Wiehagener Bänkeweg

Wir haben noch nie so viel auf einer Wanderung gelernt, wie diesmal auf dem Wiehagener Bänkeweg. Das ist eine Rundwanderung um das Dorf Wiehagen, entworfen und gebaut vom Förderverein des Dorfes, der an neun Stationen nicht nur sehr bequeme Fläzbänksken aufgestellt hat, sondern an diesen Bänken via QR-Code Teile eines Audioguides anbietet, der sehr viel über die Gegend erzählt. Wir fanden das Konzept großartig. Und so etwas in einem Dorf mit nur  1500 Bewohnern auf die Beine zu stellen, ist beachtlich. Ich fände es toll, so etwas auch an anderen Orten zu entdecken.

Los ging es eigentlich am Dorfplatz.

Dorfplatz von Wiehagen

Da wir ein paar Meter weiter geparkt hatten, waren wir lustigerweise dort erst ganz zum Schluss.

Der Weg führt über eine längere Strecke oben auf dem Haarstrang entlang. Der trennt das Sauerland im Süden vom Münsterland (in dieser Gegend die Soester Börde) im Norden. Bei der letzten Eiszeit kamen die Gletscher genau bis hierher, der Haarstrang ist ein Relikt dieser Eiszeit. Vermutlich lernte ich das mal in der Schule und habe es dann wieder vergessen. Der Audioguide brachte das Wissen zurück.

Bewirtschaftung des Haarstrangs

Heutzutage wird allerlei auf dem Haarstrang angebaut, auch Strom aus Wind . Früher standen da nur Bäume. Das habe ich auch gelernt: Haar kommt von Harz und wo Harz ist, da ist der Baum nicht weit.

Weiter auf dem Weg wurde es schon fast psychedelisch.

Rast machten wir an der Bank mit der schönsten Aussicht.

Vor vier Jahren waren wir schon mal an dieser Stelle, machten Rast – auch damals schon mit Glühwein und Süßwaren – und schauten ins Ruhrtal. Damals noch ohne Frida und ohne die neue, bequemere Bank.

Es ging weiter durch das Dorf und am Strullbach entlang (Strullbach kommt von strullen, wir haben heute viel über die Ursprünge von Namen gelernt. Und über Landwirtschaft, Mähdrescher, das Leben vor 800 Jahren, die Fehde zwischen den Bischöfen von Köln und den Grafen von der Mark und noch vieles andere)

Letzte Station war dann die Bergkapelle.

Bergkapelle

Insgesamt ein gelungener Rundweg mit weiten Aussichten bis zum Ostpol, blauem Himmel, Sonne und unterhaltsamen Informationen satt.

Nach Schwerte zum Markt

Das spätsommerliche Wetter forderte uns unmißverständlich zu einer Radtour auf. Und da so eine Radtour auch ein Ziel braucht, wählten wir den Markt in Schwerte. Hin und zurück zusammen etwa eine Marathonstrecke. Lässt sich mit E-Bikes trotz Steigungen gut bewältigen.

Unterwegs kann man im Bahnwald am Stausee Hengsen Pause mit Aussicht machen. Die Gegend ist übrigens auch im Winter sehenswert.

Stausee Hengsen

Der Markt dann war viel ansprechender, als ich ihn in Erinnerung hatte. Es gab Livemusik, wir haben was Leckeres vom Fischstand gegessen – begleitet von Weißwein – und hätten allerlei gute Dinge einkaufen können. Wir brauchten aber gerade nichts. Schade. Aber ein Brot haben wir immerhin mitgenommen, ein pane tomate.

Und wie wir gerade zu Hause festgestellt haben, schmeckt das auch sehr gut.