Vor genau vier Wochen entliessen wir ein Holzherzkühlschrankmagneten in die Freiheit. Er residiert lange an unserem Kühlschrank, musste aber einer Auräumaktion weichen. Wir brachten es aber nicht übers Herz den Holzherzkühlschrankmagneten einfach wegzuwerfen. Also wurde er auf einen Spaziergang in Kessebüren mitgenommen und fand seinen Platz auf einer kleinen Brücke über der Eisenbahn zwischen Unna und Fröndenberg.
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Heute waren wir – vier Wochen später – wieder dort. Ich war absolut sicher, daß das Herz längst weg war. Der Misanthrop in mir war überzeugt, dass irgendjemand das Herz genommen und einfach weggeworfen hat. Der Menschenfreund in mir hoffte dagegen, dass jemand es mit nach Hause genommen hat und sich daran erfreute.
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Aber es war noch da. Ich war verblüfft. Und es hing inzwischen woanders, war also von Spaziergängern nicht nur gesehen worden, sondern sie hatten es in die Hand genommen und woanders platziert. Dabei fragten sie sich sicher wo es wohl herkommt und wer es auf diese kleine Eisenbahnbrücke gebracht hat.
Die Vorstellung gefällt mir. Sie hat eine gewisse Poesie. Und falls einer der Spaziergänger zufällig über diesen Post stolpert, kennt er jetzt auch ein paar Antworten.
Nebenbei: 2006 haben wir schon mal so etwas gemacht