Achenbach

Sicher kommt Gerd Achenbach das Verdienst zu die erste philosophische Praxis gegründet zu haben und sicher enthalten seine Bücher gute Gedanken, Aber dennoch empfinde ich sein Werk sehr zwiespältig. Das liegt sicher zum Teil an seinem mäandrierenden Schreibstil. Aber erheblich mehr stört mich sein eigenwilliger Umgang mit dem einen oder anderen Philosophen. Stellvertretend sei seine beiläufige Diskreditierung Epikurs genannt. Er tut dies ausgerechnet mit einem Zitat aus Malte Hossenfelders hervorragenden Buch über Epikur. Dort schreibt Hossenfelder an einer Stelle, dass Epikurs Verhaltensregeln heutzutage jedem Spiesserverein als Satzung gelten können.
Epikur nur etwas für Spiesser?
Liest man das Zitat im Zusammenhang, so wird klar, dass lediglich die rein äusserliche Rezeption von Epikur und Stoa gemeint ist. Hossenfelder will im Gegenteil darauf hinaus, dass bei genauerer Betrachtung die Lehren eine beachtliche Sprengkraft haben.
Achenbach verschweigt dem Leser an dieser Stelle also nicht nur, dass Hossenfelder eigentlich etwas ganz anderes sagen wollte, sondern auch, dass das Zitat in gleichem Mass auch die Stoa trifft, auf die wiederum Achenbach grosse Stücke hält.
Hmm…