Warum Lebenskunst ?

Warum sollte man sich überhaupt mit Lebenskunst und Selbstsorge auseinandersetzen? Einen Teil der Antwort findet sich in Epikurs „Brief an den Menoikus“:

Wer jung ist, soll nicht zögern, sich mit Philosophie zu beschäftigen, noch soll, wer schon ein Greis ist, in der Beschäftigung mit der Philosophie ermatten; denn niemand ist zu jung oder zu alt, für die Gesundheit seiner Seele zu sorgen.

Es geht also um die „Gesundheit der Seele“. Für Epikur war eine gesunde Seele untrennbar verbunden mit einem angstfreien Leben. Es gab damals wie heute vieles, was angst macht: Angst vor Armut, Krankheit, Tod, Göttern und Mitmenschen sind in der Moderne noch genauso vorhanden, wie in der Antike. Sie treten heute vielleicht in gewandelter Form auf, aber hinter dieser Oberfläche sind sie dieselben geblieben.
Nach Epikurs Ansicht reichte ein bescheidenes an der Vernunft orientiertes Leben aus, um glückselig zu werden. Auch wenn das von ihm zu knapp gedacht sein sollte, so hat ein gelingendes Leben in erster Linie mit Einstellungen und Haltungen zu tun, denn die Dinge werden so bleiben, wie sie sind. Wir haben selten die Kontrolle über sie (Regnet es?), Kontrolle haben wir aber in weit größerem Umfang über unsere Einstellungen zu den Dingen (Ärgere ich mich über den Regen?). Aber eine kluge und auch robuste Haltung zum Leben fällt nicht einfach vom Himmel, noch ist sie angeboren. Sie will erarbeitet werden, durchdacht und eingeübt sein.
Genau das ist Lebenskunst.


Ruhe im Kopf

Gelegentlich herrscht im Kopf Chaos: die Gedanken scheinen ihre eigene Richtung einzuschlagen, man grübelt, ist unkonzentriert und kommt zunehmend in eine finstere Stimmung. In solchen Momenten wäre es angenehm, die eigenen Gedanken einmal für ein paar Minuten abzuschalten. Das geht, erfordert aber Übung.

Die Meditation im Zen, aber auch in vielen anderen Schulen, basiert auf einer scheinbar ganz einfachen Übung: Atmen und zählen.
Man beginnt mit eins beim Einatmen, dann folgt zwei beim Ausatmen, dann gehts mit dem nächsten Einatmen und der Drei weiter. Das Spiel geht bis zehn und beginnt dann von vorne.
In der fortgeschrittenen Version werden nur noch die Atemzüge gezählt und am Ende bleibt die reine Konzentration auf das Atmen.
Beim Atmen sollte ganz bewusst in den Bauch geatmet werden. Achten sie konzentriert auf ihren Körper.

Warum Atmen und Zählen? Sie haben den Vorteil, daß sie unseren Kopf mit neutralen Gedanken füllen. Sie sind nicht mit positiven oder negativen Assoziationen belegt, sondern einfach nur neutrales Atmen und Zählen.

Aber vorsicht: Die Sache klingt einfacher, als sie ist. Probieren sie es aus. Überraschend schnell werden sie sich dabei ertappen, daß ihre Gedanken abschweifen. Das ist völlig normal, es wird immer wieder passieren. Wichtig ist, daß sie wieder zum Atmen und Zählen zurückkehren.
Das Zählen hilft bei der Konzentration. Lediglich zu atmen und den Körper dabei zu beobachtenlässt sehr schnell die Gedanken abschweifen.

Die Technik lässt sich übrigens zweckentfremden. Benutzen sie sie, wenn sie Schwierigkeiten haben einzuschlafen. Besonders dann, wenn sie mitten in der Nacht aufwachen und sich die finsteren Gedanken der frühen Morgenstunden einstellen. Im Gegensatz zum Schäfchen zählen, empfehle ich, sich nur mit der Konzentration auf den Atem zu begnügen. Denn der Sinn der Sache ist ja nicht, die Konzentration möglichst lange aufrechtzuhalten, sondern den Kopf leer zu bekommen (mit neutralen Inhalten zu füllen) und von dort aus entspannt in den Schlaf hinüberzutreiben.


