Antwerpen

Eine Stadt, die als Symbol die abgeschlagene Hand eines Riesen hat

und deren Hauptbahnhof aussieht wie eine Kathedrale

muss einfach interessant sein (dachten wir uns). Und deshalb haben wir am Wochenende Antwerpen besucht. Wir wurden nicht enttäuscht. Antwerpen ist lebendig, vielfältig und trotzdem angenehm entspannt. Es gibt viel Architektur zu sehen, Kunst, Gelegenheiten sich mal auf ein Bier irgendwo hinzusetzen und auch kleine Läden außerhalb der europäischen Standardketten (Freunden von mehr oder weniger altem, wertvollen und nicht unbedingt nützlichen Krempel sei an dieser Stelle die Klosterstraat empfohlen).

War schön und das Wetter spielte mit. Aber selbst bei schlechterem Wetter wäre es schön gewesen.

Wer noch etwas mehr sehen will, kann ja mal bei Flickr nachschauen…


Aquarell

Ich habe in der Provence auch seit Jahren mal wieder eine kleine Skizze mit Aquarellfarben versucht. Sieht ganz nett aus und hat sogar eine Bedeutung: in dem kleinen Häuschen rechts unten haben wir in Cassis eine Woche gelebt.


Provence

Zurück in Unna nach knapp zwei Wochen Provence zwischen Avignon und Cassis. Die Provence ist einfach eine Bilderbuchgegend, wie zum Beispiel im Garten des Ateliers von Cezanne in Aix en Provence.

Cezannes Atelier
Cezannes Atelier

Und das Verkosten von Wein macht besonders viel Vergnügen, wenn die Umgebung so aussieht wie bei der Domaine de Valdition:

Domaine de Valdition
Domaine de Valdition

Und dann ist da noch das Meer an der Cote Bleue und in Cassis, die Alpilles, Klöster und und und… Es war so viel, dass dieser Eintrag extrem lang würde, mal von den fünf GB Fotos abgesehen.
Aber natürlich wird einem auch vieles bekannt vorkommen, einfach weil die Provence schon millionenfach gemalt, fotografiert und sonst wie vermarktet wurde und wird. Trotzdem gibt es Überraschungen. Wie eine Comicausstellung im Musee Granet. Cezanne und Ingres erwarten man (und bekommt man), aber für mich war es auch die Wiederentdeckung von Francois Schuiten und den cites obscures die mich erfreute (und dass Daniela mich ermunterte ein Album zu kaufen).

Und was haben wir gelernt?

  1. Motoradfahrer in Südfrankreich sind (gemessen an ihrem Fahrstil) stark suizidgefährdet.
  2. In Frankreich werden Schecks verwendet. Zum Bezahlen. Überall. Für einen durchschnittlichen deutschen ec-Karten-Benutzer wirkte das seltsam antiquiert.
  3. Ein Kugel Eis kostet in einer normalen Eisdiele 2 Euro und mehr. Ich war verblüfft, dass nicht schon längst alle Eisdielenbesitzer von Deutschland nach Frankreich ausgewandert sind.
  4. Immer die blauen Briefmarken nehmen, wenn man Karten nach Deutschland verschickt (uns hat ein ganz besonders begabter Mensch auch rote Briefmarken (nur innerhalb Frankreichs gültig) verkauft und wir wissen nicht auf welche Karten wir sie geklebt haben)
  5. Weinanbau sollte man nicht kleinen Marsmännlein überlassen

Nachtrag 7.6.2008: Mindestens eine Postkarte mit einer roten Briefmarke ist in Deutschland bei ihrem Empfänger aufgetaucht.


Tag der Arbeit

Eigentlich hatte ich vor den Tag der Arbeit im Sinne Lessings zu begehen:

Laßt uns faul in allen Sachen,
Nur nicht faul zu Lieb‘ und Wein,
Nur nicht faul zur Faulheit sein.

Aber die Pflege des Holzinventars auf unserem Balkon machte mir einen Strich durch die Rechnung. Aber dafür lese ich ab morgen das Recht auf Faulheit von Paul Lafargue.


Ich hatte Hunger

Das Timing war suboptimal. Erst eine Zahnreinigung, dann das Atelier am Abend. Ich hatte nur nicht bedacht, dass ich nach der Zahnreinigung 90 Minuten nichts essen durfte. Also war ich beim Malen die ganze Zeit hungrig … und habe schnell gemalt. Und wenn ich mir das Ergebnis anschaue, dann sollte ich vielleicht häufiger hungrig malen …


Abstruser Dialog

Heute in der 1. Klasse der S1 nach Dortmund irgendwo im Raum Essen: ein junger Mann schiebt sein Fahrrad in den Waggon. Daraufhin erbost sich ein älterer Mann: „Das ist die 1. Klasse. Sie dürfen hier nicht mit Fahrrad rein.“

Antwort des Radfahrers: „Ich sag ja auch nichts, wenn sie mit dem Handy telefonieren.“

„Meinen sie im Krankenhaus?“

„Ne.“

„Ich hab doch gar kein Handy…“

Den Rest der Strecke grübelte ich vergeblich über diesen Wortwechsel nach.


Willkommen im Cafe Murr

Die Farbe ist zwar noch nicht trocken und an einigen Stellen gehen die Renovierungsarbeiten noch weiter, aber das Cafe Murr hat trotzdem geöffnet. In den Farben von frischem Orangensaft und schäumenden Milchkaffee gehalten und unter einem klassischen Logo lade ich sie zu ein paar kleinen Geschichten ein.

Oder etwas weniger blumig: nach über zwei Jahren habe ich zum ersten Mal ein eigenes Theme für dieses Blog entwickelt. Die Anregungen kamen von überall her, aber die verwendeten Bilder kamen aus dem eigenen Fundus. Ich muss zwar noch an den Details feilen, aber im Großen und Ganzen ist es so, wie ich es mir vorgestellt habe.

Und ich hoffe, dass es nicht nur mir gefällt.

Nachtrag 4.4.2021

cafe-murr.de blieb etwa 10 Jahre lang mein Blog, danach kehrte es wieder zu scaldra.net zurück. Ich wollte die Dinge vereinfachen. So sah es im Anfang aus. Der Header war ein Blick auf unseren Frühstückstisch in Gent und das Logo stammte von meinem Urgroßvater.