Wir waren für zwei Nächte und drei Tage kurz mal in Berlin. Wir kamen an einigen der 80 Weihnachtsmärkte vorbei, mussten aber auch feststellen, dass winterliche Stadtbesuche anstrengender sind als sommerliche: zum sich-einfach-mal-in-einen-Park-zum-Verschnaufen-setzen ist es zu ungemütlich.
Das Highlight der kurzen Reise war sicher der Besuch des jüdischen Museums Berlin. Die Architektur von Daniel Libeskind lässt es einen im Untergeschoss körperlich spüren was es heißt, wenn das Leben aus der Balance gerät. Ein Stockwerk höher trifft man auf die Installation „Schalechet“ (Gefallenes Laub) von Menashe Kadishman. Es ist erlaubt über die 10000 stählernen Gesichter zu laufen, die symbolisch für die unschuldigen Oper des Krieges stehen, aber der Effekt des klirrenden Metalls hielt zumindestens mich davon ab. Die Assoziationen sind einfach erschreckend.
In den oberen beiden Stockwerken lässt sich viel über die Kultur und Geschichte der Juden in Nordeuropa der letzten 1000 Jahre lernen. Wir waren etwa drei Stunden im Museum und es war definitiv viel zu kurz um sich mit allem zu beschäftigen.