Nordspanien – oder genauer Kantabrien – ist seltsam: es war unser erster Besuch dort und alles wirkte gleichzeitig vertraut und fremd. Es schien wie ein Mosaik aus anderen Landstrichen; etwas Portugal, belgische Küste, deutsches Mittelgebirge, Balearen, Normandie, Italien, kurz von allem etwas. Für einen Nordspanier dürfte es genau umgekehrt sein, wenn er in Europa umher reist; es ist immer etwas wie zu Hause, aber etwas fehlt auch immer.
Es ist eine sehr grüne Landschaft und die Berge beginnen direkt hinter den Stränden und Buchten. Im Gegensatz zu beispielsweise den Balearen sind hier die Reisenden aus dem Ausland eine überschaubare Minderheit; der Tourismus richtet sich hauptsächlich an Spanier.
Alles in Allem eine sehr lohnende Reise, leider mit ein paar Hürden versehen: erst erwischte mich eine Erkältung, dann ein paar Tage später Daniela. Das bremste dann etwas die Entdeckerfreude. Aber wenigstens habe ich ein neues Wort gelernt: el pañuelo – das Taschentuch.
Aber die Haupthürde war Ryanair, auf die wir uns leider als Fluggesellschaft eingelassen hatten. Der Hinflug war erwartet spartanisch unbequem und der Rückflug wurde gleich mal abgesagt. Grund war ein Streik der Fluglotsen in Frankreich. Eine Vorwarnung hatte es nur per EMail 4 Stunden vor Abflug gegeben. Der Service von Ryanair war dann atemberaubend: Geld zurück oder umbuchen auf den Flug zwei Tage später. Alles andere (wie ein Flug über London) wurde schlicht abgelehnt. Also erneut das Auto ausgeliehen und mal (mit Erkältung) den Bereich in Richtung Bilbao erkundet. Als wir dann am Donnerstag Abend wirklich unsere Bordkarten in Händen hielten, waren wir erst mal erleichtert … bis sich herausstellte, dass das Flugzeug beschädigt war. Also zwei Stunden warten. Glücklicherweise hatte jemand Internetverbindung und konnte so herausfinden, was los war, denn von Ryanair bekommt man keine Auskunft (außer dem Hinweis auf die Homepage zu schauen). Wer es sich also traut mit diesen lustigen Leuten zu fliegen, der ist gut beraten ständig seine Mail zu kontrollieren und immer eine Verbindung ins Internet zu haben.
Oder das zu tun, was wir tun werden: nie wieder mit Ryanair fliegen. Ist einfach zu teuer.