Sisley in Wuppertal

Alfred Sisley hat die zweifelhafte Ehre der Impressionist gewesen zu sein, der am wenigsten Erfolg hatte. Vielleicht lag es daran, dass er im Gegensatz zu seinen Freunden Renoir und Monet sich auf ein einzelnes Sujet – die Landschaft – spezialisiert hatte. Diese Landschaften, die mit leichtem Pinsel und einem faszinierenden Gespür für Farbnuancen gemalt sind, fangen perfekt die Stimmung – oder besser die Poesie – ein.

Die Ausstellung wird von einem interessanten Film über Sisley Leben und Werk begleitet. Wir hatten uns einen Teil vor und einen Teil nach dem Besuch der Ausstellung angesehen. Mit einem interessanten Effekt: Man nahm die Filmbilder von den französischen Landschaften anders – vielleicht malerischer – wahr, nachdem man durch die Ausstellung gegangen war. Mindestens für den Augenblick hatten seine Bilder unsere Wahrnehmung geändert. Außergewöhnlich.

Warum die Ausstellungsmacher allerdings dieses quietschige Gelb als Grundfarbe für Website, Katalog und Plakate gewählt haben, bleibt mir ein Rätsel.

Die Ausstellung ist noch bis Ende Januar in Wuppertal zu sehen. Wuppertal gehört nicht (sorry) zu meinen Lieblingsstädten (zu tallagig), aber das Luisenviertel zu besuchen ist immer wieder nett. Es gibt schöne Cafés und man kann etwas schlendern.


Bilder einer Metropole – Die Impressionisten in Paris

Es war eine interessante Ausstellung im Museum Folkwang: Bilder einer Metropole – Die Impressionisten in Paris. Aber das Zentrum der Ausstellung bildeten nicht die Impressionisten, sondern Paris selbst und seine tiefgreifende Umgestaltung zwischen 1860 und 1900. Der Blick der Impressionisten richtet sich dabei auf die neuen Boulevards und die Menschen. Dem gegenübergestellt ist der Blick der Fotografen, die eher an dem Prozess der Umgestaltung als an dem Ergebnis interessiert sind.
Und noch ein Tipp für Besucher: Freitags um 15:30 scheint perfekt zu sein, denn trotz inzwischen über 100000 Besuchern mussten wir nicht anstehen und hatten einen guten Blick auf die Exponate.