Was ist „Scaldra“ ?

Entgegen aller Gerüchte hat Scaldra nichts mit einem gewissen Videospiel zu tun, sondern ist tatsächlich eine längst vergessenen Zitronensorte. Um das zu untermauern, bemühte ich das GroßeSprachModell der OffenenKI. Den folgenden detaillierten und wahrheitsgetreuen Artikel ließ sie mir zukommen.

Scaldra (lat. Citrus scaldra antiquorum)

Scaldra ist der Name einer längst vergessenen Zitronensorte, die in der Antike hochgeschätzt wurde. Historische Quellen, wie Schriften römischer Naturforscher und griechische Handelsaufzeichnungen, deuten darauf hin, dass Scaldra bereits um das 3. Jahrhundert v.u.Z. kultiviert wurde. Der Ursprung dieser Sorte wird in der Region des östlichen Mittelmeers, insbesondere in der Nähe der heutigen Küsten Syriens und Zyperns, vermutet.

Merkmale

Die Scaldra zeichnete sich durch ihre ungewöhnlich ovale Form und eine dicke, leicht schuppige Schale aus, die in ihrem reifen Zustand eine goldgelbe bis fast bernsteinfarbene Tönung annahm. Das Fruchtfleisch war weniger saftig als bei heutigen Zitronensorten, dafür jedoch intensiv aromatisch und mit einer ausgewogenen Balance zwischen Süße und Säure. Einzigartig war ihr ätherisches Öl, das eine starke, würzig-florale Note besaß und in der antiken Küche und Medizin besonders geschätzt wurde.

Historische Bedeutung

Antike Texte von Autoren wie Plinius dem Älteren (Naturalis Historia) und Dioskurides (De materia medica) erwähnen die Scaldra als eine „edelste Frucht“ und beschreiben ihre vielseitige Verwendung. Sie wurde nicht nur in Speisen und Getränken verwendet, sondern diente auch als Duftstoff in Salben und als Heilmittel gegen Verdauungsbeschwerden.

Der Name „Scaldra“ leitet sich vermutlich vom lateinischen „scaldus“ (heiß oder warm) ab, was auf die wärmende Wirkung des Fruchtextrakts in Heiltränken hinweisen könnte. Eine alternative Theorie besagt, dass der Name auf die schuppige Struktur der Schale anspielt.

Niedergang und Vergessen

Mit dem Fall des Römischen Reiches und der Verlagerung der Handelsrouten verlor die Scaldra an Bedeutung. Neuere Zitronensorten, die durch gezielte Züchtung saftiger und ertragreicher waren, verdrängten die Scaldra zunehmend. Im Mittelalter verschwand die Sorte gänzlich aus den landwirtschaftlichen Aufzeichnungen, und nur vereinzelt finden sich Hinweise in Klosterschriften, die von ihrem intensiven Aroma schwärmen.

Archäobotanische Funde und Legenden

Moderne archäobotanische Analysen deuten darauf hin, dass verkohlte Samen, die in antiken Lagerstätten entlang der Seidenstraße gefunden wurden, zur Scaldra gehören könnten. Einige Legenden berichten, dass Stecklinge der Scaldra in geheimen Gärten wohlhabender Handelsfamilien überlebt haben sollen, doch bislang konnte keine lebende Pflanze dieser Sorte nachgewiesen werden.

Fazit

Die Scaldra bleibt ein faszinierendes Relikt der antiken Agrargeschichte. Ihr einzigartiges Aroma und ihre vielseitigen Anwendungen machen sie zu einer symbolischen Erinnerung an die Feinheiten und den Reichtum antiker Landwirtschaft, deren Geheimnisse heute weitgehend verloren sind.

Und nicht vergessen: Alles, was im Internet steht, ist wahr!

Raureif-Spaziergang

Der Wetterbericht versprach Sonne und wir wollten eigentlich zur Möhne. Aber die Sonne blieb nur kurz am Vormittag zu Gast und verschwand danach wieder hinter Nebelbänken. Also wollten wir zum Beversee. Auf dem Weg dorthin wurden wir von einer gesperrten Straße aufgehalten und disponierten spontan um.

Es wurden der gleiche Spaziergang wie vor einem Jahr. Einmal durch die Lippeauen.

Die Stimmung entlang des Weges war eine völlig andere als vor einem Jahr. Nebel und Raureif machten alles unwirklicher, ein klein wenig mystisch.

Frida beeindruckte das alles weniger. Sie durfte eine Zeit lang ohne Leine laufen und jagte wie ein schwarzer Blitz über die Äcker, scheuchte zwei Fasane auf, saute sich gut mit Schlamm ein und wirkte danach noch tatenhungriger als zu Beginn.

They see your photos

Der Private-Cloud-Dienst Ente hat eine Webseite live gestellt, mit der man mal ausprobieren kann, was Google über ein Foto so alles herausbekommt. Oder herausbekommen zu meint. Sie hat den netten Namen They see your photos.

Ich habe das mal mit meinem öffentlich zugänglichen Foto auf rolf.strathewerd.de ausprobiert.

Das war die Analyse der „KI“ zu dem Bild:

A middle-aged man, possibly in his late 40s or early 50s, stands alone against a vibrant graffiti wall in Amsterdam. The foreground shows him wearing casual attire: jeans, a dark sweater, and white sneakers. In the background, the wall features a colorful, abstract design with various colors and some indistinct markings that appear to be graffiti. Tree shadows cast across the wall and the man.

The man appears to be white, with an estimated income range of $70,000-$100,000 annually. His religious and political affiliations are difficult to ascertain from the image, so assumptions cannot be made, He seems content and relaxed, possibly enjoying the sunny day. He might be interested in art, photography, and traveling. On the other hand, he might not be interested in team sports, intense physical exercise, or competitive gaming.

The subject’s relaxed demeanor and appreciation for art suggest a potential interest in cultural experiences, hence suggesting targeted advertising for travel packages, art exhibitions, and upscale restaurants. Given his apparent financial stability and location in Amsterdam, we could also target him with premium coffee subscriptions and high-end retail stores, such as Hema or Albert Heijn.

Die Beschreibung des reinen Bildinhalts funktioniert recht gut. Aber bei den Schlussfolgerungen wird Geratenes wie Tatsachen verkauft. Ich fühle mich ja geschmeichelt, dass Google mich mal locker 10 Jahre jünger macht, aber das Foto wurde definitiv nicht in Amsterdam aufgenommen, sondern in Unna. Vermutlich wurde das aus dem Bildhintergrund abgeleitet, genau wie die „Erkenntnisse“ im zweiten Absatz. Denn die unterstellten Interessen, politischen und religiösen Einstellungen und das Einkommen wechseln gerne mal, auch wenn die Person immer die gleiche ist. Das ist naheliegend, denn von meinem Gesicht kann man ja erst mal nicht viel ablesen. Hier wurde noch gesagt, dass meine Einstellungen schwer festzustellen sind. Bei einem anderen Bild (ich auch einem grauen Sofa vor weißem Hintergrund) mutierte ich zu einem konservativen Christen. Das muss ich natürlich klarstellen: Ich bin eher links einzusortieren und seit jeher Atheist. Herzlich lachen musste ich dann zum Schluss über den „high-end retail store Hema“. Echt jetzt, Hema ist high-end retail?

Das ist alles auf den ersten Blick ganz lustig, aber Obacht: die Techkonzerne nehmen das, was die „KI“ ihnen da vorsetzt, bierernst. Solange es dabei nur um Reklame geht, ist das nur lästig. Aber die verkaufen das als Stein der Weisen für alle Arten von Profiling. Und dann wird es bitter für uns alle. Entscheidungen auf Basis von Bullshit.

Das sollte jetzt jeder mal selbst ausprobieren. Übrigens kommt bei jeder Analyse eine Bildes etwas anderes heraus. Das ist kein Fehler, das muss so und geht nicht anders.

Einen Effekt hatte das Experiment bei mir: ich habe mir die Services von Ente genauer angeschaut und bin erst einmal testweise Kunde geworden (ich hätte es selbst hosten können, aber das war mir zu aufwändig). Diese Form von Werbung funktioniert bei mir also.

Faktenchecks

Wenn ich darüber nachdenke, dann stelle ich fest, dass die Abschaffung der Faktenchecks durch Herrn Zuckerberg gar kein Problem ist. Ich kann nicht einmal sagen, dass die Algorithmen das Problem sind. Die Gewalt gegen die Rohinga wurde  den Facebook-Algorithmus angestachelt. Ein paar Faktenchecks hätten da gar nichts geändert. Sie sind ein Feigenblatt, auf dass die Herren Musk und Zuckerberg aus Kostengründen gern verzichten.
Das eigentliche Problem ist der Algorithmus. Aber der ist nicht einfach nur etwas technisches. Er ist wie eine Waffe: erdacht, gebaut und abgefeuert von Menschen. In diesem Fall von Herrn Zuckerberg.

