Im Moment bin ich tatsächlich vergleichsweise flott dabei Leinwände mit Farbe zu füllen. Der originale Rücken gehörte zu einem Werbeprospekt von G+U und wies auf ein Buch zum Thema „gesunder Rücken“ hin. Daniela hatte das Foto entdeckt und ich hatte Spaß dabei es in Malerei umzusetzen.
Angeregt durch meine Ausstellungsbesuche in der letzten Zeit will ich malerischer arbeiten. Heute Nachmittag war etwas Zeit und so habe ich mir zwei schlichte Fotokartons genommen und sie als Malgrund benutzt. Der Karton saugt die Farbe wie ein Schwamm auf und zwang mich besonders schnell und grob zu malen. Genau das, was ich wollte. Die beiden Ergebnisse sind bei weitem noch nicht umwerfend, aber sie helfen von allzu viel „Pingelei“ wegzukommen und sind schon eine erste Antwort auf die Frage „Warum hast du das Motiv nicht gleich fotografiert?“. Eine Frage, die sich seit 150 Jahren jeder stellen muss, der realistisch malt. Meine (in keinster Weise neue) Antwort darauf ist: weg vom Realismus.
Und für alle notorischen Realisten: ich habe tatsächlich zwei Fotos als Anhaltspunkt benutzt. SIe stammen von der schön gestalteten Site Lichtzeichnung.
Letztlich komme ich immer wieder auf den menschlichen Körper zurück. Ihn darzustellen liegt mir einfach. Natürlich muß ich bei meinen Motiven immer wieder über den Tellerand schauen, aber das Zentrum werden menschliche Körper bleiben.
Bei der Frage „Was soll ich malen?“ stolperte ich vor einigen Tagen ihm Bahn-Magazin über einen Hinweis auf eine Austellung in der Hamburger Kunsthalle. Sie ist der finnischen Malerin Helene Schjerfbeck gewidmet. Begleitet wurde der Artikel von einem winzigen Bild, das es mir sofort angetan hatte. Um ihre Malerei etwas besser kennenzulernen, nahm ich es als Ausgangspunkt für ein eigenes Bild.
Wen dieses Bild an eine der bekanntesten Fotografien von Man Ray erinnert, der liegt nicht ganz falsch. Und wen die Farbigkeit an ein früheres Bild von mir erinnert, der liegt auch nicht ganz falsch. In unserem Flur hängen sie jetzt jedenfalls zusammen und ergänzen sich sehr schön.
Ich hatte vor längerer Zeit mal ein Comic-Bild von Herval im Internet aufgeschnappt, ich weiss nur nicht mehr wo. Es gefiel mir und ich wollte es irgendwann einmal malen (mit einer Reihe von Änderungen, schließlich ist Malerei etwas anderes als Comic). Dienstag war es dann soweit und diesmal bin ich sogar recht zufrieden mit dem Ergebnis. Das Bild hat eine schöne Ruhe ohne langweilig zu sein.
Nachdem ich (buchstäblich!) Jahrzehnte fast nur gezeichnet habe, entdecke ich ganz langsam andere Medien. Meine ersten Ausflüge in die Malerei liegen zwar schon einige Zeit zurück und ich stelle mit Respekt fest, das Malerei ganz anders als Zeichnung funktioniert, aber das Neue lockt. Also erst einmal dies, das eigentlich noch wie eine Zeichnung aussieht: