Weihnachtsmarkt zu Hause

Eigentlich sind wir jedes Jahr mindestens einmal auf dem Weihnachtsmarkt in Unna, essen Grünkohl mit Bratkartoffeln und Mettwürstchen und als Nachtisch gibt es dann ein Glühwein mit Cointreau am Stand gegenüber.

Das ging dieses Jahr natürlich nicht. Glücklicherweise hatte Daniela die rettende Idee: lass uns das Ganze doch zu Hause selbst machen. Und sie besorgte auch gleich die ganzen Zutaten vom Markt. Glühwein und Cointreau hatten wir zufällig noch da.

Wir suchten uns das passende Rezept heraus, ersetzten die Speckscheiben durch Bacon und blanchieren in drei Etappen den frischen Grünkohl. Dann wanderte alles nach und nach in die Cocotte und durfte vor sich hinsimmern.

Kurz vor dem Servieren bereitete ich noch die Bratkartoffeln zu.

Das Ergebnis schmeckte uns Beiden richtig gut, lediglich das Kasseler würden wir das nächste Mal zu Gunsten von mehr Mettwürstchen weglassen.

Und das Tollste daran: aufgewärmt am nächsten Tag (mit frischen Bratkartoffeln) schmeckte es noch besser.

Und der Glühwein mit Schuß war auch nicht schlecht….


Fehlalarm

Wir hatten etwas ferngesehen und wollten es uns auf dem Balkon gemütlich machen, als die Feuerwehr kam. Nicht zu uns, aber die Straße hoch und direkt vor unserem Balkon den Fußweg entlang. Rauch und Feuer waren nirgendwo zu sehen, aber sie blieben gleich nebenan beim Kindergarten stehen. Als dann ein paar Feuerwehrleute mit Atemschutzgerät vorrückten, war naheliegend, das wohl Gasalarm ausgelöst worden war.

Glücklicherweise ein Fehlalarm. Nach einer halben Stunde rückten sie wieder ab. Und es fing an zu regnen.


Es brennt

Daniela weckte mich heute Nacht: „Ich glaube, es brennt“. Geräusche wie von einem Feuerwerk waren zu hören und im Wohnzimmer für einen Moment die Reflektionen von Blaulicht zu sehen. Und tatsächlich war die Aussicht aus unserem Küchenfenster erschreckend.

Die Tennishalle, die etwa 50 Meter von uns entfernt liegt, stand meterhoch in Flammen. Eine riesige Rauchsäule stieg in den Himmel und der heftige Funkenflug trug auch nicht zur Beruhigung bei.

Glücklicherweise war die Feuerwehr bereits da; wie wir später erfuhren waren bis zu 100 Personen im Einsatz. Das ist definitiv nicht das, was man vor seiner eigenen Haustür erleben möchte. Zumal erst im April letzten Jahres ein Brandstifter gegenüber vom Tennisclub beim Cafe im Kurpark und der Jugendkunstschule gezündelt hatte. Und vor ein paar Tagen an der Windkunst, glücklicherweise ohne größeren Schaden.

Ziemlich genau vor zwei Jahren hatte ich vom gleichen Küchenfenster aus den Blutmond fotografiert. Klingt vielleicht banal, aber es erinnerte mich daran wie schnell alles anders werden kann.

Jetzt ist erstmal die Umgebung gesperrt wie damals bei Friederike, aber die netten Herren vom Ordnungsamt ließen mich durch.


Freilaufende Küken

Nach einer Woche haben wir die Küken wieder besucht. Inzwischen hatten sie das Nest verlassen und erforschten bereits die Umgebung. Aber immer in der Nähe der Glucke.

Als wir kamen, beäugte sie uns kritisch und verschwand dann mit der Kükenschar im Gebüsch. Damit wurde das Küken-gucken erst mal zu einem Hörspiel mit viel fröhlichen Gepiepse.

Gisela lockte die Glucke mit etwas Futter wieder ins Freie mit den Küken im Schlepptau. Jetzt konnte wir genauer sehen, wie energisch die Kleinen bereits in der Erde scharrten und picken übten. Denn picken können die Küken nicht von allein, das lernen sie von der Glucke und üben es immer wieder.

Zwischendurch glaubte die Glucke, dass Gefahr droht. Ein glucksender Laut von ihr und schon waren alle Küken still und bewegten sich kaum noch. Erst nach einiger Zeit begannen sie wieder mit dem Piepsen, Scharren und Picken.

Aber offensichtlich gefiel es ihnen besser im Gebüsch. Also verschwanden sie alle wieder dorthin und die Glucke hinterher.


Die Küken sind da

Am Donnerstag meldete sich Gisela: „Die Küken sind da“. Als wir nachschauen gingen, war davon erst einmal gar nichts zu sehen. Die Glucke saß da und beäugte uns kritisch. Von Küken keine Spur.

Aber nach kurzer Zeit bewegten sich ein paar Federn und für einen Moment guckte ein winziger Schnabel zwischen dem Gefieder hervor. Dann schien sich unter ihrem Bauch herumzusprechen, dass da draußen was los ist und die Neugier siegte. Erst ließen sich zwei blicken, dann drei und schließlich entstand ein fröhliches Gewusel.

