Bouleplatz und Feuerstelle

Ich war wieder mit der Drohne im Kurpark unterwegs. Das wollte ich schon viel früher, aber wie es immer so ist: mal ist zu viel Wind, dann regnet es und wenn alles passt, hat man gerade was anderes zu tun.

Heute passte alles und neben ein paar kurzen Videosequenzen entstanden zwei von oben Fotos.

Bouleplatz

Der Bouleplatz liegt direkt neben dem verwaisten Café im Kurpark. Er wird eher selten genutzt, was schade ist, denn er ist hübsch angelegt. Unter dem Baum am unterem Bildrand warten sogar zwei lauschige Bänke auf die ermatteten Sportler.

Keine Regel ohne Ausnahme. Als wir eben dort auf der Gassirunde vorbeikamen, boulten tatsächlich einige Menschen.

Die Feuerstelle

Eine Feuerstelle ist dieser Platz nur einmal im Jahr. Dann wird im Park die Sommersonnenwende gefeiert und passend zum Anlass – von der Feuerwehr beaufsichtigt – ein Feuer entzündet. Das ist der Grund, warum die Pflastersteine in der Mitte überhaupt so gut zu erkennen sind. Dort brannte das Feuer. Sonst wäre alles so überwachsen, wie der restliche Kreis.

Ich habe keine Ahnung, wozu dieser Kreis eigentlich dient. Vermutlich hatte er etwas mit der kleinen Schule zu tun, die sich dort mal befand und inzwischen abgerissen wurde.

Sachdienliche Hinweise nehme ich gerne entgegen.


Von oben: Kurpark

Der Blick von oben fasziniert mich nachhaltig. Wenn Wetter und Zeit es zulassen erforsche ich den Kurpark aus der Vogelperspektive. Als Drohnenpilot habe ich da noch einiges zu lernen, aber die ersten Ergebnisse gefallen mir. Diese Strukturen, die sichtbar werden, wenn die Kamera direkt nach unten zeigt, eröffnen eine neuen Blick auf das, was ich durch die Gassirunden so gut zu kennen glaube.

Das Zirkuszelt
Parkplatz
Freilichtbühne Jugendkunstschule

Im Hinterkopf formt sich die Idee den Kurpark über das ganze Jahr zu beobachten und ein Video daraus zu machen.


Perspektivwechsel

Wir sind seit ein paar Tagen wieder zu Hause. Heute ließ ich zum ersten Mal hier die Drohne aufsteigen und war überrascht. Wir leben in einem Park und der Blick von unserem Balkon im zweiten Stock geht direkt in die Kronen der alten Bäume. In gewisser Weise ist unsere kleine Wohnung ein Baumhaus. 

Trotzdem war ich verblüfft, als ich die Drohne vielleicht 200 Meter von unserer Wohnung startete. Keine Spur von dem Haus, in dem wir leben. Nur Baumwipfel. 

Ganz viele Bäume

Eigentlich naheliegend, denn ich sehe ja jeden Tag, dass die Bäume höher als das Haus sind. Aber es brauchte den Perspektivwechsel, um mir abseits der alltäglichen Erfahrung klar zu machen, wie sehr wir inmitten von Bäumen wohnen. 

Etwas später las/betrachtete/erfasste ich das erste Mal das Comic Unflattening von Nick Sousanis. In ihm geht es darum, wie sehr sich die Welt bereichert, wenn sie aus den verschiedensten gleichberechtigten Perspektiven betrachtet wird. 

Da ist etwas

Das trifft natürlich auch auf unsere Reise zu. Sie hat uns die Welt aus neuen Blickwinkeln gezeigt. 

Eine davon – das klingt vielleicht trivial – war die des Hundebesitzers. Wie sieht das, was wir tun, aus der Perspektive von Frida aus? Überfordern wir sie vielleicht oder genießt sie es?

Das alles im Kopf wieder zusammen zu bekommen war gelegentlich anstrengend. So wie ich unser Haus inmitten der ganzen Bäume erst einmal suchen und die Vogelperspektive mit der Fußgängerperspektive zusammen führen musste.

Gefunden

Aber es lohnt sich


Möwenangriff

Als der Stadtplaner R. Coquerel die Strassenführuung für Gruissan-Plage entwarf, tat er etwas Ungewöhnliches. Er richtete die Straßen diagonal zum Strand aus. So hat hier im Prinzip jeder gleich in zwei Richtungen seitlichen Meerblick. Und der vorherrschende Wind aus Nord-Ost findet weniger Angriffsfläche.

Gruissan Plage, © OpenStreetMap Mitwirkende

Das führt – jedenfalls bei mir – zu Irritationen, wenn ich hier herumlaufe. In meinem Kopf ist das Standardschema mit parallelen Straßen zum Meer und solchen, die direkt darauf zulaufen, fest verankert. So bin ich an Kreuzungen immer leicht irritiert, wenn ich in zwei Richtungen das Meer sehe. Eine Irritation, die Spaß macht.

Vorhin wollte ich das Straßenmuster von der Drohne fotografieren lassen.

Gruissan-Plage

Aber noch bevor sie auf der gewünschten Flughöhe ankam, wurde sie von Möwen attackiert. Die waren wirklich schlecht gelaunt.

Schlecht gelaunte Möwe

Ich habe mich zu einem schnellen Landemanöver entschlossen.