Entführt

Es sollte eigentlich eine normale Bahnfahrt von der Arbeit in Essen nach Kamen werden. 35 Minuten. Da ich noch einen Termin hatte und die Pünktlichkeit der Bahn kenne, hatte ich einen Puffer von 30 Minuten eingeplant. Das war natürlich viel zu wenig. Aber der Reihe nach:

Um 16:35 steige ich in den leicht verspäteten RE6. Der fährt auch normal, bleibt aber überraschend fünf Kilometer vor meinem Ziel um 17:05  in Dortmund Kurl stehen.

Nach einiger Zeit kommt die Durchsage „Weichenstörung“. Nach einer guten halben Stunde wird klar, dass die Weiche völlig kaputt ist und die Strecke gesperrt wird. Also geht es gegen 18:00 zurück nach Dortmund Hbf.

Wir kommen dort an und halten. 

Die Türen bleiben geschlossen. 

Niemand kann raus.

Im Schneckentempo zuckeln wir nach Hamm. Vorbei am Bahnhof von Unna.

Ich fühle mich, als ob ich entführt werde

Um 18:34 bin ich in Hamm. Da geschieht das Wunder: Die Weiche wurde repariert.

Also um 18:50 mit dem RE3 aus der Gegenrichtung nach Kamen.

Um 19:00 endet die Entführung.

Die Bahn, das letzte große Abenteuer.

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