Gegen Muskelkater soll ja am besten Bewegung helfen. Gestern haben wir unseren Balkon wieder fit für den Sommer gemacht (mit den üblichen ungewohnten Bewegungsabläufen, die am nächsten Tag leicht unangenehme Konsequenzen haben), daher war heute schonende Ausgleichsbewegung angesagt.
Wir schauten mal, was der SGV Neheim dazu zu bieten hat und stießen auf den Fürstenberg-Rundweg. Der beginnt eigentlich auf demselben Parkplatz, von dem wir vor ein paar Tagen schon einmal gestartet sind, aber der erste Teil des Weges führte uns zu nah an der Autobahn entlang. Also sind wir weiter oben in Lüttringen in den Rundweg an einem Pilgerweg eingestiegen. Er führt direkt zu einer Kapelle. Die haben wir uns aber erst ganz zum Schluss angeschaut.
Erst kam die Rundtour mit 150 Höhenmetern; genau richtig um die müden Knochen wieder zum Leben zu erwecken.
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Auf dem Weg kommt man an Richters Köpfchen vorbei. Ein moderner Name für einen Ort, an dem seit etwa 1280 eine Burg stand, die Vorstenburg. Sie wurde als Verteidigung bei den Auseinandersetzungen zwischen dem Erzbistum Köln und der Grafschaft Mark errichtet. Man projeziere das mal in die Neuzeit: kriegerische Auseinandersetzungen zwischen dem Regierungsbezirk Köln und dem Märkischen Kreis. Absurd. Was sagt uns das über aktuelle Kriege?
Immer wieder zerstört ist die Burg seit 700 Jahren nur noch Ruine und es überrascht, dass es überhaupt noch sichtbare Reste gibt. Einen für die Erbauer ungeahnten Effekt hatte auf uns der Haldegraben, ein Stück Bergrücken, der abgetragen wurde um die Burg wehrhafter zu machen: auf der einen Seite lärmt die Autobahn die Hänge des Ruhrtals hinauf, ein paar Schritte weiter himmlische Ruhe.
Die damaligen Burgherren – die Fürstenbergs – haben über die Jahrhunderte noch mehr Spuren in der Gegend hinterlassen. So auch die eingangs erwähnte Kapelle, die uns zum Schluss des Rundwegs einen guten Blick auf Neheim eröffnete.
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Ok, war ein bisschen dunstig… so ganz optimal war der Ausblick nicht, aber trotzdem ganz schön.