Wir sind an diesem Wochenende noch einmal nach Leiden zurückgekehrt, denn schon im Februar hatten wir beschlossen uns bei nächster Gelegenheit den botanischen Garten dort anzuschauen.
Aber zuerst zog es uns bei gutem Wetter und Windstille an den Strand in Noordwijk. Chillen im Branding mit den Füßen im Sand, dem Blick auf die abendliche Nordsee und einem leeker biertje auf dem Holztisch.
Am nächsten Tag mussten wir dann spontan umdisponieren: Orkanartige Böen und heftiger Regen machten den Aufenthalt unter freiem Himmel eher unangenehm. Also besuchten wir das Museum De Lakenhal. Es war mal das Gewandhaus der Tuchmacher und besitzt heute eine schöne Sammlung von Gemälden des „goldenen Zeitalters“ und der Leidseplein fijnschilders. Es ist unglaublich, wie perfekt im 17. Jahrhundert gemalt wurde. Allein sich einmal die gemalten Samtroben aus der Nähe anzuschauen, ist beeindruckend. Bei vielen Bilder, besonders den fijnschilders, hat man das Gefühl, dass sie nicht mit einem Pinsel, sondern mit einem einzelnen Haar gemalt wurden.
Der Sonntag verwöhnte und glücklicherweise mit Sonnenschein. Also ab in den Hortus Botanicus. Er wird dieses Jahr 425 Jahre alt und ist damit einer der ältesten botanischen Gärten Europas. Ursprünglich war er für die medizinische Fakultät angelegt worden, da damals die Ärzte ihre Heilkräuter oft noch selber anbauten. Aber von Anfang an war er auch der Öffentlichkeit zugänglich.
Die alten Beete existieren im rekonstruierten Clusiusgarten immer noch in ihrer strengen Ordnung, aber im Laufe der Jahrhunderte ist der Garten um einige Gewächshäuser und interessante weitere Gärten erweitert worden. Auf dem Gelände befindet sich sogar ein Observatorium.
Und als typisch niederländische Besonderheit grenzt er auch noch an eine Gracht.