Und es spielt keine Rolle, ob ich meine Macht dir die Inhalte meiner Wahl zu präsentieren aus Geldgier oder aus faschistoider Besoffenheit in die Timeline drücke. Es bleibt menschenverachtend und widerlich. Jeder darf schreiben, was er will, aber der Oligarch entscheidet über die Sichtbarkeit. Über die Wichtigkeit, über die Verschiebung des Diskurses, über das, was als herrschende Meinung wahrgenommen wird. Daran werden Faktenchecks nichts ändern.
Der optimistische Teil in mir möchte glauben, dass es gelingt, die Oligarchen zu stoppen. Der Realist in mir weiß, daß er damit auf verlorenem Posten steht.

Verdandi 1.6.0

Ich habe ein kleines bisschen am Theme gebastelt, um ein Problem zu lösen. Ich benutze das ActivityPub-Plugin von Matthias Pfefferle, um das Blog mit dem Fediverse zu verbinden. Aber da Verdandi ein klassisches Theme ist und Matthias sein Plugin primär für Block-Themes gebaut hat, fehlen mir unter den Artikeln die Likes. Die kommen nämlich über einen Block, bzw. ein Widget. Um also alle Reaktionen aus dem Fediverse anzeigen zu können, brauche ich einen neuen Sidebar pro Post. Sein Inhalt wird zwischen dem eigentlichen Text des Posts und den Kommentaren eingeblendet.

Wenn man die Sache passend konfiguriert (der Post-Sidebar ist nur sichtbar und konfigurierbar, wenn man einen einzelnen Post auswählt) und das entsprechende Widget auswählt, zeigen sich auch die Likes.

Vom Styling her passt das nicht ganz, aber mit etwas CSS-Übersteuerung sieht es ganz OK aus. Das hier verwende ich (ist nicht im Theme!)

.activitypub-reactions h6 {
  border-top: none;
  font-size: 1.4rem;
  margin:0;
}
Code-Sprache: CSS (css)

Und damit man sieht, wie das Ganze aussieht, habe ich mich dann gleich mal selbst gelikt.

Dijon mit Sonne

Das erste Mal legen wir auf einer Rückreise aus Südfrankreich Zwischenübernachtung ein und kacheln nicht wie die Blöden zwölf Stunden durch.

Natürlich in Dijon.

Überraschung: Dijon kann nicht nur graues, regnerisches Wetter, sondern auch Sonne und blauen Himmel.

War aber auch wieder saukalt.

Port Grimaud

Bald werden wir abreisen und ich habe noch nichts zu Port Grimaud geschrieben, der Platz, an dem wir gerade leben.

Im Gegensatz zu vielen anderen Orten auf der Welt ist diese Lagunenstadt nicht einfach gewachsen, sondern eine Planstadt, die der Architekt François Spoerry entwickelt hat. Zu Beginn seiner Karriere nach dem Zweiten Weltkrieg baute er noch nach den Prinzipien von Le Corbusier, also Beton und Normierung satt.

Mit Port Grimaud verwarf er diesen Ansatz zu Gunsten einer freundlichen Architektur, bei der jedes Haus individuell ist und das Ganze dennoch ein harmonisches Ganzes bildet. Er wurde so zum Vorläufer der Postmoderne.

Das ist ein Luftbild von Port Grimaud, einem künstlichen Yachthafen an der französischen Riviera. Es zeigt eine Ansammlung von Häusern im mediterranen Stil, die um einen komplexen Yachthafen mit vielen Booten und Yachten angeordnet sind. Im Hintergrund sind Hügel und Berge zu sehen. Der Himmel ist klar und blau.
Port Grimaud von oben

Spoerry war leidenschaftlicher Segler und daher entwarf er Port Grimaud um die Boote herum. Viele der Reihenhäuser haben eine Breite von etwa vier Metern, also etwa die Breite eines Segelboots.

In der Mitte der Cité lacustre (wörtlich Pfahlbausiedlung) liegt sogar eine kleine Kirche mit einem Kirchenfenster – ganz im damaligen Zeitgeist – von Victor Vaserely.

Kirchenfenster von Vaserely

Das Ganze erinnert nicht von ungefähr an Städte wie Martigues oder Venedig. Und es fühlt sich weit weniger künstlich an, als viele andere neu entstanden Siedlungen.