Hatertse en Overasseltse Vennen

Kaum zu glauben, aber wir sind schon wieder auf Reisen. Da ich an meinem Geburtstag gearbeitet habe (ungewöhnlich!), holen wir jetzt an dem extralangen Wochenende die Geburtstagsreise nach.

Wir waren noch nie in Nijmegen, also wählten wir es als Ziel. Aber heute schauten wir uns erst einmal ein wunderschönes Naturschutzgebiet an: das Hatertse en Overasseltse Vennen. Moore, Flussdünen, Heide und Waldlandschaften. All das gibt es auf einem Rundweg von etwa sieben Kilometern. Großartig.

Während der Fahrt schien fast die ganze Zeit die Sonne, kaum hatten wir den Motor ausgeschaltet, goss es in Strömen. Da traf es sich gut, dass wir Hunger hatten und wir noch den restlichen Nudelsalat von Montag dabei hatten. Zwischenmahlzeit mit Campingfeeling. Und dann hörte auch der Regen auf.

Unterwegs eine Ruine aus dem 15. Jahrhundert, Schafe bei der Waldpflege, Minifrösche und vieles mehr.

Otto wollte auch was beitragen und hat ein paar der schönsten Bilder seiner Karriere gemacht.


Zur Nordsee und zurück

Bevor wir gestern nach Goedereede fuhren, waren wir ein letztes Mal für dieses Jahr an der Nordsee.

Es war gerade Ebbe, als wir am Strand ankamen. Die Wellen der Nordsee durch 700 Meter nasses Watt von uns getrennt. Die Drohne hat dann mal nachgeschaut, ob da hinten wirklich das Meer ist.

Und ja, es war da. Jetzt sind wir wieder zurück in Unna und freuen uns, dass wir ein paar Tage am Meer verbringen durften.


Ouddorp Strand

Nachdem uns gestern die Vermieter unserer Ferienwohnung schrieben, dass wir auch schon gerne ab elf Uhr anreisen dürfen, fielen wir heute morgen schon um sechs aus dem Bett. Also eigentlich nur ich, denn Daniela war da schon mit Frida draussen.

Elf Uhr haben wir dann trotzdem nicht ganz geschafft, aber fast. Nach dem Einräumen unserer Sachen war die erste Station das alte (oud) Dorf (dorp): Ouddorp. Erst der Albert Heijn zum Einkaufen, dann das Dorf selbst. Mit lekker Frites auf die Hand.

Aber das Highlight war natürlich die Nordsee. Der Strand hier ist riesig. Im Osten sind am Horizont seltsame Konstruktionen zu sehen, die zu Maasvlakte gehören, einem kleinen Teil des gigantischen Hafens von Rotterdam.

Schaut man in jede beliebige andere Richtung, so ist nur Natur und Weite zu sehen.

Frida fand das großartig. Das kleine Energiebündel raste mit atemberaubender Geschwindigkeit den Strand entlang. Und noch während ich mir überlegte, ob ich mal auf eine Düne hochsteigen will, war Frida schon oben, guckte kurz in die Runde und sauste wieder runter.


Tiny House in Dierkshorn

Seit Anfang der Woche haben wir den vollen Impfschutz und trauen mal wieder etwas weiter weg. Und da wir uns schon lange für Tiny Houses interessieren, sind wir für vier Tage nach Dierkshorn in Nordholland gereist und probieren das bisher kleinste Häuschen (12 qm !) aus, in dem wir je gewohnt haben.

Es fühlt sich an wie irgendetwas zwischen Camping und leben auf einem Boot. Das Häuschen wurde von zwei Studenten der TU Delft entworfen und dieses Exemplar ist der Prototyp. Sie haben ihm eine coole und windschnittige Form gegeben. Sieht toll aus, wirkt sich nur leider auf den Stauraum negativ aus. So richtig ordentlich lässt es sich darin nicht wohnen, irgendwas fliegt immer im Weg rum. Lustigerweise war uns das nach kurzer Zeit ziemlich egal und vielleicht hilft es ja sogar aus der Alltagsstruktur auszubrechen.

Wie es bei einem typisch niederländischen Sommer so ist, bekommt man ausser Sonne auch noch gleich Regen und gestern zusätzlich noch richtig viel Wind. Das Tiny House schneidet dabei überraschend gut ab: wenn es zu warm ist einfach beide Schiebetüren öffnen und Sekunden später ist die Luft ausgetauscht. Es ist aber auch gut genug isoliert, dass es nachts angenehm bleibt.

Dass gerade in diesem Moment der Regen auf das Dach prasselt, ist halb so schlimm. Ich habe es mir auf dem Bett gemütlich gemacht, Daniela bastelt an einem Instagram-Post und schaue zwischendurch immer wieder durch die Bäume zur Pferdewiese. Das fühlt sich sehr relaxed an.

Es war auch noch nie so einfach eine Unterkunft zu finden wie diesmal. Wir mussten uns nur nach dem Kirchturm richten. Denn unsere Gastgeber bauen gerade eine Kirche um, haben ihr Designstudio dort und wohnen darin. Und das Tiny House liegt am hinteren Ende des Kirchhofs mit Blick ins Grüne und maximaler Privatheit und Ruhe.