Kur in guter Laune

Bei Alain bin ich auf eine besondere Art der Kur gestoßen, eine Kur für gute Laune. In einem seiner Propos (kurze Artikel zu einem Thema) stellt er mit einem Augenzwinkern eine Anleitung für das Bewahren der guten Laune vor. Seine drei Protagonisten schildern sich gegenseitig ihre Fortschritte. So wie in einer Kur ein kalter Wasserguss, der im normalen Leben als höchst unangenehm erlebt würde, einfach als üblicher Bestandteil erlebt wird, so werden in der Kur für gute Laune die Miesmacher nicht als Ärgernis, sondern als Herausforderung betrachtet. Um sich nicht gleich zu überfordern, beginnt man mit kleineren Irritationen und arbeitet sich langsam zu den größeren Ärgernissen vor. Zum Schluss ist man so abgehärtet, daß man auch im normalen Leben seine gute Laune nicht verlieren wird.

Alains Idee, diese Arbeit an sich selbst als Kur zu verpacken, ist sicher etwas ungewöhnlich. Aber sie zeigt die Möglichkeit eines spielerischen Umgangs mit Menschen und Situationen. Statt mich über einen hartschädligen Beamten zu ärgern, stelle ich mir vor, dass er extra für mich diese alberne Vorstellung gibt, damit ich meine Ruhe und Gelassenheit an ihm üben kann. Es ist geradezu bewundernswert, wie viel Mühe er sich gibt.

Ich muss zugeben, dass es nicht einfach ist, sich auf so ein Spiel mit der eigenen Einstellung einzulassen. Aber wenn es gelingt, kann eine eigentlich unangenehme Situation als durchaus amüsant erlebt werden.
Bei dem Versuch eine Kur in guter Laune zu machen, können sie nichts verlieren. Schlimmstenfalls ärgern sie sich trotzdem, bestenfalls behalten sie ihre gut Laune.
Also los, die Kur kann jederzeit beginnen.


Erwartungen und Enttäuschungen

Wir werden ständig enttäuscht. Das Leben scheint so organisiert zu sein, daß es uns ständig Enttäuschungen bereitet. Immer wieder haben wir Erwartungen, die sich nicht erfüllen. Merkwürdigerweise es gibt Menschen, die davon kaum betroffen sind, während anderen die ständig gescheiterten Erwartungen ins Gesicht geschrieben sind.

Ganz allgemein müssen wir, um unser Leben meistern zu können, uns Vorstellungen von der Zukunft und der Welt machen. Aber wir verfügen fast nie über alle Informationen, um absolut sichere Entscheidungen treffen zu können. Und schon treten die ersten Ent-Täuschungen auf.

So neutral betrachtet, würden Enttäuschungen kein Problem darstellen. Sie würden lediglich aktualisierte Informationen über die Welt sein.

Aber so einfach ist es nicht. Erwartungen und Wünsche schweben nicht bezugslos in unserem Bewußtsein, sondern sind von den vielfältigsten Gefühlen begleitet. Das ist auch nicht schlecht, denn ohne Gefühle und Wünsche würden wir das Lebenvon Taschenrechnern führen. Aber es sollte zum klugen Umgang mit Erwartungen anregen. Es gibt einiges, das schief gehen kann:

Unrealistische Erwartungen
„Ich will alles und zwar sofort“, „Mein Geschmack ist einfach: immer nur das Beste“, „Die Welt ist mir das einfach schuldig“. Die Ansprüche, die aus solchen Sätzen sprechen, werden garantiert enttäuscht. Statt darauf zu schauen, wie die Welt wirklich ist, wird verlangt, dass sich die Welt wie meine Traumwelt verhält. Nichts ist einfacher, als der eigenen Phantasie die Sporen zu geben und sich in der persönlichen Traumwelt einzurichten. Und nichts wird schneller enttäuscht.

