Nach Schwerte zum Markt

Das spätsommerliche Wetter forderte uns unmißverständlich zu einer Radtour auf. Und da so eine Radtour auch ein Ziel braucht, wählten wir den Markt in Schwerte. Hin und zurück zusammen etwa eine Marathonstrecke. Lässt sich mit E-Bikes trotz Steigungen gut bewältigen.

Unterwegs kann man im Bahnwald am Stausee Hengsen Pause mit Aussicht machen. Die Gegend ist übrigens auch im Winter sehenswert.

Stausee Hengsen

Der Markt dann war viel ansprechender, als ich ihn in Erinnerung hatte. Es gab Livemusik, wir haben was Leckeres vom Fischstand gegessen – begleitet von Weißwein – und hätten allerlei gute Dinge einkaufen können. Wir brauchten aber gerade nichts. Schade. Aber ein Brot haben wir immerhin mitgenommen, ein pane tomate.

Und wie wir gerade zu Hause festgestellt haben, schmeckt das auch sehr gut.


Seepark Lünen

Ein schöner Herbsttag und ein Sonntag, also Radtour zum Seepark in Lünen. Da kann man mit Blick auf den See im Grünen sitzen.

Seepark Lünen

Von hier war es dann nur ein Katzensprung bis zum Preußenhafen und Currywurst mit Fritten.

Currywurst mit Fritten


Doch noch Münster

Wir haben es doch noch nach Münster geschafft.

In Münsters Bekleidungsgeschäften

Aber da Züge ausfielen, fuhren wir früher zurück als geplant. Dafür Nachmittag auf dem Balkon. Auch schön.


Hamm statt Münster

Zufällig haben Daniela und ich im August gleichzeitig das Deutschlandticket. Meistens habe ich ja ein VRR-Ticket und wir sind daher ab und zu am Wochenende im Ruhrgebiet unterwegs. So war es naheliegend, sich jetzt mal in die andere Richtung zu orientieren (also außerhalb des Tarifgebiets des VRR) und nach Münster zu fahren. Gestern wollten wir dort frühstücken, auf den Markt gehen und zum Schluss noch einen Abstecher zum Hafen machen.
Das funktionierte ähnlich gut, wie meine Rückfahrt aus Essen am Dienstag: Der RE7 kam mit 15 Minuten Verspätung (verspätete Bereitstellung). 11 Minuten später war er in Hamm und blieb stehen. Zunächst wegen eines Polizeieinsatzes, dann wegen Störungen an der Oberleitung.

Nichts bewegte sich mehr. Eine Sitzreihe weiter schnarchte ein in Hamm zugestiegener Fahrgast.
Irgendwann hatten wir keine Lust mehr dem Schnarchen zuzuhören und beschlossen stattdessen uns Hamm anzusehen. Immerhin bin ich dort aufgewachsen.


Zum Frühstück zog es uns an den Ort, an dem früher der Sportplatz meiner Schule war. Kaffee und Brötchen/Croissant war zwar überteuert, aber das Gefühl heute gemütlich an einem Ort zu sitzen, an dem ich früher viele grässliche Stunden auf einem Aschenplatz verbracht hatte, machte es wett (er hat mir immerhin ein paar kleine Narben am linken Knie beschert, da bin ich nachtragend). Und durch Frida – über sie kommt man mit hundeaffinen Menschen schnell ins Gespräch – hatten wir eine angenehme Unterhaltung mit den Menschen vom Nachbartisch, die früher mal in Bergkamen wohnten. Dadurch wissen wir jetzt, wo sich gastronomisch ein Zwischenhalt auf dem Weg zur Marina Rünthe lohnt, auf dem wir häufiger mit dem Rad unterwegs sind. Das war schon mal ein guter Einstieg.


Daniela musste danach noch etwas in der Apotheke besorgen und brachte den Tipp mit, sich, mal das Martin-Luther-Viertel anzuschauen. Früher waren dort Kinos, ein Second-Hand-Laden, in dem ich mich damals mit Lesefutter versorgte, und einen Fotoladen, aus dem meine erste Kamera stammte. Das ist alle weg, statt dessen gibt es in dem kleinen Viertel heute Kunst, nicht nur an Hauswänden, sondern auch direkt von Künstlern und Kunsthandwerkern. Haben wir uns sofort angesehen, waren ja nur ein paar Meter bis dahin. Und gerade als ich dort Frida vor einem Graffiti fotografierte …

Spitze Ohren

… sprach uns Hartmut Lobert an, der dort im Hinterhof der Martin-Luther-Strassenführuung 11 seine Galerie hat, in der Holzarbeiten von ihm und anderen ausgestellt sind und auf Käufer warten. Wirklich feines Kunsthandwerk zu überschaubaren Preisen, mal eher praktisch, mal einfach nur schön. Auch hier wieder ein schönes Gespräch und wir nahmen nicht nur zwei schöne Stücke mit, sondern auch neues Wissen über die internationale Vernetzung der Drechslerszene (ich wusste nicht, dass es die überhaupt gibt) und Tipps für Reisen in die Bretagne.


In Münster hätten wir auf dem Markt Käse, Cremes und Brot gekauft. Das ging auf dem Markt rund um die Pauluskirche in Hamm aber auch ganz prima. Die Grundversorgung für die nächsten Tage ist gesichert. Obendrauf gab es noch Kibbelinge mit einer großartigen hausgemachten Remoulade und zum Abschluss ein Getränk in der Gastronomie gleich um die Ecke.
Das war alles ganz anders als geplant, aber hat viel Spaß gemacht.

