Stonehenge in Recklinghausen

Um sich einen Überblick über das Ruhrgebiet zu verschaffen, gibt es nichts besseres als eine Halde zu besteigen. Eigentlich sollte man sich nächstes Jahr jeden Kulturhauptstadt-Touristen schnappen und auf eine Halde zerren. Denn von dort oben lässt mit nur einem Blick jedes Vorurteil über ein graues Ruhrgebiet widerlegen. Soweit das Auge reicht: alles grün.

Am Samstag haben wir das auf der Halde Hoheward gemacht. Aber nicht nur die Aussicht war grandios, es wurde auch auf der Halde selbst etwas geboten. Eine richtig große Sonnenuhr inklusive einfach zu verstehender Erläuterung. Ein paar Meter weiter dann noch das Stonehenge von Recklinghausen: das Horizontalobservatorium, das schon von der A2 aus zu sehen ist. Zwei riesige Stahlbögen und viele Beobachtungspunkte. Damit lässt sich Astronomie ohne Fernrohr wie schon vor tausenden von Jahren betreiben. Aber leider gibt es zu Stonehenge noch eine weitere Parallele: das Ding ist kaputt; ein Riss zwischen Äqutorial- und Meridianbogen. Die im Moment notwendigen Sicherungsmaßnahmen nehmen dem Ensemble leider etwas von seiner Wirkung.
Wählt man den Aufstieg über die Serpentinen, darf man sich noch an einer Drachenbrücke erfreuen.


Korridorpark

Ende letzten Jahres gingen wir mal wieder auf der Halde Großes Holz spazieren. Ziel war eigentlich die höchste Erhebung im Kreis Unna, die Adener Höhe, aber ein Schild brachte uns vom Weg ab : „Korridorpark“. Klang interessant und so entdeckten wir was Neues: die „Windebene“. Ebenfalls Teil der Halde gleicht sie mehr einer Deichlandschaft mit hervorragendem Ausblick in Richtung Münsterland und Sauerland.
An dem Tag war es richtig kalt und die Ebene funktioniert auch hervorragend als „WIndebene“. Man konnte kaum drei Fotos machen ohne dass die Finger an der Kamera festfroren.

Heute, bei erheblich milderen Temperaturen, statten wir dem Korridorpark einen zweiten Besuch ab. Die blauen Landmarken, die an die Fördertürme der Zeche Monopol erinnern sollten, wiesen den Weg. Sie sollen nachts leuchten; ein guter Grund mal nachts spazieren zu gehen.

Halde Großes Holz

Auch das war eine spontane Entdeckung nach dem Motto „Guck mal, was ist das denn da?“ „Keine Ahnung, lass uns mal hinfahren.“
Es stellte sich als die Abraumhalde in Oberaden heraus, die mittlerweile begrünt wurde und sich langsam zu einem Stück Naherholung mausert. Wer diesen Mount Everest von Bergkamen erklommen hat, wird mit einem schönen Rundblick belohnt.


Noch ist nicht alles bepflanzt, ein Teil ist noch im ursprünglichen Zustand und scheint noch genutzt zu werden (die beiden Schatten rechts sind übrigens Daniela und ich):


Den Hinweistafeln der Route Industrienatur zur Folge gibt es dort übrigens von Mai bis August nächtliche Orgien.
Von Kreuzkröten.