Weihnachten in Lissabon

Mobile Weihnachtsstimmung :)

Wir waren über Weihnachten in Lissabon, der Stadt des Lichts. Und nach dem grauen Wetter in Deutschland tat der blaue Himmel, die Sonne und der weite Blick über den Tejo gut.

Die Temperaturen in Portugal waren zwar deutliche 10 Grad höher als zu Hause, aber andererseits können sich auch 15 Grad recht schattig sein. Vor allem dann, wenn das Land eher auf Wärme eingestellt ist. Wer also nicht frieren will, sollte schon ein Zimmer mit Heizung und warme Kleidung haben … die natürlich mittags in der Sonne wieder dünner ausfallen darf.

Rekord für uns waren die unterschiedlichen Verkehrsmittel, die wir in den paar Tagen benutzt haben: Flugzeug, Taxi, Straßenbahn, Metro, Bus, Schiff, Elevador und natürlich unsere eigenen Füße treppauf und treppab.

Bei der Straßenbahn stand – wie schon bei unserem letzten Besuch – nicht nur eine Fahrt in der besonders bei Touristen beliebten Linie 28 auf dem Programm. Es ist immer wieder faszinierend, wie sich die kleinen Straßenbahnen ruckelnd durch die engen Gassen zwängen. Und dass offiziell 48 Menschen in die kleinen Dinger passen … plus einem Fahrer. Meistens lassen sich auch mindestens so viele Menschen die Hügel von Lissabon hoch- und runter kutschieren.

Und von einer gewissen Komik waren die Touristen, die der aktuellsten Mode frönten: sich mit einem Selfie-Stock vor diversen Attraktionen fotografieren.

Einen schönen Überblick über die Stadt bekommt man übrigens schon beim Anflug, denn jeder Landeanflug geht mit einer großen Schleife über die Stadt. Ein Fensterplatz ist also beim Hinflug lohnend.


Seseke Radweg – die andere Richtung

Es hat nicht lange gedauert und wir haben uns die andere Seite des Seseke-Radweges angesehen, der von Kamen zum Seepark in Lünen führt. Wir sind also auf den Spuren von Ruhr 2010 gewandelt und sozusagen über Wasser gegangen.

Auf dem Rückweg waren wir dann ganz froh, dass er an einer Stelle unter der A2 entlang führt. Denn es begann heftig zu regnen. Wir blieben zwar nicht trocken, aber die totale Nässe blieb uns erspart.


Seseke Radweg

Wir sind unserem Vorsatz treu geblieben und radeln auch zu Hause. Erst einmal haben wir in der Nähe den neuen Teil des Seseke Radwegs zwischen Kamen und dem Ostpol erkundet. Der erste Teil dieser mit Kunstwerken angereicherten Radroute entlang der renaturierten Seseke wurde schon zur RUHR 2010 fertig, dieser neue Teil letztes Jahr.

Auch hier gibt es entlang des Weges Kunst zu entdecken, die dieses Jahr vom Bureau Baubotanik installiert wurde. Dazu noch eine der ältesten sich noch in Betrieb befindlichen Eisenbahnbrücken Deutschlands, die Fünf-Bogen-Brücke. Sie sieht vielleicht nicht spektakulär aus, versieht aber seit über 160 Jahren ihren Dienst.

Weitere Erkundungen folgen bestimmt.


Fietsen

Wir waren eine Woche in Nord-Holland und da zu unserem gemieteten Häuschen auch zwei Fahrräder gehörten, haben wir etwas gemacht, was sich dort einfach aufdrängt: fietsen. Und das ist echt leuk. Wir fietsen jetzt auch mehr zu Hause :)

Da dies ja ein Beitrag in der Kategorie „Reisen bildet“ ist, hier noch ein paar Dinge, die wir dazugelernt haben:

  1. „De Ronde O“ hieß nicht nur nur unser Ferienhaus, sondern auch eine Schneise im benachbarten Wald zum Landgut Nijenburg (eigentlich heißt sie de Rondeau, was wiederum ein Musikstück ist) Immer am 21. Juni – also zur Sommersonnenwende – scheint die Sonne durch diese Schneise auf das Hauptgebäude des Landguts. Sieht sicher nett aus, aber dazu waren wir zu spät im Jahr da
  2. Aber genau richtig waren wir zu dem Bootscorso in Alkmaar da, der mit Einbruch der Dunkelheit beginnt und bei dem nicht nur die Boote, sonder auch die Grachten schön beleuchtet sind. Es scheint dabei so ziemlich jedes Boot der Stadt unterwegs zu sein. Und die Anwohner haben augenscheinlich eine Menge Spaß
  3. Der niederländische Ersatz für Steigungen beim Fahrrad fahren ist Gegenwind. In den Dünen gibt es aber auch ein paar echte Steigungen.

