Wir waren eine Woche auf Formentera und konnten das nachholen, was in Deutschland ausgefallen ist: den Sommer.
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Feine Sache …
Nach einer Woche Rundreise durch Andalusien sind wir in Frigiliana angekommen, unserem Ruhe- und Erholungsort. Die letzten Tage waren erfüllt von großartiger Architektur und wunderschönen Gärten, aber sie waren auch anstrengender als zunächst gedacht. Die meisten Stationen – Granada, Cordoba und Sevilla – waren so groß, dass man erst einmal einen Tag zur Akklimatisierung brauchte. Jede der Städte hat ihre eigene Struktur, die erst man einmal kennenlernen muss. Lediglich Ronda, die letzte Station, war so übersichtlich, dass sie ohne Anstrengung entdeckt werden konnte.
Was lässt sich aus unserer durchreisend-touristischen Perspektive zu den Städten sagen?
Granada: Die Alhambra ist wirklich so groß, dass man ohne Schwierigkeiten eine Tag in ihr zubringen kann. Nur sollte man ein Bütterchen einpacken, denn die Versorgung mit Nahrungsmitteln ist in ihren Mauern eher minimal.
Cordoba: Die Mesquita ist wirklich einzigartig. Eine riesige Moschee, die nach der Reconquista mit gewagten baulichen Veränderungen in eine Kirche umgewandelt wurde. Umgeben ist sie von einer schönen, verwinkelten und verkehrsberuhigten Altstadt.
Sevilla: Ein echter Kontrast zu Cordoba, jedenfalls was die Atmosphäre angeht. Die Stadt wirkte auf uns wesentlich unruhiger und lauter (das bei der Anfahrt uns der Navigator unbedingt Busspuren entlangführen wollte, machte die Sache auch nicht einfacher). Highlight der Stadt für uns waren die Alcázares Reales. Der Dom protzte in erster Linie durch seine Größe und die Placa Espana strahlte eine merkwürdige Künstlichkeit aus.
Ronda: Das Städtchen mit der 100 Meter hohen Brücke zwischen seinen beiden alten Ortsteilen ist einfach fotogen.
Und jetzt erholen wir uns abseits aller japanischen Reisegruppen in einem Häuschen, das unserer Traumunterkunft ziemlich nahe kommt.
Nordspanien – oder genauer Kantabrien – ist seltsam: es war unser erster Besuch dort und alles wirkte gleichzeitig vertraut und fremd. Es schien wie ein Mosaik aus anderen Landstrichen; etwas Portugal, belgische Küste, deutsches Mittelgebirge, Balearen, Normandie, Italien, kurz von allem etwas. Für einen Nordspanier dürfte es genau umgekehrt sein, wenn er in Europa umher reist; es ist immer etwas wie zu Hause, aber etwas fehlt auch immer.
Es ist eine sehr grüne Landschaft und die Berge beginnen direkt hinter den Stränden und Buchten. Im Gegensatz zu beispielsweise den Balearen sind hier die Reisenden aus dem Ausland eine überschaubare Minderheit; der Tourismus richtet sich hauptsächlich an Spanier.
Alles in Allem eine sehr lohnende Reise, leider mit ein paar Hürden versehen: erst erwischte mich eine Erkältung, dann ein paar Tage später Daniela. Das bremste dann etwas die Entdeckerfreude. Aber wenigstens habe ich ein neues Wort gelernt: el pañuelo – das Taschentuch.
Aber die Haupthürde war Ryanair, auf die wir uns leider als Fluggesellschaft eingelassen hatten. Der Hinflug war erwartet spartanisch unbequem und der Rückflug wurde gleich mal abgesagt. Grund war ein Streik der Fluglotsen in Frankreich. Eine Vorwarnung hatte es nur per EMail 4 Stunden vor Abflug gegeben. Der Service von Ryanair war dann atemberaubend: Geld zurück oder umbuchen auf den Flug zwei Tage später. Alles andere (wie ein Flug über London) wurde schlicht abgelehnt. Also erneut das Auto ausgeliehen und mal (mit Erkältung) den Bereich in Richtung Bilbao erkundet. Als wir dann am Donnerstag Abend wirklich unsere Bordkarten in Händen hielten, waren wir erst mal erleichtert … bis sich herausstellte, dass das Flugzeug beschädigt war. Also zwei Stunden warten. Glücklicherweise hatte jemand Internetverbindung und konnte so herausfinden, was los war, denn von Ryanair bekommt man keine Auskunft (außer dem Hinweis auf die Homepage zu schauen). Wer es sich also traut mit diesen lustigen Leuten zu fliegen, der ist gut beraten ständig seine Mail zu kontrollieren und immer eine Verbindung ins Internet zu haben.
Oder das zu tun, was wir tun werden: nie wieder mit Ryanair fliegen. Ist einfach zu teuer.
Die zwölf Tage auf Formentera waren wirklich schön und die Wahl des Mai als nebensaisonaler Reisemonat ideal (letztes Jahr hätte ich da etwas anderes schreiben müssen). Aber mehr als das gibt es in diesem Blog-Eintrag nicht, denn ich habe mir vorgenommen die Reisen etwas umfangreicher aufzubereiten. Mehr dazu demnächst. Bis dahin nur das Bild von unserer morgendlichen Joggingstrecke:
Gestern um 17:42 waren wir zurück aus Barcelona um nach sieben Tagen in der trubeligen Großstadt ein ruhiges Weihnachtsfest zu verleben. Ein echter Kontrast!
Zu Barcelona lässt sich viel sagen, aber das Meiste steht schon in den diversen Reiseführern. Daher nur ein paar kleine Notizen, die sich in keinem Reiseführer finden:
14 sonnige und interessante Tage auf Menorca sind vorbei. Schade. WIr haben eine Menge Eindrücke gesammelt. Mehr davon demnächst hier unter der Rubrik „Reisen bildet“.
Nur die fliegenden Sardinenbüchsen (diesmal von Air Berlin) nerven etwas. Beim Flug auf die Balearen glücklicherweise nur zwei Stunden.