Hullerner Stausee

Freundlicherweise fällt die Regenpause diese Woche auf das Wochenende. Und natürlich haben wir es auch diesmal sofort genutzt und haben den Anblick der Sonne mit Wasserglitzern verschönert. Anders gesagt: wir sind bei Sonnenschein einmal um den Hullerner Stausee gelaufen. Der liegt zwar nicht gerade vor unserer Haustür – das tut leider keine einzige größere Wasserfläche – aber wir sind ja neugierig.

Der Weg um den See ist angenehm ruhig, obwohl er durch seine Nähe zum Ruhrgebiet ziemlich belebt ist.

Als ich den See sah, wäre ich am liebsten reingesprungen zu dem schmalen Sandstrand gegangen, um das leise Plätschern aus der Nähe zu hören. Ging nur leider nicht, da es eine Trinkwassertalsperre ist und daher komplett eingezäunt.

Na ja, nicht ganz. Es gibt eine kleine Stelle, an der tatsächlich offiziell Zugang gewährt wird. Natürlich begleitet von einem „Baden verboten“ Schild.

Falls ich mal im Sommer dort vorbei kommen sollte, werde ich da mit Sicherheit die Füße reinstellen. Das ist dann ja noch kein baden.

Ansonsten fühlte es sich an wie Frühling : Vögel zwitscherten, die ersten Blätter ließen sich an Ästen sehen und ein paar Weidenkätzchen schauten sich neugierig den See an.


Batman in Nordkirchen

Ich bin mir sicher, dass nahezu alle Spaziergänger, die an dieser Bank vorbei kommen, an Batman denken.

Batmans Parkbank

Aber es hat nichts mit Comic-Helden zu tun, sondern gehört einfach zum Fledermausweg (durch die Hinweistafel direkt neben der Bank habe ich gelernt, dass Fledermäuse neben Flughunden die einzigen fliegenden Säugetiere sind). Den Weg kannten wir zwar schon, aber es war schon ein paar Jahre her, dass wir dort waren.

Da heute die einzige Sonneninsel inmitten grauer Regentage ist, kamen ausser uns noch viele andere Menschen auf die Idee Schloss Nordkirchen zu besuchen und einen Spaziergang zu unternehmen. Wir waren schlauerweise früh dran und entkam den Massen noch so halbwegs.

Gut vorbereitet, wie wir es manchmal sind, hatten wir einige Kleinigkeiten für ein Picknik auf der Aussichtsplattform mit Blick auf den Tiergarten eingepackt. . Das hatten wir vor ein paar Jahren schon mal mit meinen Eltern gemacht und es ist immer wieder eine gute Idee. Diesmal Kuchen, kandierte Nüsse und Glühwein gegen die Kälte. Plus ein paar Tropfen Cointreau im Glühwein gegen den Wind.

Im Schlosspark war diesmal übrigens nur eine Hochzeitsgesellschaft unterwegs auf der Suche nach dem perfekt feudalen Hintergrund. Ich glaube in der Gegend heiratet niemand ohne sich hier einmal in Szene zu setzen.

Und ich frage mich immer noch, was diese Statue auf der Venusinsel macht.

Traubenkegeln, trunkene Sportgymnastik oder Rebenweitwurf. Wer es weiß, der melde sich bitte bei mir.

Telgte, Tiny Bikes und Frösche

Seit einer gefühlten Ewigkeit wollten wir mal eine Radtour durch das Münsterland machen, bevorzugt von Telgte aus. Da ich in den letzten Wochen deutlich zu viel gearbeitet habe, bot es sich zum Überstundenabbau an, das nun endlich mal zu tun. Da wir seit letztem Jahr stolze Besitzer von Klapprädern Tiny Bikes sind, haben wir sie heute verladen und uns auf den Weg gemacht.

Das Tourismusbüro in Telgte hat ein paar Rundtouren auf ihrer Homepage und wir haben uns davon die geschnappt, die am Besten zu unseren Tiny Bikes passt… nicht länger als 25 Kilometer, sonst wird es unangenehm.

Die Tour führt von Telgte über Westbevern und Ostbeveren wieder zurück nach Telgte. Sie hatte laut Broschüre den Untertitel Wiesen und Wald. Das passt, lässt aber die wunderschönen Teilstücke an der Ems ganz unerwähnt. Und die schattigen Alleen, die gerade jetzt das Fahren noch mal angenehmer machen. Kein Wunder, dass das Münsterland bei Radtouristen so beliebt ist.

