Noch kurz vor unserer Reise sahen wir uns neue Folgen der Krimiserie Candice Renoir an, die in Séte spielt. Ein immer wieder auftauchender Schauplatz in der Serie ist das Kommissariat, das natürlich nicht echt ist. Mit etwas Recherche fand ich die genaue Adresse: Quai Vaudan 8. Da war mal eine Verwaltung drin und im Moment – die Serie endete letztes Jahr nach zehn Staffeln – wird es renoviert. Es fühlt sich seltsam surreal an, einen Ort in der Wirklichkeit zu sehen, der eigentlich aus der Fiktion einer Fernsehserie stammt. Das war wie damals beim Antiquariat Solder.
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Wir schlängelten uns von dort zu Fuß – mit dem Auto in Séte unterwegs zu sein ist eine Strafe – zum Cimetière marin. Knapp unterhalb des Leuchtturms in den Hang gebaut, hat er eine grandiose Aussicht auf das Meer.
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1920 widmete der in Séte geborene und hier begrabene Lyriker und Philosoph Paul Valéry diesem besonderen Ort ein Gedicht. Zwei Zeilen daraus sind in seinen Grabstein eingraviert
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O récompense aprés une penseé
Qu’un long regard sur le calme des dieux
Auf Deutsch ungefähr „Die Belohnung nach einem Gedanken ist ein langer Blick auf die Ruhe der Götter“. Für jemanden, der sich in seiner Philosophie ausführlich mit dem Denken beschäftigt hat, ein perfekter Grabspruch.
Es hat mich neugierig gemacht, etwas von Paul Valéry zu lesen. Aber auf die noch nicht gesehenen Folgen von Candice Renoir freue ich mich auch. Kultur ist vielfältig.