Verdandi 1.3.0

Ich habe wieder ein bisschen am Theme geschraubt; herausgekommen sind einige kleinere Verbesserungen:

  • Unterstützung für das Beitragsformat Link
  • Bessere Seitennavigation
  • Einige kleinere CSS-Änderungen (schönere Buttons, verbesserte Konsistenz des Farbschemas und noch ein paar andere Kleinigkeiten)

Apple ist merkwürdig

Gestern wies mich John auf einen Fehler in Verdandi hin: sowohl auf dem IPad, als auch auf dem IPhone waren keine Links zu sehen. Auf dem Desktop schon.

Nun ist Apple ja etwas eigen und schreibt allen Softwareentwicklern vor, dass sie als Rendering Engine Webkit zu benutzen haben (die EU-Kommission tritt ihnen deswegen gerade auf die Füße). Also egal, ob Safari, Firefox oder Chrome, die Darstellung der Seiten wird immer von Webkit hergestellt. Und in der Theorie ist das dann auf allen Apple-Geräten gleich. Aber genau dort scheint schon seit langer Zeit eine Abweichung zu bestehen. Während alle Browser inklusive Safari auf MacOS das hier

 text-decoration: underline var(--theme-accent) 2px;Code-Sprache: CSS (css)

als Anweisung verstehen, unter Links einen zwei Pixel dicken Strich in der von mir gewählten Farbe zu malen, tun IPad und IPhone gar nichts. Erst mit den etwas geschwätzigen Anweisungen

-webkit-text-decoration-color: var(--theme-accent);
-webkit-text-decoration-style: solid;
-webkit-text-decoration-line:  underline;
-webkit-text-decoration-thickness: 2px;
Code-Sprache: CSS (css)

ließen sich die Mobilgeräte überreden, einen Strich zu ziehen.

Das ist vermutlich nicht immer so, sondern hängt an irgendeinem Seiteneffekt meines CSS. Aber ich bin auch nicht der Erste, der darüber gestolpert ist. Letztlich ein Bug.

Jetzt gibt es jedenfalls die Version 1.2.1 von Verdandi, die das Problem löst. Und es hat tatsächlich nur Minuten gedauert, bis mein Patch von WordPress freigegeben war und verteilt wurde.

LLMs sind nicht intelligent

Vor ein paar Tagen sah ich einen ähnlichen Dialog wie den folgenden auf Mastodon. Ich probierte ihn kurz danach mit Microsofts Copilot selbst aus, denn er repräsentiert in Kurzfassung das, was aktuell als künstliche Intelligenz angesehen wird.

Sie: Ein Mann und eine Ziege kommen an einen Fluss. Dort liegt ein Boot. Wie kommen sie auf die andere Seite des Flusses?
Copilot: Der Mann bringt zuerst die Ziege auf die andere Seite des Flusses und kehrt dann alleine zurück, um das Boot zurückzubringen. Anschließen setzt er die Ziege wieder in das Boot und rudert mit ihr auf die andere Seite. So sind sowohl der Mann als auch die Ziege sicher auf der anderen Seite.

Warum gibt Copilot eine so offensichtlich unsinnige Antwort?

Weil da keine Intelligenz ist, die die Frage versteht, sondern lediglich über ein Large Language Model eine Texttransformation stattfindet. Und das ist im Kern nichts anderes, als eine irrsinnig komplexe Markow-Kette, bei der einfach aus den Wahrscheinlichkeiten, mit denen ein bestimmtes Wort auf das nächste folgt, Sätze gebildet werden. Dass also mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auf „Ich öffnete die“ das Wort „Tür“ folgen wir, mit erheblich geringerer Wahrscheinlichkeit das Wort „Revisionsklappe“ und niemals „Staubsauger“. Dabei wird nicht nur mit ein paar wenigen, sondern mit Milliarden von Wahrscheinlichkeiten operiert. Was übrigens so richtig auf die Stromrechnung geht.
Bei dem Beispiel nimmt Copilot die Wahrscheinlichkeiten des Flussüberquerungsrätsels und berechnet daraus die Antwort. In den vielen Varianten des Rätsels, die zum Training benutzt wurden, kommen neben dem Boot und dem Fluss der Wolf, die Ziege und der Kohlkopf vor. Wenn ich jetzt einfach mal Wolf und Kohlkopf weglasse, hangelt sich Copilot durch die Wortwahrscheinlichkeiten, die die diversen Flussüberquerungen beschreiben. Nur dass es ohne Wolf und Kohlkopf sinnlos ist mehr als einmal zu fahren.

Ein Mensch versteht das.

Das nennt sich Intelligenz.

Texttransformationen können zwar intelligent wirken und erstaunliche Resultate erzeugen, aber sie können einfach von der Voraussetzung her niemals intelligent werden. Und dabei ist es egal, wie viel Texte und Training ich hineinwerfe. Der Ansatz gibt es einfach nicht her.

ActivityPub reaktiviert

Es mag etwas kurios erscheinen, aber ich habe hier zum dritten Mal das ActivityPub-Plugin aktiviert. Es war bereits 2022 und 2023 eingeschaltet, wurde aber nach einiger Zeit dann immer wieder abgeschaltet. Ein Grund war, dass die geteilten Beiträge nicht so recht in das Kurznachrichten-Ambiente von Mastodon passten.
Inzwischen sehe ich ActivityPub anders. Es ist einfach die Weiterentwicklung des klassischen RSS-Feeds. Statt nur Sender zu sein, kann ich jetzt gleichzeitig auch Empfänger sein. Jeder kann die Beiträge in dem Client lesen, der ihm am meisten zusagt, aber über ActivityPub kann sie oder er mir auch antworten.


Der erste Bugreport für Verdandi ist eingetrudelt. Total doofer Fehler: ich habe das mehr nicht in die Übersetzungsdatei eingetragen. Und einem anderen Menschen war das wichtig genug um mich darauf hinzuweisen. Finde ich toll.


Verdandi

Ende März kam mir der Gedanke, das Theme dieses Blogs auch direkt über WordPress verfügbar zu machen. Das Erste, was ich dazu machen musste, war den Namen zu ändern. Jedes Theme hat natürlich seinen eigenen Namen und Legible war schon vergeben. Also brauchte ich einen neuen Namen. Ich wählte Verdandi. Sie ist die Norne der Gegenwart und schreibt laut einiger Quellen alles auf, was geschieht.

Der passende Name für ein Theme, das primär für Blogs gedacht ist.

Am 1. April begann ich es durch den QM-Prozess von WordPress lotsen. Hinter den Kulissen mussten viele Kleinigkeiten hübsch gemacht, werden wie korrekte Lizenzen oder Anpassungen für die Darstellung von Elementen, die ich noch nie benutzt hatte. Das war aufwändiger als gedacht, hat für mich aber zu insgesamt schönen Ergebnis geführt.


In Zukunft wird es immer wieder kleinere Korrekturen und Anpassungen geben, aber im Kern ist das Theme fertig und muss „nur“ noch auf Stand gehalten werden. Und falls ich interessante Elemente in anderen Blogs finde, dann könnte es gut sein, dass sie auch hier integriere.


Da es mit Absicht kein Blocktheme ist, funktioniert es auch mit ClassicPress.


Zum Abschluss habe ich ihm dann noch eine eigene Site spendiert, die anschaulich zeigt, was Verdandi kann. Bei WordPress findet man es hier. Die Entwicklung findet weiter auf Codeberg statt, und zwar hier (der Codestand wird dort oft etwas weiter sein und sich auch auf dieser Seite wiederfinden).