Raus aus dem Index

Schon länger frage ich mich, warum ich mit diesem Blog noch im Index von Google oder Microsoft gelistet sein will. Zu diesem sehr persönlichen Kraut-und-Rüben-Durcheinander findet nur selten eine versprengte Seele über Google und Bing. Es bringt mir also nicht viel, denn die Besucher finden über andere Kanäle hierher, in die ich in Zukunft mehr Energie investieren werde.

Dazu kam vor einem Jahr etwas, das mich massiv ärgert: der Inhalt von scaldra.net wurde ungefragt zum Training von ChatGPT benutzt. Und heute stolperte ich über diesen Artikel über die Zukunft der Googlesuche. Damit hat die Indizierung für mich bezogen auf dieses Blog endgültig ihren Sinn verloren.

Ab jetzt sind Suchmaschinen ausgesperrt.

Nachtrag 8.11.2024

Bei Google sank die Anzahl der indizierten Seiten zunächst, jetzt steigt sie wieder. Und Bing ist völlig desinteressiert am noindex.

Jetzt probiere ich es zusätzlich mit einem Header, der mit jeder Datei geschickt wird. In der apache-conf sieht das so aus:

Header Set X-Robots-Tag "noindex, noarchive, nosnippet"Code-Sprache: Apache (apache)

Und die robots.txt ergänzt um

User-agent: Googlebot
Disallow: /
User-agent: Bingbot
Disallow: /Code-Sprache: HTTP (http)

Ich bin gespannt, ob er wirkt.

Verdandi

Ende März kam mir der Gedanke, das Theme dieses Blogs auch direkt über WordPress verfügbar zu machen. Das Erste, was ich dazu machen musste, war den Namen zu ändern. Jedes Theme hat natürlich seinen eigenen Namen und Legible war schon vergeben. Also brauchte ich einen neuen Namen. Ich wählte Verdandi. Sie ist die Norne der Gegenwart und schreibt laut einiger Quellen alles auf, was geschieht.

Der passende Name für ein Theme, das primär für Blogs gedacht ist.

Am 1. April begann ich es durch den QM-Prozess von WordPress lotsen. Hinter den Kulissen mussten viele Kleinigkeiten hübsch gemacht, werden wie korrekte Lizenzen oder Anpassungen für die Darstellung von Elementen, die ich noch nie benutzt hatte. Das war aufwändiger als gedacht, hat für mich aber zu insgesamt schönen Ergebnis geführt.


In Zukunft wird es immer wieder kleinere Korrekturen und Anpassungen geben, aber im Kern ist das Theme fertig und muss „nur“ noch auf Stand gehalten werden. Und falls ich interessante Elemente in anderen Blogs finde, dann könnte es gut sein, dass sie auch hier integriere.


Da es mit Absicht kein Blocktheme ist, funktioniert es auch mit ClassicPress.


Zum Abschluss habe ich ihm dann noch eine eigene Site spendiert, die anschaulich zeigt, was Verdandi kann. Bei WordPress findet man es hier. Die Entwicklung findet weiter auf Codeberg statt, und zwar hier (der Codestand wird dort oft etwas weiter sein und sich auch auf dieser Seite wiederfinden).


Der Ring

Das Internet war mal ein herrlich chaotischer Ort, an dem ich immer wieder etwas Neues, Seltsames und Schräges entdecken konnte. Vieles weitab vom Mainstream, individuell und unperfekt.

Inzwischen haben eine Handvoll Konzerne die Kontrolle über das, was veröffentlicht wird und was ignoriert wird. Das Resultat ist eine perfektionierte, auf Hochglanz polierte Mittelmäßigkeit, in der es nur noch um das Geschäft geht. Die LLMs werden den Trend noch weiter beschleunigen.

Mit solchen Gedanken im Kopf stolperte ich über diesen Post von Stefan Grund. Er hatte sein Blog in einen Webring aufnehmen lassen, den Thomas Gigold initiiert hat. Das klingt erst einmal sehr Retro. Aber gleichzeitig ist es auch einer der Bausteine für ein weniger langweiliges Internet. Von Menschen, die mir nichts verkaufen wollen, kuratierte Wegweiser zu Inhalten, die sie in irgendeiner Weise interessant finden. Und von da aus geht es dann über die nächsten, von Menschen verfassten Empfehlungen weiter. 

Irgendwo im Horizont sehe ich da die klassischen Linklisten und kleine Suchmaschinen, die darauf aufsetzen. 

