Frida und die Eichhörnchen

Frida hat eine ganz besondere Beziehung zu den Eichhörnchen, die gelegentlich unseren Balkon besuchen. Sie klebt dann an der Scheibe der Balkontür, macht seltsame Geräusche und will unbedingt raus, um den Besucher persönlich zu begrüßen.

Heute waren nacheinander zwei besonders entspannte Exemplare zu Gast, die sich von dem Hund hinter der Scheibe nicht im Mindesten irritieren ließen und sich in Ruhe die Gegend anschauten. Wir beruhigten sie immer wieder mit Sätzen wie „Das ist doch nur ein Eichhörnchen, das tut doch gar nichts“ und nachdem es verschwunden war und Frida immer noch aufgeregt war, mit Sätzen wie „Da ist doch gar kein Eichhörnchen mehr“.

Die Überraschung kam dann am Abend: Daniela erwähnte im Gespräch noch mal die Szene mit dem Eichhörnchen. Kaum hörte Frida das Wort, schon rannte sie zur Balkontür.

Später sauste sie sogar eine Treppe herunter, die sie noch nie runterlaufen wollte, als sie das Wort hörte.

Ich finde es bemerkenswert, wie es ihr gelungen ist, ein einzelnes Wort aus dem ganzen Redeschwall, mit dem wir sie normalerweise zutexten, zu isolieren und mit Bedeutung zu versehen. Ein Musterbeispiel für die Wichtigkeit von intrinsischer Motivation beim Lernen.

Jetzt muss es uns nur noch gelingen, so etwas auf andere Worte und Bedeutungen zu übertragen. Beispielsweise auf „bei Fuß“.

Am besten verkleide ich mich als Eichhörnchen.

Frida

Hätten wir in aller Ruhe und unter Berücksichtigung aller Eventualitäten darüber nachgedacht, ob wir wirklich einen Hund in unserem Leben haben wollen, wäre Frida heute vermutlich nicht bei uns.

Ist sie aber. Und das ist schön.

Frida im Strandkorb

Ein Stapel von Zufällen führte letztendlich dazu, dass Frida uns erst zwei Wochen lang tagsüber besuchte, dann waren waren wir zwei Wochen in Frankreich (hätte jeden Welpen überfordert) und vor vier Wochen dann ist sie endgültig bei uns eingezogen.

Es ist erstaunlich, wie schnell so ein kleines Wesen beginnt seinen Menschen zu vertrauen (wir sind aber auch wirklich nett): tapste sie die ersten Nächte noch häufiger unruhig im Dunkeln um unser Bett, so entspannt ist sie inzwischen (von geräuschvollen Umdrehen, Recken und Strecken mal abgesehen) nachts und man bekommt sie morgens kaum dazu mal kurz Gassi zu gehen. Gut, 6:30 ist ja auch wirklich früh, aber so eine Welpenblase ist ja auch nur begrenzt belastbar. Als vorausschauender Mensch sieht man ja das mögliche Desaster schon am Horizont und ist mehr oder weniger gerne dafür bereit früher aufzustehen. Und am Wochenende danach wieder ins Bett zurück zu kehren.

Gassi gehen ist übrigens etwas, was manchmal ganz toll läuft (vergnügter Hund trippelt voran) oder in eine Kurzmeditation ausartet (Hund setzt sich hin und bewundert die Welt oder Hund erschnüffelt sich Zentimeter für Zentimeter die Umgebung). Aber andererseits klappt das, worum es beim Gassi gehen eigentlich geht, wie am Schnürchen.

In den vier Wochen bei uns hat sie jede Menge Neues erlebt und es als neue Normalität akzeptiert. Heute fuhr sie zum dritten Mal vorne im Korb mit uns Fahrrad und fand das richtig gut. Sie fährt mit uns ganz relaxed Auto, lernt viele neue Hunde kennen und findet es ganz OK im Cafe unter dem Tisch zu dösen. Wir sind jetzt zu dritt.

Und zwischendurch stellt sie die Wohnung auf den Kopf…

Frida und das Gummihuhn