Ein Bild der Mona Lisa auf einem Garagentor
Mona Lisa

Die Rückfahrt ging dann auch mit Verspätung los. Die Strecke war immer noch gesperrt und der Lokführer musste aus Münster per Taxi heran gekarrt werden, was dann einfach recht lange dauerte. Mit der Bahn ist man unter normalen Umständen schneller zwischen Städten unterwegs, als mit dem Auto.

Ganz zum Schluss noch das Objekt, was ich mir mitgenommen habe.

Ein kleines Objekt aus Holz, das wie ein aufgeschlagenes Buch aussieht
Kirschbuch

Ich bin ja eigentlich sehr zurückhaltend, wenn es um Dinge geht, die später einfach nur herumstehen und Staub ansetzen. Aber dieses kleine Buch, das aus einem Stück Kirschholz gefertigt wurde, hatte es mir sofort angetan. Ich mag die organische Verformung, die durch das Anflämmen hervortretende Textur und generell einfach die Idee eines Buchs aus Holz. Und da es ein Buch ist, wird es vermutlich einen besonderen Platz im Bücherregal bekommen.

Waffeln im Rombergpark

Frida bekam heute tolle neue Sachen in Dortmund. Ein neues Geschirr, eine Leine, mit der sie freihändig geführt werden kann, und eine Decke. Da der Rombergpark in der Nähe war, sind wir danach gleich mal dahin gefahren und Daniela konnte Geschirr und Leine ausprobieren. Funktioniert beides gut.

Ursprünglich wollten wir dort ins Café Orchidee, aber das hat im Moment wegen Pächterwechsel und Renovierung zu. Dafür steht jetzt jeden Tag ein Foodtruck mit frischen Waffeln und sehr gutem Kaffee dort.

Auf dem Weg durch den Park trafen wir später auf eine Holzskulptur von Bernd Moenikes, die aus dem Verkehr gezogen wurde. Holz hält halt nicht ewig. Sie liegt jetzt da, wie das Relikt einer untergegangenen Zivilisation.

Zum Schluss dann noch eine Hummel auf einem Alpen-Schuppenkopf (ohne Flora Incognita wüsste ich das nicht)

Die eingangs erwähnte Decke wird dann heute Nacht ausprobiert.

Nachtrag: Frida findet ihre neue Decke toll.


Otto besucht Otto

Gestern besuchten wir mit Otto (der Drohne) einen anderen Otto (den Bismarck). Blauer Himmel und jede Menge Sonne lockten uns nach draußen. Wir wollten – wie vor gut drei Jahren – einmal rund um Strickerdicke laufen. Aber als erstes ließen wir Otto (die Drohne) um den anderen Otto (den Bismarck) kreisen.

Daniela fotografierte und filmte unseren Otto dabei.

Zunächst schwebte er unentschlossen auf der Stelle…

…. und dann sauste er neugierig in die Höhe

Als ich mir dann Ottos Fotos ansah, stellte ich fest, dass Türme aus der Froschperspektive viel imposanter aussehen, als aus der Drohnenperspektive. Von oben wird aus dem Denkmal, das sich in gen Himmel reckt, ein kleiner Stöpsel in der Landschaft.

Danach ging es über Feld- und Waldwege hinunter ins Ruhrtal. Unterwegs trafen wir zwei Menschen, die gerade Holz schlugen. Frida rannte voraus, kam aber auf Zuruf brav wieder zurück und blieb in unserer Nähe. Verständlicherweise mag es ja nicht jeder, wenn ihm ein frei laufender Hund zu nah kommt. Hier war es anders, denn einer von den Beiden, ein Bauer aus der Umgebung, outete sich als Spitz-Fan. Auf seinem Hof lebt immer mindestens ein Spitz und er war offensichtlich nach wie vor sehr begeistert von der Wachsamkeit und der Intelligenz dieser Familienhunde. Er hätte Frida am liebsten gleich mitgenommen. Aber da war natürlich nichts zu machen, Frida gehört zu unserem Rudel.

Wo ist Frida?

Auf der Wanderung passierte dann etwas, womit wir überhaupt nicht gerechnet haben. Uns wurde zu warm! Es ist dieser Effekt, den es nur im Spätherbst und im Vorfrühling gibt: ohne Sonne würde man sich in einen Wintermantel kuscheln und wenn die Sonne rauskommt – vor allem bei Windstille – möchte man nur noch im T-Shirt rumlaufen.

Wir hatten unterwegs so einen T-Shirt-Moment.

Und verkürzten die Wanderung. So führte sie nicht mehr um Strickerdicke herum, sondern streifte es. Ein paar Meter mussten wir die B233 entlang gehen, die Unna viel befahren mit Menden verbindet und den Ort durchschneidet. Wer hier direkt an der Straße wohnt, dürfte ganz schön unter dieser Tempo-70-Lärmlawine leiden. Aber ein paar Meter abseits der Straße ist es wieder ruhig und spätestens im nächsten Wäldchen ist nur noch Vogelgezwitscher und das Gluckern eines Bachs zu hören.

Otto und sein Turm

Zum Schluss kamen wir wieder zum Turm. Hier mal  aus der Froschperspektive zusammen mit Otto (dem Bismarck)