Leiden und Noordwijk im Winter

Für einfach-mal-raus ist Nordholland immer eine gute Wahl. Also haben wir uns mal für zwei Nächte ins van der Valk Hotel in Sassenheim (gute Lage : fünf Minuten mit dem Zug nach Leiden und in 10 Minuten mit dem Auto nach Noordwijk) eingemietet. Schön ruhig und ein exzellentes Frühstück.

Das Wetter war zwar nicht mehr ganz so sonnig, wie in den letzten Tagen, aber dafür auch nicht so lausig kalt. Bei einem Spaziergang am Meer ist man dafür schon ganz dankbar.

Am Strand unbedingt einen Besuch wert ist das Branding, das gemäß der Jahreszeit aktuell Winter Lodge heißt. Es kann schwierig sein einen Platz zu bekommen, aber wenn man einen ergattert hat, ist die Atmosphäre zwischen Strandgut und Gewächshaus sehr relaxed.


Der Hortus Botanicus in Leiden

Wir sind an diesem Wochenende noch einmal nach Leiden zurückgekehrt, denn schon im Februar hatten wir beschlossen uns bei nächster Gelegenheit den botanischen Garten dort anzuschauen.

Aber zuerst zog es uns bei gutem Wetter und Windstille an den Strand in Noordwijk. Chillen im Branding mit den Füßen im Sand, dem Blick auf die abendliche Nordsee und einem leeker biertje auf dem Holztisch.

Am nächsten Tag mussten wir dann spontan umdisponieren: Orkanartige Böen und heftiger Regen machten den Aufenthalt unter freiem Himmel eher unangenehm. Also besuchten wir das Museum De Lakenhal. Es war mal das Gewandhaus der Tuchmacher und besitzt heute eine schöne Sammlung von Gemälden des „goldenen Zeitalters“ und der Leidseplein fijnschilders. Es ist unglaublich, wie perfekt im 17. Jahrhundert gemalt wurde. Allein sich einmal die gemalten Samtroben aus der Nähe anzuschauen, ist beeindruckend. Bei vielen Bilder, besonders den fijnschilders, hat man das Gefühl, dass sie nicht mit einem Pinsel, sondern mit einem einzelnen Haar gemalt wurden.

Der Sonntag verwöhnte und glücklicherweise mit Sonnenschein. Also ab in den Hortus Botanicus. Er wird dieses Jahr 425 Jahre alt und ist damit einer der ältesten botanischen Gärten Europas. Ursprünglich war er für die medizinische Fakultät angelegt worden, da damals die Ärzte ihre Heilkräuter oft noch selber anbauten. Aber von Anfang an war er auch der Öffentlichkeit zugänglich.
Die alten Beete existieren im rekonstruierten Clusiusgarten immer noch in ihrer strengen Ordnung, aber im Laufe der Jahrhunderte ist der Garten um einige Gewächshäuser und interessante weitere Gärten erweitert worden. Auf dem Gelände befindet sich sogar ein Observatorium.

Und als typisch niederländische Besonderheit grenzt er auch noch an eine Gracht.


Leiden

Inspiriert durch „Auf Heineken können wir uns eineken“ von Kerstin Schweighöfer und dem anstehenden Karnevalstrubel gönnten wir uns ein verlängertes Wochenende in der ältesten Universitätsstadt der Niederlande: Leiden. Mit 26km Grachten und einer großen Altstadt ist die Geburtsstadt von Rembrandt sehr sehenswert. Sie liegt übrigens in Süd Holland, also im Norden der Niederlande (vergisst man nur zu gern: Holland ist eine Provinz in den Niederlanden).

Da wir schon einmal in der Gegend waren, haben wir uns gleich noch Katwijk und Noordwijk angeschaut; nette Küstenorte, aber für meinen Geschmack einfach zu groß.

Eine Sache verblüffte uns: Eine Woche vor unserem letzten Aufenthalt in den Niederlanden hatten wir mit einem VHS Kurs Niederländisch begonnen und bisher das Gefühl gar nicht so furchtbar viel gelernt zu haben. Aber wir konnten tatsächlich erheblich mehr verstehen und die paar Brocken, die man gesprochen hat, waren nicht mehr auswendig gelernte Phrasen, sondern schon richtige (kleine) Sätze. Motivierend.