Nach dem recht hübschen Telgte waren die beiden Beverns eher enttäuschend. Sie haben zwar auch eine lange Geschichte, wirken aber heute eher wie verschlafene Vororte von Münster. Da sind die Gegend, die Landgüter und Bauernhöfe und die Flüsse die größere Attraktion. Oder auch mal ein kleiner Teich am Rand eines Waldes, verziert von Seerosen und mit Fröschen bevölkert. Scheuen Fröschen, ich war froh, als mir ein Bild von einem gelang, der nicht gleich aufgeregt weghopste.

Ganz zum Schluss, die Räder waren bereits wieder eingeklappt, gab es noch ein erfrischendes Weizen im Biergarten der Pleister Mühle. Kanu fahren auf der Werse kommt dann beim nächsten Mal dran.


Billerbeck im Nebel

Wir waren in Billerbeck. Als wir in Unna losfahren, strahlte die Sonne und ließ den Raureif glitzern. Der November zeigte sich von seiner schönsten Seite.

Im Münsterland dann die andere Seite des November: Kälte, Nässe, grauer Nebel. Und je näher wir Billerbeck kamen, umso dichter wurde der Nebel.

Der Longinusturm, der auf der höchsten Erhebung des Westmünsterlandes steht und von dort weit in die Landschaft schaut, hatte sich gründlich im Nebel versteckt. Er schälte sich erst auf den letzten Metern aus dem Grau. Ungemütlich, aber schon eine besondere Stimmung.

In Billerbeck selbst lichtete sich der Nebel etwas und ließ nur Kälte und Nässe zurück. In anderen Zeiten hätten wir uns ein schönes Café gesucht und uns erst mal aufgewärmt. Ging natürlich nicht, aber dafür haben wir ein paar Leckereien in der Konditorei am Dom gekauft. Sehr Empfehlenswert.

Der Dom wirkt übrigens wie zwei Nummern zu groß für so einen kleinen Ort. Aber mit all den den historischen Häusern drumherum passt es dann doch wieder irgendwie.

Aufgewärmt haben wir uns dann mit Bewegung, statt mit Glühwein oder Kaffee. Also sind wir zur Berkelquelle gelaufen. Dort schloss sich der Kreis zum Sommer: die Berkel und eine füllige Statue.

Übrig blieben viele Fragen: was sieht man alles vom Longinusturm? Wie fühlt sich Billerbeck im Sommer an? Ist die füllige Dame stromaufwärts von Vreden nach Billerbeck geschwommen?

Genug Gründe nochmal in die Gegend zurückkehren …


Nordkirchen

Es war überraschend lange her, dass wir Schloss Nordkirchen besucht haben. Aber diesmal waren wir nicht nur am Schloss, sondern auch im Ort. Zum Kaffeetrinken im Schlaun Cafe (Tipp: Dank der eigenen Konditorei ist der Kuchen dort hervorragend). Außerdem gibt es ein gut ausgebautes Netz von Wanderwegen durch die verschiedenen Naturschutzgebiete. Wir haben uns mal den Fledermaus-Rundweg angeschaut.

Als Heiratskulisse ist das Schloss offensichtlich immer noch sehr beliebt.


Kuckucksuhrenorchester

Wir haben nach gut elf Jahren mal wieder Lüdinghausen besucht. Wenn man dort ist, muss man natürlich auch die paar Schritte zur Burg Vischering machen. Diesmal begrüßte uns dort im Burghof ein vielstimmiges Konzert: das Kuckucksuhrenorchester.

Fünf Kuckucksuhren hängen dort und geben allerlei Musikstücke zum Besten. Jeder Kuckuck kann zwei Töne und kommt zu seinem Einsatz aus seinem Türchen geschossen. Je komplexer das Musikstück – es wird hauptsächlich Klassik gegeben – umso aufgeregter geht es zu Sache. Dazwischen ein kurze schweigende Ruhe, die von diversen Geräuschen unterbrochen wird.

Eine Hinweistafel informiert, dass der Komponist, Klangkünstler und Objektebauer Erwin Stache dieses seltsame Orchester erdacht und gebaut hat. Und dass bei diesem Stück Kunst auch mal gelacht werden darf.

Noch bis zum 3.8. kann man sich dieses Ensemble ansehen und anhören. Letzteres auch noch ein gutes Stück von der Burg entfernt. Denn noch am Ufer der Steve hört man das Kuckucksorchester, obwohl die Burg schon längst hinter Bäumen verschwunden ist.


Schloss Nordkirchen

Schloss Nordkirchen scheint das Hochzeitsmekka zu sein. Während wir uns den Park anschauten wetzten drei Bräute samt Gefolge auf der Suche nach feudalen Fotokulissen durch denselben. Das Drumherum dieser edlen Ausbildungsstätte für unsere Finanzbeamten war da dann schon etwas beschaulicher.