Da wurde hin und her gelaufen, schon mal testweise gepickt oder am Stroh gezogen. Insgesamt waren sieben Küken geschlüpft, aber wir bekamen sie nie alle gleichzeitig zu Gesicht. Denn immer wieder gingen die Küken unter der Glucke in Deckung. Was ich ziemlich phänomenal finde, denn sich unter die im Vergleich riesige Glucke zwischen Eier und andere Küken zu quetschen ist schon eine echte  Leistung. Nur noch übertroffen von dem Kunststück sich mit seinem Schnabel im Dunkeln unter einer Glucke aus einem Ei zu befreien.

Ein von innen geöffnetes Ei

Vermutlich ist mein Bild von Küken ganz stark von Reklame geprägt, denn ich stellte sie mir alle als kleine, gelbe Flauschbällchen vor. Aber die Natur ist deutlich abwechslungsreicher. Die Fotos zeigen es: neben den Klischee-gelben Flauschbällchen sind auch braun und schwarz beliebte Kükenfarben. Und wer sich nicht entscheiden kann, der nimmt gefleckt.

Hühner sind schon ganz schön vielfältig.


Ein brütendes Huhn

Mein Artikel über die freilaufenden Eier führte zu einer kleinen Überraschung: unsere Nachbarin Gisela, der die Hühner gehören, rief uns an und fragte, ob wir mal ein Huhn beim Brüten sehen wollen. Brütende Hühner wären nämlich gar nicht so häufig. Wir nahmen die Einladung gerne an und haben einiges über Hühner gelernt.

Wenn man darüber nachdenkt, dann ist es eigentlich naheliegend, dass es kaum noch brütende Hühner gibt: wenn sie brüten, legen sie ja keine Eier mehr. Also hat man versucht den Hühnern für die industrielle Eierproduktion das Brüten wegzuzüchten und die Eier in Automaten ausbrüten zu lassen. Da werden sie mit Infrarotlampen gewärmt und automatisch gewendet, bis sie irgendwann schlüpfen. Keine so schöne Vorstellung.

Aber so leicht machen die Hühner es den Züchtern nicht. Wenn Hennen Eier sehen, dann setzen sich gerne trotzdem mal auf das Gelege (vor allem wohl dann, wenn schon eine andere Henne da sitzt). Und ab und zu bleibt eine Henne sitzen und fängt wirklich an zu brüten.

Damit der restliche Hühnerhof nicht stört (siehe oben), hat die Glucke für ein paar Tage sogar ein Einzelappartement. Glucke heißt sie übrigens, weil sie beim Brüten gluckende Geräusche macht. Ich glaube, dass ich dieses nette Geräusch noch nie gehört habe. Man hat ja auch nur selten Gelegenheit dazu.

Während wir uns die Glucke ansahen, kamen auch schon ein paar Hühner angelaufen. Die Erste war sie hier.

Ein ganz schön neugieriger Haufen …

Das ist Hugo, der Hahn. Wer jetzt glaubt, dass er der Vater der Brut sei, irrt. Viele der Hühner sind seine Schwestern. Deswegen werden gerade fremde Eier ausgebrütet. Da Hühner am liebsten ihre Eier dort legen, wo schon andere Eier liegen, sitzen die Glucken sowieso schon immer auf ein paar fremden Eiern. Ihnen ist es egal, Hauptsache sie können in Ruhe brüten.


Freilaufende Eier

Wir wohnen in Unna, das mit 58000 Einwohnern zwar nicht gerade groß , aber auch nicht mehr ländlich ist. Um so schöner ist es, dass unsere Eier seit einiger Zeit von freilaufenden Hühnern aus Nachbars Garten stammen. Wir hatten in ihrem Vorgarten schon häufiger diese interessante Konstruktion gesehen :

Und irgendwann haben wir dann mal wirklich zugeschlagen. Was soll ich sagen, die Eier sind nicht nur köstlich, sondern auch alle höchst individuell.

Groß, klein, hell, dunkel, manchmal mit etwas Stroh oder einer Feder, aber immer abseits jeder Norm.

Vor einigen Wochen unterhielt sich Daniela mit der Nachbarin. Seitdem bekommen wir eine SMS, wenn neue Eier bereitstehen (die Hühner haben da ihren eigenen Rhythmus) und wir haben jetzt auch ein Foto der Hühner.

Für jemanden, der auf dem Land lebt, wäre das sicher nichts Besonderes. Aber so Stadtnah – auch wenn die Stadt nur klein ist – fühlt sich das schon ein bisschen nach einem Privileg an.


Das Schweinchen ist zurück

Heute nachmittag war es überraschend wieder da, stand auf dem Waschbeton und ließ sich von der Sonne kitzeln. Wo war es in den letzten drei Tagen? Warum ist es zurück gekehrt? Und wann wird es wieder davon fliegen?

Update 22.4. 17:46

Jetzt ist es wieder weg…