Sonnenuntergang und Sonnenaufgang

Gestern Abend waren wir am Hundestrand von Dénia und schauten uns den Sonnenuntergang an. Es ist ein guter Ort dafür: freie Sicht über die Bucht und eine chillige Strandgastronomie mit den passenden Getränken und der entsprechenden Musik.

Frida im Sonnenuntergang

Das ist nett, aber auch klischeelastig.

Heute Morgen um sechs äußerte dann ein Mitglied unserer Reisegruppe spontan den Wunsch, den Sonnenaufgang am Cap de Sant Antoni zu erleben.

Wir waren rechtzeitig da, hörten zwei Wanderfalken über dem Meer krächzen und schauten zu, wie die Sonne langsam erstrahlte.

Die Sonne geht auf

Otto wollte auch etwas beitragen und flog aufs Meer hinaus.

Ottos Sicht

Aber kaum hatte er dieses Foto gemacht, kam er in so starken Wind, dass er möglichst schnell wieder zurückgeholt werden wollte.

Drohnenpilot in der Morgensonne

Daniela fotografierte die Aktion. Sie ging gut aus und wer genau hinschaut, sieht auf dem Foto sogar Otto.

Insgesamt sind Sonnenaufgänge dann doch interessanter als Sonnenuntergänge.

Und jetzt erstmal ein Kaffee.

Die Burg von Dénia

Wir waren pünktlich um zehn Uhr an dem Tickethäuschen der Burg. Das Tor war bereits auf und die ersten Mitarbeiter passierten es auf dem Weg zu ihrer Arbeit. Nur die Ticketverkäuferin war nicht da. Sie kam nach ein paar Minuten mit ihrem Wagen den Burgweg empor geschossen. Da es niemand besonders eilig hatte, sahen alle die kleine Verzögerung ganz gelassen.

Ursprünglich stand hier einmal eine Befestigung der Römer, aber erst durch die Mauren wurde eine große Festung daraus.

Immer wieder umgebaut, endete es als Steinbruch und landwirtschaftliche Nutzfläche. Erst vor ein paar Jahrzehnten erwarb es die Stadt, restaurierte einiges und hat jetzt einen prachtvollen Mirador. Er bietet einen fantastischen Ausblick über die Stadt zum Meer und auf die Berge.

Aber auch der Weg hoch zur Burg vorbei am Rathaus hat seinen Charme.

Und so früh am Morgen war alles noch schön leer und bereitete sich erst langsam auf den Tag vor.


Cap de Sant Antoni

Heute Morgen waren wir auf halbem Weg zwischen Dénia und Xabia am Far del Cap de Sant Antoni.

Der Blick von hier in alle Richtungen ist fantastisch.

Im 14. Jahrhundert gab es hier eine Kapelle, die dem heiligen Antonius geweiht war. Daher der Name der Landzunge. Später dann ein Wachturm und seit 170 Jahren ein kleiner Leuchtturm.

Es ist übrigens der Punkt auf dem Festland, der Ibiza am nächsten liegt.


Der Tunnel unter Dénia

Unter der Burg von Dénia verläuft ein Fußgängertunnel. Was heute einfach eine schnelle Möglichkeit ist von der einen Seite der Stadt zur anderen zu kommen, das hatte ursprünglich einen komplett anderen Sinn: erbaut zwischen 1937 und 1938 war es ursprünglich ein Luftschutzbunker.

Die Gegend war während des spanischen Bürgerkriegs republikanisch und wurde von den Nationalisten und ihren Verbündeten attackiert.

Mein Wissen bestand bisher nur aus ein paar Bruchstücken: Guernica, Franco, internationale Brigaden. Aber schon ein Blick in die Wikipedia zeigt, wie komplex die Situation war und man es nicht auf ein schlichtes Gut gegen Böse herunterbrechen kann. Die zweite Republik hatte einen riesigen Stapel ungelöster sozialer Probleme und die beiden Konfliktparteien waren innerlich heterogen und widersprüchlich. Faschisten, Nationalisten, Monarchisten und Besitzende auf der einen Seite, ein paar Demokraten, Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten auf der anderen Seite. Massaker richteten beide Parteien an, aber die Nationalisten und ihre Naziverbündeten Deutschland und Italien hatten den weitaus größeren Anteil.

Militärische Unterstützung für die Republikaner gab es nur von der Sowjetunion. Die Demokratien der Zeit hielten sich mehr oder weniger raus und überließen den Extremisten das Feld.

Als wir auf der anderen Seite des Tunnels herauskamen, wartete dort eine Hochzeitsgesellschaft. Vermutlich waren sie auf der gegenüber liegenden Seite im historischen Rathaus gewesen – dort ist die gesamte Gegend verkehrsberuhigt – und sollten jetzt hier, wo auch ein Parkplatz ist, abgeholt werden.

Der heutige Zweck des Tunnels gefällt mir jedenfalls weitaus besser als der Alte.


Nochmal Montgó

Heute Abend hat Otto ihn fotografiert, hundert Meter über unserem Ferienhaus.

Montgó

Vom Fuß des Berges bis zum Gipfel sind dort 50 Millionen Jahre Erdgeschichte auf etwa 500 Metern versammelt, vom Albium bis zum Eozän. Die menschliche Geschichte seit Erfindung der Schrift wäre in dem Maßstab gerade mal drei Zentimeter.


Montgó

Unser Ferienhaus hat keinen Meerblick, sondern Bergblick. Zum Greifen nah beginnen dort die Hänge des Montgó.

Wir sind zwar noch in der Phase des etwas erschöpft Ankommens, aber heute war uns nach viel Ruhe nach einem Spaziergang. Der ging dann über einen unbefestigten Pfad über einige Höhenmeter auf einen Schotterweg mit großartigem Panorama. Wir hatten Otto mit dabei und er hat sich die Gegend von noch weiter oben angesehen.

Und Frida scheint auch Gene einer Bergziege zu haben: sie sauste mit so viel Elan den Berg hinauf und hinunter, dass wir uns fast schwerfällig vorkamen.


Zitronenbaum

Direkt vor unserem Ferienhaus steht ein Zitronenbaum. Wie passend für das Blog mit der Zitrone!

Die erste Zitrone wurde auch schon geerntet und zu Saft verarbeitet.