Aber erst einmal wurde dieses Blog Station eines Webrings. Dank an Thomas dafür. 

Und übrigens: Überraschungen kann man nicht suchen, nur finden. Algorithmen helfen nur das immer gleiche zu finden.

Das Blog ist volljährig

Vor genau 18 Jahren erschien hier der erste Post über die Parklandschaften in Lüdenscheid. Auslöser war dieser Artikel für das Linux-Magazin, der ein paar Monate später erschien. Damals waren die meisten Themes noch nicht kommerziell und so griff ich mir ein amerikanisches Theme und übersetzte es (den Autor freute es). Dazu noch ein Foto vom Meer auf Formentera und ich war am Start.

2005

Seitdem ging es durch allerlei Metamorphosen: 2008 wurde es das Café Murr, mit einem Headerfoto, das in Gent entstand. Und natürlich dem Logo, das mal mein Urgroßvater gezeichnet hat.

2008

Zum zehnjährigen Jubiläum dümpelte das Blog nur noch halbherzig vor sich hin und verschwand 2017 endgültig. 2018 erstand es als scaldra.net wieder auf, diesmal mit Hugo statt WordPress. Die Zitrone hatte ihren ersten Auftritt.

2018

Seit 2020 ist es wieder richtig aktiv, denn ich kehrte zu WordPress zurück und begann fast ausschließlich mit dem Handy zu bloggen. Das legte die Schwelle einen Artikel zu verfassen deutlich niedriger.

2020 – 2023 (Theme-Hopping)

Die vorerst letzte Wandlung begann vor einigen Wochen mit einem eigenen Theme., das inzwischen neben den Standard-Posts auch Asides, Bilder, Videos und Zitate beherrscht. Auch das verändert wieder, wie ich mit dem Blog umgehe.

Im Rückblick bedauere ich die Zeiten, in denen ich hier wenig oder gar nicht aktiv war. Denn ich merke, wie das Blog schon alleine durch den langen Zeitraum, den es umfasst, für mich wertvoll geworden ist. Dazu gehört natürlich auch Kontinuität, denn sonst entstehen digitale Erinnerungslücken.


10 Jahre Cafe Murr

Begonnen hat vor 10 Jahre Cafe Murr als scaldra.net. Nicht einfach so, sondern weil ich damals für das Linux Magazin einen Artikel über WordPress schrieb. Beim ersten Post ging es um die Überwachung meines damaligen Hoster Lycos. Erinnert sich noch jemand an Lycos?

Nach einigen Jahren, in denen ich recht viel geschrieben habe, wurde es in den letzten Jahren immer ruhiger.

Nach wie vor mag ich die Idee einer verteilten Infrastruktur, bei der die Daten nicht wie bei Facebook, Google+ oder Twitter in zentralen Silos gefangen sind. Außerdem finde ich einen gut geschriebenen Blogbeitrag immer noch um Längen interessanter, als die diversen „Statusmitteilungen“, die ohne Nachdenken schnell veröffentlicht werden und eigentlich nur aus heißer Luft bestehen.

Was heißt das für Cafe Murr? Mal schauen.
Bis dahin wird das Blog schlummern.


Willkommen im Cafe Murr

Die Farbe ist zwar noch nicht trocken und an einigen Stellen gehen die Renovierungsarbeiten noch weiter, aber das Cafe Murr hat trotzdem geöffnet. In den Farben von frischem Orangensaft und schäumenden Milchkaffee gehalten und unter einem klassischen Logo lade ich sie zu ein paar kleinen Geschichten ein.

Oder etwas weniger blumig: nach über zwei Jahren habe ich zum ersten Mal ein eigenes Theme für dieses Blog entwickelt. Die Anregungen kamen von überall her, aber die verwendeten Bilder kamen aus dem eigenen Fundus. Ich muss zwar noch an den Details feilen, aber im Großen und Ganzen ist es so, wie ich es mir vorgestellt habe.

Und ich hoffe, dass es nicht nur mir gefällt.

Nachtrag 4.4.2021

cafe-murr.de blieb etwa 10 Jahre lang mein Blog, danach kehrte es wieder zu scaldra.net zurück. Ich wollte die Dinge vereinfachen. So sah es im Anfang aus. Der Header war ein Blick auf unseren Frühstückstisch in Gent und das Logo stammte von meinem Urgroßvater.