Perfektionismus
Gut reicht nicht, es muß perfekt sein. Nichts und niemand kann dieser Erwartung stand halten. Und selbst wenn sie der Meinung sind, dass ihre Erwartungen zu 100% erfüllt wurden, so können sie trotzdem jederzeit einem Nörgler begegnen, der auch darin das Haar in der Suppe findet.

Feste Erwartungen, oft noch im Doppelpack mit zu detailierten Erwartungen, sind eine gute Quelle für Enttäuschungen.
Stellen sie sich vor, daß sie sich auf ein schönes Sonntagsfrühstück mit Milchkaffe, Brötchen, Croissants, verschiedenen Marmeladen und sogar Sekt und Lachs freuen. Jetzt stellt sich heraus, das alles da ist und sogar noch mehr, nur der Lachs fehlt. Wie flexibel gehen sie jetzt mit ihren Erwartungen um? Lassen sie sich durch den fehlenden Lachs das üppige Frühstück vermiesen?
Je detailierter ihre Erwartung ist, um so leichter kann sie enttäuscht werden. Wenn sie sich allgemeiner auf ein schönes Frühstück freuen und sich nicht auf Marmeladen- oder Kaffesorten versteifen, dann werden sie schon wesentlich weniger enttäuscht. Geht dennoch etwas schief, ist Flexibilität gefragt. Was steckt hinter dem Wunsch schön zu frühstücken? Nur die Aussicht auf reichhaltiges Essen oder allgemein eine gute Zeit zu haben? Spätestens jetzt ist es klug alle Details zu vergessen und seine Erwarturngen neu zu setzen.

Nebenbei, negative Erwartungen sind auch eine beliebte Quelle für viele unglückliche Stunden. Auch sie werden häufig ent-täuscht. Das empfinden wir dann zwar als Erleichterung, aber bis zu diesem Moment haben wir uns dann nutzlos gequält.

Was läßt sich tun? Kurz und knapp:

  • Lassen sie Details weg
  • Bleiben sie flexibel.
  • 99% fühlen sich oft besser an 100%.
  • Lassen sie gefühlsmäßig Luft aus ihren Erwartungen.

Enttäuschungen

Wir werden ständig enttäuscht. Das Leben scheint so organisiert zu sein, daß es uns ständig Enttäuschungen bereitet. Immer wieder haben wir Erwartungen, die sich nicht erfüllen. Merkwürdigerweise es gibt Menschen, die davon kaum betroffen sind, während anderen die ständig gescheiterten Erwartungen ins Gesicht geschrieben sind.

Ganz allgemein müssen wir, um unser Leben meistern zu können, uns Vorstellungen von der Zukunft und der Welt machen. Genau genommen tun wir das eigentlich dauernd. Aber wir verfügen fast nie über alle Informationen, um absolut sichere Entscheidungen treffen zu können. Und schon treten die ersten Ent-Täuschungen auf.

So ganz neutral betrachtet, würden Enttäuschungen kein Problem darstellen. Sie wären lediglich aktualisierte Informationen über die Welt.

Aber so einfach ist es nicht. Erwartungen und Wünsche schweben nicht bezugslos in unserem Bewußtsein, sondern sind von den vielfältigsten Gefühlen begleitet. Das ist auch ganz in Ordnung so, denn ohne Gefühle und Wünsche würden wir ein Leben wie Taschenrechnern führen. Aber es sollte zum klugen Umgang mit Erwartungen anregen. Es gibt einiges, das schief gehen kann:

Unrealistische Erwartungen
„Ich will alles und zwar sofort“, „Mein Geschmack ist einfach: immer nur das Beste“, „Die Welt ist mir das einfach schuldig“. Die Ansprüche, die aus solchen Sätzen sprechen, werden garantiert enttäuscht. Statt darauf zu schauen, wie die Welt wirklich ist, wird verlangt, dass sich die Welt wie meine Traumwelt verhält. Nichts ist einfacher, als der eigenen Phantasie die Sporen zu geben und sich in der persönlichen Traumwelt einzurichten. Und nichts wird schneller enttäuscht.

Perfektionismus
Gut reicht nicht, es muß perfekt sein. Nichts und niemand kann dieser Erwartung stand halten. Und selbst wenn sie der Meinung sind, dass ihre Erwartungen zu 100% erfüllt wurden, so können sie trotzdem jederzeit einem Nörgler begegnen, der auch darin das Haar in der Suppe findet.

