De erste Eindruck von einer fremden Stadt wird entscheidend davon geprägt, wie man aufgenommen wird. Und da hatten wir bei der Auswahl unserer Bed and Breakfast Unterkunft wirklich Glück gehabt.
Ich sollte erwähnen, daß wir in Gent waren, einem kulturträchtigen Pflaster mit Gebäuden aus den letzten 1000 Jahren. Und wir sind ohne Umweg angekommen. Das ist ein mittleres Wunder angesichts der unglaublichen Anzahl von Einbahnstrassen im Stadtgebiet.
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Die Stadt ist dennoch nicht zum Museumsstück erstarrt, auch wenn die Anwesenheit von japanischen Touristengruppen darauf hinweisen könnte. Im Gegenteil. Die Stadt ist, auch dank ihrer Universität, quicklebendig.
Was uns am Sonntag richtig Spass machte, war der Bloemenmarkt. Er hatte ein bisschen was von einem botanischen Garten.
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Eine Besonderheit des Marktes ist der blaue Kiosk, wo es statt Bier und Chips Champagner und Austern gibt. Es mag ja etwas dekadent sein und Austern schlürfen hat eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Schwimmen in der Nordsee ohne den Mund zu schließen, aber es hat einfach Spass gemacht.
Zu einem Besuch in Gent gehört unbedingt der Aufstieg auf den Belfried, einem 96 Meter hohen Turm, der die Unabhängigkeit der Stadt zum Ausdruck brachte.
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Das Ganze ist besonders dann lustig, wenn auf dem schmalen Rundgang auf der obersten Ebene eine Gruppe spanischer Touristen partout in die Gegenrichtung marschieren will. Was nicht geht, denn der Gang ist wirklich schmal.
Einen wirklich guten und ausführlichen Reiseführer scheint es nur in Belgien zu geben : A Bent for Ghent. Er ist in Englisch und wurde von den Guides in Gent geschrieben. Eine unterhaltsame und informative Lektüre.