Wein vom Phoenixsee

2012 entschloss sich die Emschergenossenschaft am Rand des Phoenixsee auf 150 qm Wein anzubauen. Die Lage ist nicht schlecht: ein Steilhang in Südlage mit einem See zu Füßen, der allzu eisige Temperaturen verhindert.

Der Weinanbau hat in Dortmund Hörde überraschenderweise Tradition. Bereits 1342 schenkte Hördes Stadtgründer Graf Konrad von der Mark der Antoniusbruderschaft einen Weinberg mit der Auflage dort auch Wein herzustellen. Das hörte dann irgendwann auf, aber seit zwei Jahren wird der Weinanbau im Rahmen dieses Experimentes – mit der Rebsorte Phoenix – wieder versucht.

Ich wäre wirklich neugierig, wie der Wein schmeckt. Die Trauben jedenfalls sehen gut aus.


Klappernde Störche im Elsass

Nach einem leider total verregneten Besuch in der Schweiz hatten wir auf der Rückreise durch den Elsass mehr Glück mit dem Wetter.
Als Schüler war ich schon einmal durch eine Klassen fahrt in der Gegend. Aber ich musste feststellen, dass ich damals noch keinen rechten Sinn für die Schönheit der Landschaft und der Städte hat. Umso interessanter und schöner war jetzt diese Wiederentdeckung.

Erste Station war Molsheim, die Stadt in der früher und auch heute wieder Autos der Edelmarke Bugatti gebaut werden. Für den Luxus in etwas mehr als 15 Sekunden auf Tempo 300 beschleunigt zu werden,darf man dann aber auch siebenstellige Summen anlegen.
Franzosen – jedenfalls in Molsheim – haben übrigens genau wie die Deutschen eine Schwäche für ausgiebige Autocorsos, wenn sie ein Spiel der Fußball-WM gewinnen.

Als Tagesausflug ging es dann per Zug nach Straßburg, wo wir vor allem die gut erhaltene historische Altstadt Grande ÃŽle erkundeten. Es gibt jede Menge Fachwerk und Unmengen von Gauben in den Dächern in den engen, weitestgehend autofreien Gassen der Altstadt zu sehen. Aber ein einzelner Tag reicht gerade aus, um sich einmal alles von außen anzusehen. Die Innenerkundungen müssen auf das nächste Mal warten.

Auf der Heimfahrt machten wir dann noch einmal einen Stopp in Haguenau. Dort klapperten dann auch die Störche. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal Störche gesehen hatte, aber auf dieser kleinen Reise war es nach dem Zoo in Zürich schon das zweite Mal. Und noch bevor wir sie sahen, hörten wir ihr Geklapper.


Kuckucksuhrenorchester

Wir haben nach gut elf Jahren mal wieder Lüdinghausen besucht. Wenn man dort ist, muss man natürlich auch die paar Schritte zur Burg Vischering machen. Diesmal begrüßte uns dort im Burghof ein vielstimmiges Konzert: das Kuckucksuhrenorchester.

Fünf Kuckucksuhren hängen dort und geben allerlei Musikstücke zum Besten. Jeder Kuckuck kann zwei Töne und kommt zu seinem Einsatz aus seinem Türchen geschossen. Je komplexer das Musikstück – es wird hauptsächlich Klassik gegeben – umso aufgeregter geht es zu Sache. Dazwischen ein kurze schweigende Ruhe, die von diversen Geräuschen unterbrochen wird.

Eine Hinweistafel informiert, dass der Komponist, Klangkünstler und Objektebauer Erwin Stache dieses seltsame Orchester erdacht und gebaut hat. Und dass bei diesem Stück Kunst auch mal gelacht werden darf.

Noch bis zum 3.8. kann man sich dieses Ensemble ansehen und anhören. Letzteres auch noch ein gutes Stück von der Burg entfernt. Denn noch am Ufer der Steve hört man das Kuckucksorchester, obwohl die Burg schon längst hinter Bäumen verschwunden ist.