit 150 Jahren jeder stellen muss, der realistisch malt.
Meine (in keinster Weise neue) Antwort darauf ist: weg vom Realismus.

Und für alle notorischen Realisten: ich habe tatsächlich zwei Fotos als Anhaltspunkt benutzt. SIe stammen von der schön gestalteten Site Lichtzeichnung.


Stiländerung

Manchmal funktionieren Sachen ganz und gar nicht so, wie man sie sich vorstellt: Als wir in Holland waren habe ich mir extra für drei Euro ein über 100 Jahre altes Buch gekauft (eine einzige Lobhudelei auf den Armleuchterkaiser Wilhelm II) um Material für meine Buchakte zu haben. Und gestern abend stellte ich dann fest, dass das Papier ungefähr so saugfähig wie Plastikfolie ist. Aber dafür sieht das erste Ergebnis immer noch ganz gut aus. Mit zarten Übergängen in den Grautönen ist allerdings Schluß.

Also wandte ich mich leicht frustriert anderen Dingen zu. Da wir den Mittwoch genutzt hatten uns die Paul Wunderlich Ausstellung auf Schloß Cappenberg anzuschauen, war ich zu Experimenten aufgelegt. Das ist zwar noch nicht so doll geworden, aber immerhin.

Zwei kleine Beispiele:


Schwerelos

Letztlich komme ich immer wieder auf den menschlichen Körper zurück. Ihn darzustellen liegt mir einfach. Natürlich muß ich bei meinen Motiven immer wieder über den Tellerand schauen, aber das Zentrum werden menschliche Körper bleiben.

Und Schwerelosigkeit.


Buchakte

Die Technik ist nicht neu: ducken, malen oder zeichnen auf Buchseiten. Aber sie hat ihren Reiz. Vor ein paar Wochen kauften wir einige sehr schöne Linoldrucke von Sun Flowers. Einer davon, ein Drache, der auf eine alte Bibelseite gedruckt war, gefällt mir ganz besonders. Seit dem Zeitpunkt hatte ich vor etwas in dieser Art zu machen. Herausgekommen sind vier Akte auf den Seiten eine Taschenbuchs (das sich übrigens als gute Basis für lavierte Tusche herausstellte.)


Ich weiß nicht genau, warum mich diese Technik so fasziniert, aber zwei weitere Bilder, die zum gleichen Zeitpunkt auf unbedrucktem Papier entstanden, kamen mir dagegen recht langweilig vor.
Es werden noch mehr Bilder dieser Art entstehen. Auch mit anderen Sujets und sicher auch mit mehr Bezug auf den Hintergrund (wobei mir dieses Mal das Ignorieren des Hintergrundes besonderen Spaß machte – daher auch die grösseren schwarzen Übermalungen auf drei Bildern).