Feste Erwartungen, oft noch im Doppelpack mit zu detailierten Erwartungen
Stellen sie sich vor, daß sie sich auf ein schönes Sonntagsfrühstück mit Milchkaffee, Brötchen, Croissants, verschiedenen Marmeladen und sogar Sekt und Lachs freuen. Jetzt stellt sich heraus, das alles da ist und sogar noch mehr, nur der Lachs fehlt. Wie flexibel gehen sie jetzt mit ihren Erwartungen um? Lassen sie sich durch den fehlenden Lachs das üppige Frühstück vermiesen?
Je detailierter ihre Erwartung ist, um so leichter kann sie enttäuscht werden. Wenn sie sich allgemeiner auf ein schönes Frühstück freuen und sich nicht auf bestimmte Marmeladen- oder Kaffeesorten versteifen, dann werden sie schon wesentlich weniger enttäuscht. Geht dennoch etwas schief, ist Flexibilität gefragt. Was steckt hinter dem Wunsch schön zu frühstücken? Nur die Aussicht auf reichhaltiges Essen oder allgemein eine gute Zeit zu haben? Spätestens jetzt ist es klug alle Details zu vergessen und seine Erwartungen neu zu definieren.

Nebenbei, negative Erwartungen sind auch eine beliebte Quelle für viele unglückliche Stunden. Auch sie werden häufig ent-täuscht. Das empfinden wir dann zwar als Erleichterung, aber bis zu diesem Moment haben wir uns dann nutzlos gequält.


Das Echo-Prinzip

Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
Wie du mir, so ich dir.

Jeder hat diese Sprüche schon gehört. Sie sind die beiden Seiten ein und derselben Medaille. So wie ich andere Menschen behandeln, so behandeln sie meist auch mich. Und umgekehrt tue ich – ohne viel nachzudenken – oft das Gleiche.

Stellen Sie sich zum Beispiel vor, daß sie Brötchen holen. Im ersten Fall begrüsst Sie der Mensch hinter der Theke mit einem freundlichen Lächeln, bedient Sie und wünscht Ihnen noch einen schönen Tag. Im zweiten Fall knallt er Ihnen mit griesgrämigen Gesicht die Brötchen hin, fertig.
Im ersten Fall werden sich vermutlich freundlich und mit einem Lächeln verabschieden, während sie im zweiten Fall grußlos und stirnrunzelnd gehen werden. Natürlich müssen sie nicht so reagieren, aber häufig wird es so oder so ähnlich ablaufen.

Der eigentliche Witz an der Situation ist gar nicht ihre Reaktion, sondern welche Wirkung ihr Verhalten wiederum auf den Verkäufer hat. Man kann es sich ohne viel Phantasie vorstellen: im ersten Fall wird seine Freundlichkeit erwiedert, im zweiten Fall wird er angemuffelt. Seine eigene Stimmung ist wie bei einem Echo zu ihm zurückgekehrt. Und verstärkt sie noch.

Genau das lässt sich ohne grossen Aufwand für das eigene Wohlbefinden ausnutzen: Lächeln sie die Menschen, mit denen sie zu tun haben an. Seien sie freundlich. Vermeiden sie es, schlechte Laune an denen auszulassen, die nichts damit zu tun haben. Das klingt erst einmal wie verstaubte Ermahnungen aus einem alten Benimm-Ratgeber. Aber so ist es nicht, denn es geht nicht darum, daß sie sich lediglich gesellschaftskonform verhalten. Ziel ist vielmehr, auf intelligente Weise ein übliches menschliches Verhaltensmuster für ihr eigenes Wohlbefinden zu benutzen. Netter Nebeneffekt: Ihr Gegenüber wird sich auch besser fühlen.

Überlegen sie sich einfach, wie sie behandelt werden wollen und behandeln sie ihre Mitmenschen entsprechend. Wer daraus ein moralisches Prinzip machen will, kann bei Immanuel Kant nachlesen, wie das geht. Er nannte es den kategorischen Imperativ.

