Villa Hügel zeigt Folkwang

Das Ruhrgebiet heißt Ruhrgebiet, weil die Ruhr hindurchfließt. Und wenn man sie aufstaut, kommt der Baldeneysee und eine bevorzugte Wohnegegend dabei heraus (rechtes Foto). Das bemerkte vor über 100 Jahren auch der Herr Krupp und leistete sich in dieser Gegend ein kleines Häuschen mit einem Garten – die Villa Hügel. Das auf dem Bild rechts, was so aussieht, als ob es dem Romanen der Frau Pilcher entsprungen sei, ist natürlich nicht die Villa. So klein ist sie nun auch wieder nicht. Aber man sieht das Häuschen vom Arbeitszimmer aus.


Der eigentliche Anlass unseres Besuchs war aber nicht die Villa, sondern die Ausstellung in ihr:
Villa Hügel zeigt Folkwang. Da das Museum umgebaut wird, ist ein Teil des Bestandes zur Villa Hügel ausgelagert worden. Für gerade mal 3 Euro bekommt man den Eintritt in den Park, die gut sortierte Ausstellung und ein umfangreiches Booklet, in dem jedes Werk (von Macke, Renoir, Ceszanne, van Gogh, Gaugin, Nolde, Heckel ….) mit ein paar Worten und einer briefmarkengroßen Abbildung erwähnt wird.

Die Ausstellung läuft in der Verlängerung noch bis zum 1.11.2009.


Vergnügungshafen

Wir hatten nette Dinge über den Hafen von Münster gehört (ja, Münster hat einen Hafen). Aber letztlich war es dann doch nur ein Stück synthetischer Gastronomie und nett renovierte Speicher. Erinnerte mich an sein Gegenstück in Duisburg … nur kleiner.


Aber immerhin gibt es einen Elefanten.


Stonehenge in Recklinghausen

Um sich einen Überblick über das Ruhrgebiet zu verschaffen, gibt es nichts besseres als eine Halde zu besteigen. Eigentlich sollte man sich nächstes Jahr jeden Kulturhauptstadt-Touristen schnappen und auf eine Halde zerren. Denn von dort oben lässt mit nur einem Blick jedes Vorurteil über ein graues Ruhrgebiet widerlegen. Soweit das Auge reicht: alles grün.

Am Samstag haben wir das auf der Halde Hoheward gemacht. Aber nicht nur die Aussicht war grandios, es wurde auch auf der Halde selbst etwas geboten. Eine richtig große Sonnenuhr inklusive einfach zu verstehender Erläuterung. Ein paar Meter weiter dann noch das Stonehenge von Recklinghausen: das Horizontalobservatorium, das schon von der A2 aus zu sehen ist. Zwei riesige Stahlbögen und viele Beobachtungspunkte. Damit lässt sich Astronomie ohne Fernrohr wie schon vor tausenden von Jahren betreiben. Aber leider gibt es zu Stonehenge noch eine weitere Parallele: das Ding ist kaputt; ein Riss zwischen Äqutorial- und Meridianbogen. Die im Moment notwendigen Sicherungsmaßnahmen nehmen dem Ensemble leider etwas von seiner Wirkung.
Wählt man den Aufstieg über die Serpentinen, darf man sich noch an einer Drachenbrücke erfreuen.


Pfau im Baum

Bisher kannte ich den Pfau als eine Vogelart, die vom Fliegen so viel versteht wie ein Strauß oder ein Dodo. Im Park von Schloß Rheydt habe ich gelernt, dass es auch flugfähige Exemplare gibt.


Korridorpark

Ende letzten Jahres gingen wir mal wieder auf der Halde Großes Holz spazieren. Ziel war eigentlich die höchste Erhebung im Kreis Unna, die Adener Höhe, aber ein Schild brachte uns vom Weg ab : „Korridorpark“. Klang interessant und so entdeckten wir was Neues: die „Windebene“. Ebenfalls Teil der Halde gleicht sie mehr einer Deichlandschaft mit hervorragendem Ausblick in Richtung Münsterland und Sauerland.
An dem Tag war es richtig kalt und die Ebene funktioniert auch hervorragend als „WIndebene“. Man konnte kaum drei Fotos machen ohne dass die Finger an der Kamera festfroren.

Heute, bei erheblich milderen Temperaturen, statten wir dem Korridorpark einen zweiten Besuch ab. Die blauen Landmarken, die an die Fördertürme der Zeche Monopol erinnern sollten, wiesen den Weg. Sie sollen nachts leuchten; ein guter Grund mal nachts spazieren zu gehen.

Düsseldorf

Der letzte Eintrag in ist fast zwei Monate alt. Hmmm … Grippe (Silvester mit Kamillentee angestoßen) und zu viel Arbeit verhinderten, dass etwas Erwähnenswertes geschah. Um so erfreulicher war der gestrige Ausflug nach Düsseldorf, bei dem sogar die Sonne schien. Und ich zum ersten mal in der europäischen Variante einer japanischen Nudelbar gegessen habe. Mit Lätzchen, aber ohne z kleckern.

Kunstpalast

Da zu einem Ausflug auch immer etwas Kultur gehört, haben wir am vorletzten Tag Diana und Actaeon besucht. WIr kamen sogar umsonst rein, was auch nicht schlecht war, denn so toll war das Gebotene wirklich nicht. Denn der „Der verbotene Blick auf die Nacktheit“ war für die Zeit vor 1950 noch ganz witzig und gelegentlich erotisch, aber für die Zeit danach doch eher langweilig pornographisch und hatte Courbets L’origin du monde nichts Wesentliches mehr hinzuzufügen. Sehenswert waren für mich aber auf alle Fälle Marcel Duchamps „Gegeben sei: 1. Der Wasserfall, 2. Das Leuchtgas“ (denn es ist etwas anderes bei diesem Vorläufer aller Peepshows durch die zwei Löcher zu spähen, als eine Abbildung in einem Buch zu betrachten) und auf Eric Fischls Bad Boy zu entdecken, warum der Junge so böse ist.