Im Bimbergtal

Bimbergtal… das klingt wie Urlaub in den Bergen. Tatsächlich ist es nur ein paar Kilometer von unserer Wohnung entfernt, liegt also am östlichen Rand des Ruhrgebiets.

Es ist ist nicht riesig und liegt etwas versteckt. Lediglich ein Schild „HRB Bimbergtal“ weist am Rand der B1 auf seine Existenz hin. Inzwischen weiß ich, daß HRB Hochwasser-Rückhalte-Becken heißt. Dieses HRB wurde vor ein paar Jahren am Zusammenfluss des Lünerner Bachs und des Kessebürener Bachs errichtet, um Lünern vor Hochwasser zu schützen. Wer sich die Gegend anschaut, kann sich das erst mal nicht vorstellen. Wo bitte sollen hier denn Wassermassen herkommen? Die Erklärung liegt im Boden: Lehm. Er verhindert, daß größere Regenmassen versickern können und führt sie durch das Tal gebündelt direkt zur Ortschaft.

Bimbergtal

Danach geht der Weg durch die Jahrhunderte. Zunächst kamen wir an einem alten Steinbruch vorbei. Hier wurden früher Mergelkalksteine zum Beispiel für die Fundamente der Fachwerkhäuser der Umgebung abgebaut. Da sie aber recht schnell zerbröseln, hörte man schon im 19. Jahrhundert damit auf.

Steinbruch im Bimbergtal

Ein paar Meter weiter wird man lautstark auf die Jetztzeit gestoßen. Hier überquert die A44 das Tal.

A44 von unten

Gar nicht weit weg von diesem Ort wird es wieder still und ein gedanklicher Ausflug ins 16. Jahrhundert liegt am Wegesrand. Die Pastorenbrücke. Sie wurde damals gebaut, damit die Herren den Bach zu Pferde überqueren konnten. Das ist lustig, denn der Bach neigt zwar zu gelegentlichem Hochwasser, fällt aber aufgrund des Kalkmergels (Karst… kennen wir doch alle noch aus dem Erdkundeunterricht und diversen Karl May Filmen) gerne mal trocken. In beiden Fällen ist eine Brücke ziemlich witzlos.

Die Brücke wurde 2009 aus „wasserrechtlichen Gründen“ abgetragen. Die neue Konstruktion ist definitiv nicht mehr für Reiter geeignet.