Baummuseum

Meine Schwester hatte die tolle Idee, dass wir das Enea-Baummuseum in Rapperswil-Jona besuchen sollten. Sie kannte es selbst noch nicht und sogar Frida durfte mit, was auch in Gärten und Parks leider nicht selbstverständlich ist. 

Das Baummuseum ist die Schöpfung von Enzo Enea, einem sehr erfolgreichen Landschaftsarchitekten. Es ist gleichzeitig Showroom für sein Konzept, das Innen von Häusern mit dem Außen von Gärten zu verknüpfen und die Präsentation von geretteten Bäumen und Kunst. 

Die Bäume stehen natürlich im Mittelpunkt der Anlage. Sie werden wie Kunstobjekte inszeniert. Mauerfragmente unterstreichen ihren Status als etwas Besonderes und durch die Gestaltung des Gartens entsteht zusammen mit den Skulpturen ein besonderer Ort. Kein normaler Park oder botanischer Garten, eher ein fein arrangierter Rückzugsort. Und das am Rand eines Gewerbegebiets, der Kontrast könnte nicht größer sein. Das merkt man schon, wenn man auf dem Weg zum Parkplatz durch die Allee aus Sumpfzypressen fährt. 

Zufahrt durch Sumpfzypressen und Farn

Neben dem Park werden im Arboretum erwachsene Bäume aufbewahrt, viele davon vor dem Fällen gerettet. Das ist eine Sache, die Enzo Enea mit Fürst Pückler verbindet: nicht nur die Liebe zu Parks, sondern auch viel Fachwissen über das Umpflanzen alter Bäume. Zwei riesige Gummistiefel dienen als Markierung für diesen Bereich der Anlage.

Ein Kunstwerk hatte es mir auf dem Weg durch den Park besonders angetan: Relay von Kerim Seiler, auf dessen Stirnseite der Leitsatz der situationstischen Internationalen prangt: Ne travaillez jamais

Relay

Die ganze Anlage hat ähnlich wie das Vitra-Design-Museum auch einen kommerziellen Hintergrund. Daher gibt es neben dem Park eine Aufstellung von (exquisiten) Gartenmöbeln. Wir saßen bequem auf der riesigen Holzterasse am Fischteich Probe, ließen uns von leiser Klaviermusik umwehen, nur unterbrochen durch gelegentliches Quaken von Fröschen.

Frida guckt sich den Fischteich an

Könnte ich mich dran gewöhnen.


Die Schweiz ist anders

Das letzte Wochenende verbrachten wir in der Schweiz, genauer gesagt in Horgen bei Stefanie, Thomas, Lilly, Amelie und Valerie. Und es war richtig schön.

Bei dem Sonntagsspaziergang fiel uns dann das auf:

Eine Straßenbibliothek. Am Rand eines Ortes mit immerhin 19000 Einwohnern. Ohne Überwachungskameras und ohne Vandalismus.
Ich glaube, dass unsere Nichten in einem guten Umfeld aufwachsen :-)


Basel

Wir hatten zwei gute Gründe nach Basel zu fahren: in der Fondation Beyeler stand für einige Wochen eine Skulptur von Louise Bourgeois und wir wollten endlich mal das Vitra Design Museum sehen. Aber natürlich ist auch Basel selbst sehenswert. Die drittgrößte Stadt der Schweiz besitzt eine angenehm ruhige Altstadt. Man kann per Straßenbahn hineinfahren und alles Weitere zu Fuß machen. Shoppen ist für einen deutschen Durchschnittsverdiener im Moment allerdings tabu: überall weisen Schilder auf große Rabatte wegen der Eurokrise hin. Da ist es dumm, wenn man selbst in Euro bezahlt wird.

Da wir die ganze Zeit Glück mit dem Wetter hatten, konnten wir uns auch an der Baseler Riviera sonnen – einfach die Ostseite des Rheins, die vor allem gegen Abend von der Sonne verwöhnt wird.
Spannendster Augenblick war der Aufstieg auf den Turm der Elisabethenkirche. Ich habe selten einen so engen Wendelgang in die Turmspitze gesehen. Aber der Ausblick ist mindestens so schön wie vom Münster. Ich hatte allerdings auch etwas weiche Knie.


Die Rigi

Auf der Rigi zu stehen und den Ausblick auf den Vierwaldstättersee, den Zugersee, den Lauerzersee und im Hintergrund die Alpen zu haben, ist schon etwas Besonderes. Kein Wunder, dass das Bergmassiv ein Touristenmagnet ist. Aber da man nur zu Fuß oder per Zahnradbahn zu den Aussichtspunkten gelangt, wirkte es selbst an dem sonnigen Sonntag, an dem wir da waren, nicht überlaufen.

Und da der Ausflug von jemandem organisiert wurde, der sich in der Gegend richtig gut auskennt, gab es als perfekten Abschluss noch eine Raddampferfahrt über den Vierwaldstätter See nach Luzern.


Schweiz

Es ist schon wieder zwei Wochen her, dass wir zwei neue Bewohner dieses Planeten kennengelernt haben: Lilly und Amelie, die Zwillinge von Stefanie und Thomas. Es war ein sehr willkommener Anlass um in die Schweiz zu reisen und war richtig schön.
Und Sonntags haben wir sogar Schnee gesehen:

Auf dem Rückweg legten wir noch eine Zwischenstation in Heidelberg ein. Ich hatte es als Jugendlicher einmal besucht und es beschaulicher in Erinnerung, als es tatsächlich war. Aber der Spaziergang über den Philosophenweg versöhnt dann doch mit den gar nicht so pittoresken Bauwerken gleich außerhalb der Altstadt.


Eine echte Entdeckung war dann für uns noch (auf Empfehlung des Hoteliers) das Schloß in Schwetzingen. Wir werden es uns auf alle Fälle mal im Sommer ansehen.