Heinz, der kleine Frauenversteher

Daniela war auf der Creativa und hat mir Heinz, den kleinen Frauenversteher, mitgebracht :)


Er gehört zu der bunten Schar der Perlsacktiere zu denen auch Arschkriecher, Schlappschwänze, Pantoffeltierchen und Grippeviren gehören.
Und ich habe ihn adoptiert… er schaut mir gerade über die Schulter.


ABSOLUTELY-NOTHING

OK, mein neuestes Produkt im Online-Universum ist etwas sarkastisch: ABSOLUTELY-NOTHING, ein e-Commerce-Seite auf der absolut nichts verkauft wird. Und das schon für $9,95!

In Zeiten, wo sich Billionen in Nichts auflösen, weiss man hier wenigstens schon vorher, was man für sein Geld bekommt: nichts.

Der Gedanke an so eine Site kam mir, als ich wiederholt über zwei Applikationen für das iPhone gestolpert bin, die tatsächlich Umsatz generiert haben: ein Furz und das fast $1,000 teure I am rich. Das musste einfach kommentiert werden. Und dabei muss auch reales Geld fliessen können, sonst wäre das Ding nicht vollständig.

Und es mag vielleicht überraschen, aber ich halte meinen verspielten kleinen Kommentar tatsächlich für Kunst. Um es mal mit eine Prise Hybris auszudrücken: es ist so etwas wie das Schwarze Quadrat auf weissem Grund von Malewitsch für den e-Commerce.

Erwarte ich, dass tatsächlich jemand etwas kauft? Nein, eigentlich nicht. Aber in Zeiten, wo sich Fürze für das I-Phone wie geschnitten Brot verkaufen, könnte doch noch jemand auf den Gedanken kommen.


Warten in Scharnhorst

Heute Morgen im Zug irgendwo zwischen Dortmund-Scharnhorst und Dortmund Hauptbahnhof:

„Wegen einer Oberleitungsstörung im Dortmunder Hauptbahnhof wird sich unsere Weiterfahrt einige Minuten verzögern.“
10 Minuten Ruhe. Zug steht.
„Der Zug wird nach Dortmund-Scharnhorst zurückgesetzt und wird Dortmund Hauptbahnhof über die Güterzuggleise erreichen.“
10 Minuten Ruhe. Zug fährt ein paar Meter zurück und bleibt wieder stehen
„Der Zug wird nicht in Dortmund, Bochum und Wattenscheid halten. Nächster Halt ist Essen Hauptbahnhof.“
10 Minuten Ruhe. Zug steht.
„Der Zug hält in Dortmund Mengede, aber nicht in Bochum und Wattenscheid. Nächster Halt ist Essen Hauptbahnhof.“
10 Minuten Ruhe. Zug steht.
„Der Schaden an der Oberleitung ist behoben. Wir fahren fahrplanmäßig weiter.“
10 Minuten Ruhe. Zug fährt endlich los und bleibt zwischendurch noch mal stehen.
„Da wir mittlerweile eine Verspätung von einer Stunde haben, endet dieser Zug in Essen.“

Was war ich froh, dass ich in Essen arbeite und nicht in Düsseldorf.


Lowbrow

Via rebel:art habe ich das LOW Magazin entdeckt, das sich in kleiner Auflage um Lowbrow Art kümmert. Ehrlich gesagt wusste ich (und die deutsche Wikipedia ebenfalls) nichts von Lowbrow Art. Pop-Surrealismus, der aus Undergound, Punk und Subkultur erwachsen ist und noch nicht die höheren Weihen der „Fine Art“ bekommen hat.

Mir gefällt’s. Und am 6. August gibt es das nächste Exemplar.

Nebenbei: es soll am gut sortierten Kiosk zu haben sein, was aber angesichts der kleine Auflage eher schwierig zu finden sein dürft. Ich habe es einfach beim Verlag bestellt. Kommt frei Haus.


Düsseldorf

Der letzte Eintrag in ist fast zwei Monate alt. Hmmm … Grippe (Silvester mit Kamillentee angestoßen) und zu viel Arbeit verhinderten, dass etwas Erwähnenswertes geschah. Um so erfreulicher war der gestrige Ausflug nach Düsseldorf, bei dem sogar die Sonne schien. Und ich zum ersten mal in der europäischen Variante einer japanischen Nudelbar gegessen habe. Mit Lätzchen, aber ohne z kleckern.

Kunstpalast

Da zu einem Ausflug auch immer etwas Kultur gehört, haben wir am vorletzten Tag Diana und Actaeon besucht. WIr kamen sogar umsonst rein, was auch nicht schlecht war, denn so toll war das Gebotene wirklich nicht. Denn der „Der verbotene Blick auf die Nacktheit“ war für die Zeit vor 1950 noch ganz witzig und gelegentlich erotisch, aber für die Zeit danach doch eher langweilig pornographisch und hatte Courbets L’origin du monde nichts Wesentliches mehr hinzuzufügen. Sehenswert waren für mich aber auf alle Fälle Marcel Duchamps „Gegeben sei: 1. Der Wasserfall, 2. Das Leuchtgas“ (denn es ist etwas anderes bei diesem Vorläufer aller Peepshows durch die zwei Löcher zu spähen, als eine Abbildung in einem Buch zu betrachten) und auf Eric Fischls Bad Boy zu entdecken, warum der Junge so böse ist.