Endlich am Ostpol

Das Ruhrgebiet hat bekanntermaßen einen Ostpol, nämlich den Förderturm der Schachtanlagen III/IV der Zeche Königsborn. Und da wir in Königsborn wohnen, ist es fast unverzeihlich, dass wir dem Ostpol bisher noch keinen Besuch abgestattet haben.

Der Ostpol
Der Ostpol

Heute besteht dieser Teil der Zeche, die in Spitzenzeiten bis zu 4000 Menschen beschäftigte, nur noch aus dem von Alfred Fischer entworfenen Förderturm. Er wird von einer Bürgerstiftung betreut und ist auch Nachts dank einer Lichtkunstinstallation von Mischa Kuball gut zu sehen.

Heute liegt er allein im Grünen und ist nicht mehr von Zechengebäuden umgeben. Dadurch wirkt der Förderturm etwas surreal und auch auf seltsame Weise sakral.

Jetzt warte ich auf eine Gelegenheit mal oben auf dem Dach des Förderturms zu stehen und mir die Gegend anzuschauen

Rotterdam

Rotterdam ist sicher nicht die attraktivste Stadt der Welt, aber sicher in Europa eine der Städte mit der modernsten Architektur. Das ist spannend, aber gelegentlich auch irritierend. Denn die Gebäude stehen städtebaulich in keinem für mich erkennbaren Zusammenhang.

Dennoch ist es interessant eine Zeitreise in die Villa Sonneveld zu unternehmen und sich anzuschauen, was 1933 als ultramodern galt, oder mal die Kubushäuser von innen zu sehen und sich nicht den Kopf zu stoßen.


Eine Woche Valencia

In Valencia kann man Paella essen ohne sich als Tourist zu outen. Sie wurde in dieser Stadt erfunden und es gibt sie an jeder Straßenecke zu kaufen, denn für die Bewohner von Valencia ist es etwas ganz alltägliches. Immerhin drei vier verschiedene Sorten haben wir probiert.

Weniger alltäglich, sondern eher spektakulär ist die Ciudad de las Artes y las Ciencias, ein Gebäudekomplex von Santiago Calatrava, der die Oper, ein Wissenschaftsmuseeum und ein Aquarium beherbergt.

Dabei ist Valencia eigentlich eine richtig schön normale spanische Stadt, die gar nicht so sehr touristisch geprägt ist und deren Altstadt an einigen Stellen geradezu dörflich wirkt – trotz 800000 Einwohnern. Und die diversen Mercados, allen voran der Mercado Central, sind ein Eldorado für alle, die frische Lebensmittel kaufen wollen. Wenigstens ein paar Orangen, denn die, die überall auf den Straßenbäumen wachsen sollen nicht sonderlich lecker sein. Ein guter Ort um Spanien abseits von allzu viel Tourismus kennenzulernen. Und schön warm ist es außerdem – so etwa 15 Grad mehr als zu Hause.


Vitra

Wir sind auf dem Weg zu meiner Schwester und ihrer Familie immer wieder an Weil am Rhein und dem Vitra Design Museum vorbeigefahren. Jetzt haben wir es endlich mal auf der Rückfahrt von Basel besucht. Und vor allem die Architekturführung über das Werksgelände mitgemacht. Denn ohne eine Führung kann man Gebäude wie die Feuerwache von Zaha Hadid nur von außen sehen. Aber von innen gesehen sind sie mindestens genauso spannend. Und die Erläuterungen machen es noch mal interessanter.

Unser Lieblingsgebäude ist das unauffälligste auf dem Campus: das Konferenzgebäude von Tadao Ando. Es ist perfekt in die Landschaft integriert – nur drei Kirschbäume mussten seinem Bau weichen – und mit einer minimalistischen Poesie entworfen. Irgendwie Zen, jedenfalls sehr japanisch.