Hengsen

Unterhalb von Haus Opherdicke liegt der Standortübungsplatz Hengsen. Zuerst war die Wehrmacht da, dann waren dort amerikanische Atomraketen und danach deutsche Patriotraketen stationiert. Inzwischen ist es nur noch Übungsplatz und man kann dort friedlich etwas Natur genießen.

Der Weg begann bei Haus Opherdicke und führte zunächst immer abwärts. Frida – glücklicherweise noch angeleint – entdeckte sehr bald ein frei laufenden Huhn.

Frida und das Huhn

Das Huhn verkrümelte sich hastig und Frida hatte es bald schon wieder vergessen, denn einige Minuten später durfte sie richtig lange frei laufen und das ist natürlich toll.

Das Gelände hat den typischen Mix aus Freiflächen und kleinen Waldstücken, garniert mit ein paar Teichen. Ab und zu überwucherte Reste von Schanzarbeiten. Eine angenehme Runde quasi vor unserer Haustür, die wir noch gar nicht kannten.

Faszinierenderweise hatten wir bei der Rückkehr zu Haus Opherdicke das Gefühl weit weniger bergauf und viel mehr bergab gelaufen zu sein. Das machte es als Rundweg sehr angenehm.

Am Ausgangspunkt im Skulpturenpark begrüßte uns dieser bunte Vogel von Otmar Alt.

Tukan?

Ich glaube, es ist ein Tukan.

Face to Face

Wir waren nach langer Zeit wieder in einer Ausstellung auf Haus Opherdicke: Face to Face, die Porträts aus den letzten 120 Jahren zeigt. Auch diesmal steuerte die Sammlung von Frank Brabant die meisten Werke bei, sodass thematisch viel Expressionismus und neue Sachlichkeit vertreten ist.

Durch Zufall kamen wir genau rechtzeitig für die öffentliche Führung an und konnten so mehr über die Bilder und ihre Beziehungen zueinander erfahren. Denn die Kuratoren hatten sich einiges bei der Hängung gedacht und mischten unter Nolde, Liebermann und Dix vergessene Maler und Gegenwartskunst. Das ist spannend, braucht aber Erklärung. Ohne die Hinweise aus der Führung hätten wir vieles nicht wahrgenommen.

Mein persönlicher Favorit in der Ausstellung stammt aus diesem Jahr. New Shortcut von Pascal Sender. Ein Selbstporträt mit dem Smartphone und dazu Bilder aus seinem Alltag, darüber weiße Farbstrukturen. Analoge Kunst, die ihre Wurzeln im Digitalen hat.

Neben dem Bild hängt ein QR-Code.

Der QR-Code führt zu einem Instagram-Filter, der das Bild durch das Smartphone hindurch in die dritte Dimension wachsen lässt. Vor allem die Hand, mit der er das Handy hielt, als er das Selbstporträt machte. So kommt man wieder vom Analogen ins Digitale und dorthin, wo das Bild begann.

Das wird nur funktionieren, solange es diesen Filter bei Instagram gibt, es ist also Kunst mit überschaubarer Lebensdauer. Was wiederum zum stetigen Strom in den Social Media passt, in denen alles kurz Aufmerksamkeit beansprucht und danach sofort vergessen wird.

Poetische Synergien

Irgendwie passt der Titel zu Ausstellung, obwohl ich immer noch nicht so genau weiß, was er bedeuten soll „Poetische Synergien“. Wir hatten uns heute noch am letzten Tag die Auststellung von Regine Rostalski (Tipp: auf der Website der Künstlerin die Footernavigation benutzen; die Popups funktionieren im Moment nicht richtig) in Opherdicke angeschaut. Ihre Skulpturen aus Draht und Papier erinnerten mich oft an ein poetisches Eintauchen in einen Mikrokosmos von Pantoffeltierchen und anderen Kleinstlebewesen. Vor allem das Raumgespinst, in dem ein ganzer Raum von einer Art neuronalen Netz aus Draht durchzogen wurde, wird mir in Erinnerung bleiben.

Poetische Synergien

War schön.