Noordwijkerhout ohne Maske

Corona bedingt fielen dieses Jahr all unsere Reisen aus. Auch die, die in diesem Moment hätte stattfinden sollen: Berlin. Zu viel Großstadt, zu viel Menschen, zu viel Schutzmaßnahmen.

Statt dessen eine Ferienwohnung in Nordholland; das Meer, frische Luft, fietsen und wenig Menschen.

In den Niederlanden ist in Bezug auf Corona vieles wie in Deutschland : Schilder mit Ermahnungen, in die Läden darf jeweils nur eine begrenzte Anzahl von Kunden (gerne mit einem Einkaufswagen pro Person), Kassen, die mit Plexiglas abgetrennt sind, Markierungen auf dem Boden. Eigentlich alles wie zu Hause.

Ausser: niemand trägt eine Maske beim Einkauf. Die Meisten scheinen aber deutlich sorgfältiger als in Deutschland auf das Abstandsgebot zu achten.

Ich war bisher davon ausgegangen, daß die Maskenpflicht als ebenso notwendige, wie lästige Pflicht eigentlich weitgehend spurlos an mir vorüber geht. Davon bin ich inzwischen gar nicht mehr so überzeugt. Die Maskenpflicht zu Hause erzeugt einen hintergründigen Streß, den ich bisher gar nicht so richtig wahrgenommen habe. Man hat sich gewöhnt, aber im Hinterkopf wird es noch immer als alarmierend wahrgenommen.

Überall dort, wo Menschen zwangsläufig länger zusammen sind, herrscht auch in den Niederlanden Maskenpflicht. Aber da ich diesmal in den Niederlanden nicht im ÖPNV unterwegs bin, sondern eher Abstand halte (siehe Bilder), freue ich mich einfach mal über das Gefühl von Normalität.


Leiden und Noordwijk im Winter

Für einfach-mal-raus ist Nordholland immer eine gute Wahl. Also haben wir uns mal für zwei Nächte ins van der Valk Hotel in Sassenheim (gute Lage : fünf Minuten mit dem Zug nach Leiden und in 10 Minuten mit dem Auto nach Noordwijk) eingemietet. Schön ruhig und ein exzellentes Frühstück.

Das Wetter war zwar nicht mehr ganz so sonnig, wie in den letzten Tagen, aber dafür auch nicht so lausig kalt. Bei einem Spaziergang am Meer ist man dafür schon ganz dankbar.

Am Strand unbedingt einen Besuch wert ist das Branding, das gemäß der Jahreszeit aktuell Winter Lodge heißt. Es kann schwierig sein einen Platz zu bekommen, aber wenn man einen ergattert hat, ist die Atmosphäre zwischen Strandgut und Gewächshaus sehr relaxed.


Der Hortus Botanicus in Leiden

Wir sind an diesem Wochenende noch einmal nach Leiden zurückgekehrt, denn schon im Februar hatten wir beschlossen uns bei nächster Gelegenheit den botanischen Garten dort anzuschauen.

Aber zuerst zog es uns bei gutem Wetter und Windstille an den Strand in Noordwijk. Chillen im Branding mit den Füßen im Sand, dem Blick auf die abendliche Nordsee und einem leeker biertje auf dem Holztisch.

Am nächsten Tag mussten wir dann spontan umdisponieren: Orkanartige Böen und heftiger Regen machten den Aufenthalt unter freiem Himmel eher unangenehm. Also besuchten wir das Museum De Lakenhal. Es war mal das Gewandhaus der Tuchmacher und besitzt heute eine schöne Sammlung von Gemälden des „goldenen Zeitalters“ und der Leidseplein fijnschilders. Es ist unglaublich, wie perfekt im 17. Jahrhundert gemalt wurde. Allein sich einmal die gemalten Samtroben aus der Nähe anzuschauen, ist beeindruckend. Bei vielen Bilder, besonders den fijnschilders, hat man das Gefühl, dass sie nicht mit einem Pinsel, sondern mit einem einzelnen Haar gemalt wurden.

Der Sonntag verwöhnte und glücklicherweise mit Sonnenschein. Also ab in den Hortus Botanicus. Er wird dieses Jahr 425 Jahre alt und ist damit einer der ältesten botanischen Gärten Europas. Ursprünglich war er für die medizinische Fakultät angelegt worden, da damals die Ärzte ihre Heilkräuter oft noch selber anbauten. Aber von Anfang an war er auch der Öffentlichkeit zugänglich.
Die alten Beete existieren im rekonstruierten Clusiusgarten immer noch in ihrer strengen Ordnung, aber im Laufe der Jahrhunderte ist der Garten um einige Gewächshäuser und interessante weitere Gärten erweitert worden. Auf dem Gelände befindet sich sogar ein Observatorium.

Und als typisch niederländische Besonderheit grenzt er auch noch an eine Gracht.