Seit Anfang der Woche haben wir den vollen Impfschutz und trauen mal wieder etwas weiter weg. Und da wir uns schon lange für Tiny Houses interessieren, sind wir für vier Tage nach Dierkshorn in Nordholland gereist und probieren das bisher kleinste Häuschen (12 qm !) aus, in dem wir je gewohnt haben.
Es fühlt sich an wie irgendetwas zwischen Camping und leben auf einem Boot. Das Häuschen wurde von zwei Studenten der TU Delft entworfen und dieses Exemplar ist der Prototyp. Sie haben ihm eine coole und windschnittige Form gegeben. Sieht toll aus, wirkt sich nur leider auf den Stauraum negativ aus. So richtig ordentlich lässt es sich darin nicht wohnen, irgendwas fliegt immer im Weg rum. Lustigerweise war uns das nach kurzer Zeit ziemlich egal und vielleicht hilft es ja sogar aus der Alltagsstruktur auszubrechen.
Wie es bei einem typisch niederländischen Sommer so ist, bekommt man ausser Sonne auch noch gleich Regen und gestern zusätzlich noch richtig viel Wind. Das Tiny House schneidet dabei überraschend gut ab: wenn es zu warm ist einfach beide Schiebetüren öffnen und Sekunden später ist die Luft ausgetauscht. Es ist aber auch gut genug isoliert, dass es nachts angenehm bleibt.
Dass gerade in diesem Moment der Regen auf das Dach prasselt, ist halb so schlimm. Ich habe es mir auf dem Bett gemütlich gemacht, Daniela bastelt an einem Instagram-Post und schaue zwischendurch immer wieder durch die Bäume zur Pferdewiese. Das fühlt sich sehr relaxed an.
Es war auch noch nie so einfach eine Unterkunft zu finden wie diesmal. Wir mussten uns nur nach dem Kirchturm richten. Denn unsere Gastgeber bauen gerade eine Kirche um, haben ihr Designstudio dort und wohnen darin. Und das Tiny House liegt am hinteren Ende des Kirchhofs mit Blick ins Grüne und maximaler Privatheit und Ruhe.