Das Internet war mal ein herrlich chaotischer Ort, an dem ich immer wieder etwas Neues, Seltsames und Schräges entdecken konnte. Vieles weitab vom Mainstream, individuell und unperfekt.
Inzwischen haben eine Handvoll Konzerne die Kontrolle über das, was veröffentlicht wird und was ignoriert wird. Das Resultat ist eine perfektionierte, auf Hochglanz polierte Mittelmäßigkeit, in der es nur noch um das Geschäft geht. Die LLMs werden den Trend noch weiter beschleunigen.
Mit solchen Gedanken im Kopf stolperte ich über diesen Post von Stefan Grund. Er hatte sein Blog in einen Webring aufnehmen lassen, den Thomas Gigold initiiert hat. Das klingt erst einmal sehr Retro. Aber gleichzeitig ist es auch einer der Bausteine für ein weniger langweiliges Internet. Von Menschen, die mir nichts verkaufen wollen, kuratierte Wegweiser zu Inhalten, die sie in irgendeiner Weise interessant finden. Und von da aus geht es dann über die nächsten, von Menschen verfassten Empfehlungen weiter.
Irgendwo im Horizont sehe ich da die klassischen Linklisten und kleine Suchmaschinen, die darauf aufsetzen.
Aber erst einmal wurde dieses Blog Station eines Webrings. Dank an Thomas dafür.
Und übrigens: Überraschungen kann man nicht suchen, nur finden. Algorithmen helfen nur das immer gleiche zu finden.