Der tiefere Grund für unsere Zeit in Dunkerque ist mein Geburtstag, den ich quasi traditionell auf Reisen verbringe. Daniela bereitete mir ein wunderschönen Geburtstag inklusive Champagner und Erdbeertörtchen, wir waren mit Frida am menschenleeren Strand und dann sogar noch im LAAC, von dem wir bisher nur den Skulpturengarten kannten.
Ich bin zum ersten Mal seitdem ich ein Kind war wegen meines Alters wieder billiger in ein Museum gekommen und grübele immer noch, wie ich das finde.
Das LAAC hatte für mich drei Highlights. Da war zunächst die Sonderausstellung zu Judith Reigl. Abstrakter Expressionismus ist nicht gerade zugängliche Kunst. Als ich aber dort ein Video sah, in dem sie mit über 90 Jahren auf den Knien herumrutschend sehr bedacht mit einem Schwamm Farbe auf eine Papierrolle aufträgt, war jeder Gedanke an „Das ist ja alles nur zufällige Schmiererei“ verschwunden. Ein guter Grund sich mehr damit zu beschäftigen.
Dann waren da drei Werke von Ben Vautier, der sich nur Ben nannte. Wir hatten etwas von ihm schon mal an einer Hauswand in Paris gesehen und mochten ihn seitdem. Da ist trotz vordergründiger Einfachheit immer Tiefe.



Und ich fand die Präsentation der Grafiken überraschend. Sie hingen nicht an der Wand, sondern schlummerte vor Licht geschützt in Schubladen. Ein aktives Museumserlebnis.
Und gerade – ein paar Stunden später – gab es zum Abschluss des Geburtstags noch Tarte auf Citron und Kaffee. Sehr, sehr fein.