Frida und die Eichhörnchen

Frida hat eine ganz besondere Beziehung zu den Eichhörnchen, die gelegentlich unseren Balkon besuchen. Sie klebt dann an der Scheibe der Balkontür, macht seltsame Geräusche und will unbedingt raus, um den Besucher persönlich zu begrüßen.

Heute waren nacheinander zwei besonders entspannte Exemplare zu Gast, die sich von dem Hund hinter der Scheibe nicht im Mindesten irritieren ließen und sich in Ruhe die Gegend anschauten. Wir beruhigten sie immer wieder mit Sätzen wie „Das ist doch nur ein Eichhörnchen, das tut doch gar nichts“ und nachdem es verschwunden war und Frida immer noch aufgeregt war, mit Sätzen wie „Da ist doch gar kein Eichhörnchen mehr“.

Die Überraschung kam dann am Abend: Daniela erwähnte im Gespräch noch mal die Szene mit dem Eichhörnchen. Kaum hörte Frida das Wort, schon rannte sie zur Balkontür.

Später sauste sie sogar eine Treppe herunter, die sie noch nie runterlaufen wollte, als sie das Wort hörte.

Ich finde es bemerkenswert, wie es ihr gelungen ist, ein einzelnes Wort aus dem ganzen Redeschwall, mit dem wir sie normalerweise zutexten, zu isolieren und mit Bedeutung zu versehen. Ein Musterbeispiel für die Wichtigkeit von intrinsischer Motivation beim Lernen.

Jetzt muss es uns nur noch gelingen, so etwas auf andere Worte und Bedeutungen zu übertragen. Beispielsweise auf „bei Fuß“.

Am besten verkleide ich mich als Eichhörnchen.

Das Eichhörnchen auf dem Balkon

Vor ein paar Wochen entdecken wir ein Eichhörnchen auf unserem Balkon. Das war überraschend, denn wir wohnen im zweiten Stock und die Parkbäume liegen zu weit weg, als dass ein Eichhörnchen einfach mal eben zu uns herüber springen könnte. Kraxelt es die Wand hoch? Oder hat es einen anderen Weg entdeckt? Wir haben es noch nicht herausgefunden, aber wollten es wieder zu uns locken und legten daher ein Walnuß als Köder aus.

Eine Nuß im Schnee

Die erste Nuss verschwand, aber mehr als ein paar Abdrücke im Schnee bekamen wir nicht zu sehen. Mit den nächsten Nüssen lief es ähnlich.

Als der Schnee schmolz, entdeckten wir die meisten Nüsse wieder. Das Eichhörnchen hatte es offensichtlich eilig gehabt und sie nur provisorisch versteckt. Das kreativste Versteck war zwischen ein paar Blumenzwiebeln, die perfekte Tarnung für eine Walnuß.

Ein paar mal sahen wir es auch wirklich mal. Es war dann wie bei einer Geiselbefreiung: das Eichhörnchen kommt aus dem Nichts, rast über den Balkon, schnappt sich die Nuß und weg ist es. Diese atemlose Geschwindigkeit unterbrach es bestenfalls, um neugierig in einen Blumentopf zu spähen.

Nur gelang es uns leider nie es zu fotografieren. Bis heute. Da hörte Daniela die typischen schabenden Geräusche, wenn ein Eichhörnchen an einer Nuß herum nagt. Der Fotoapparat lag schon bereit und ihr gelangen einige schöne Aufnahmen von unserem Besucher.