Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.
Das ist der kategorische Imperativ, wie ihn Kant formuliert hat (der im Gegensatz zum hypothetischen Imperativ immer und überall gelten soll).
Kants Gedanke war zwar durchaus nicht neu und ist auch zu Recht kritisiert worden, hat aber – wie ich finde – einen vernünftigen und menschenfreundlichen Kern.
Der erweiterte kategorische Imperativ – meine persönliche philosophische Replik auf die Stinkstiefel dieser Welt – geht schlicht davon aus, dass sich bereits alle Menschen nach dieser Maxime richten. Wer mir gegenüber also unfair ist, will entsprechend des erweiterten Imperativs auch unfair behandelt werden. Und wer mir gegenüber nett ist, der will auch freundlich behandelt werden.
Ich gebe zu, dass diese Erweiterung in gewisser Weise gemein ist, denn sie propagiert nicht nur ein biblisches Auge im Auge, Zahn um Zahn, sondern unterstellt darüber hinaus auch noch, dass mein Gegenüber es von vorneherein so wollte.
Ich gebe zu dass das eine ebensowenig tragfähige Ethik wie die alttestamentarische darstellt, aber ab und zu will ich mir das Vergnügen gönnen, auch Stinkstiefel als vernünftige Individuen zu behandeln.