Der Schriftsteller Alain empfahl aus dem gleichen Grund in Die Pflicht, glücklich zu sein, die anderen Menschen mit Wohlwollen zu behandeln. Man solle sich einfach prinzipiell vorstellen, daß sie einen schlechten Tag haben und ihnen dementsprechend mit freundlicher Geduld begegnen. Er war der Meinung, daß es schwierig ist, die eigene Stimmung zu beeinflussen. Daher schlug auch er die indirekte Methode vor. Indem sich der Andere von meiner Freundlichkeit aufgemuntert wird, werde ich danach von ihm aufgemuntert.

Voila, der Echo-Effekt.

Und falls mal niemand da ist und sie eine Aufmunterung brauchen, dann lächeln sie sich im Spiegel an.


Bewusstes atmen

Atmen ist eines der einfachsten Dinge; jeder kann es. Das sich damit mehr anstellen lässt, als den Körper mit Sauerstoff zu versorgen, ist seit Jahrtausenden bekannt. So wird beispielsweise im Zen-Buddhismus und im Yoga die bewusste Atmung eingesetzt, um die Konzentration und die innere Ruhe zu fördern.

Die Technik ist simpel:

  • Setzen sie sich an einen ruhigen Ort und schließen sie die Augen.
  • Atmen sie ruhig ein und aus. Konzentrieren sich auf das Atmen und beginnen sie zu zählen. Starten sie beim ersten Ausatmen mit eins und zählen sie bei jedem Atemzug um eins weiter. Wenn sie bei zehn angekommen sind, beginnen sie von vorn. Das Zählen hat keine eigenständige Bedeutung, sondern soll ihnen lediglich helfen die Konzentration aufrecht zu erhalten.
  • Versuchen sie diese Übung täglich für ein paar Minuten durchzuführen

Wie wichtig so eine kleine Hilfestellung mit dem Zählen ist, stellt sich für viele von uns schon nach ein paar Sekunden heraus, wenn die Gedanken das erste mal abirren. Denn so leicht diese Atemübung zu sein scheint, ist sie doch in der Praxis eine Herausforderung. Bekämpfen sie diese „Störer“ nicht, sondern schieben sie sie sanft zur Seite und kehren sie zum Atmen und Zählen zurück.
Nebenbei: die meditative Ruhe kann auch sehr förderlich für kreative Gedanken sein.

Um sich zu entspannen sollten sie die Bauchatmung benutzen. Achten sie einmal in verschiedenen Situationen darauf, wie unterschiedlich sich Brust- und Bauchatmung auf ihren Gemütszustand auswirken. Dahinter stecken physiologische Gründe. In Kampfsituationen verfällt unser Körper automatisch in die Brustatmung, während die Bauchatmung entspannteren Momenten vorbehalten ist. Der Ablauf ist also oft

angespannte Situation -> angespannte Gemütslage -> Brustatmung.

Glücklicherweise ist das keine Einbahnstraße. Wenn sie in so einem Moment bewusst die Atmung wechseln, können sie den Ablauf zum Besseren ändern:

Bauchatmung -> entspannte Gemütslage -> (mit etwas Glück) entspannte Situation.

Aber mindestens wird es ihnen helfen einen klaren Kopf zu behalten.

Statt beim Ausatmen zu zählen, können sie auch Worte oder Mantras (kurze) Sätze benutzen. Das lässt sich geradezu im Sinne einer pawlowschen Selbstkonditionierung benutzen. Stellen sie sich vor, dass sie als Mantra bei ihren täglichen 10 minütigen Atemübungen „Ich bin ruhig“ benutzen. Nach einiger Zeit gelingt es schon mit wenigen Atemzügen und dem lautlosen Aufsagen der Mantra schnell zur Ruhe zu kommen. Es wird zum Reflex.

Mir persönlich sind die Momente am liebsten, in denen einfach nur der Atem strömt und im Kopf für einen Augenblick Ruhe herrscht. Da es dafür nur einen einigermaßen ruhigen Sitzplatz braucht, kann ich mir solche Momente ganz einfach sogar beim Weg zur Arbeit im Zug bereiten.