Baum 1264

Neulich war ein Mann im Kurpark und hat alle Bäume nummeriert.

Baum 1264

Es sind also mindestens 1264 Bäume. Ziemlich viele Bäume für einen kleinen Kurpark. Andererseits hat dieser Mann vielleicht erst bei 824 begonnen zu zählen. Dann wären es weniger Bäume.

Aber immer noch ziemlich viele.


Ganz wie früher

Für die S4 hat die Bahn einige alte Züge reaktiviert. Und die sind zum Teil so alt, dass die Türen noch die originalen Türöffnungshebel statt die langweiligen digitalen LED-Türöffner haben.

Da fühle ich mich doch gleich wieder zurückversetzt in die Achtziger ….


Hat die Sparkasse Samstags auf?

Gestern in der S-Bahn ein älteres Paar so um die 70:

Sie: Hat die Sparkasse Samstags auf?
Er: Das weiss ich nicht.
Sie: Du weisst aber auch gar nichts!
Er: Du weisst es doch auch nicht.
Sie: Doch, ich weiss es.
Er: Und warum fragst du dann?
Sie: Weil ich wissen wollte ob du es weisst.


the transfiguration of commuting – das Buch

Kaum war das Projekt the transfiguration of commuting abgeschlossen, da trieb mich schon der Wunsch es aus der geisterhaft digitalen Sphäre zu holen und zu einem anfassbaren Ding zu machen: einem Buch (oder genauer ein Heft). Mit Hilfe der automatisierten Ästhetik der Fotobuchsoftware und etwas menschlicher Hilfe ist etwas sehr schönes entstanden: ein Jahr Pendeln als Bilderbuch.

Und so sieht es aus, wenn man es auf der heimischen Auslegware drapiert:


Schlechtes Wetter

Um kurz vor neun begann das Trauerspiel. Ich wartete in Essen-Kupferdreh auf die S-Bahn, aber sie kommt nicht. Statt dessen tönt der Lautsprecher nach 10 Minuten: „… fällt aus wegen Oberleitungstörungen. Suchen sie sich eine andere Möglichkeit weiter zu kommen“
Ein freundlicher Autofahrer – der eigentlich auch die S-Bahn nehmen wollte – nimmt mich mit zum Hauptbahnhof. Da geht dann erst mal gar nichts mehr. Und dank Bauarbeiten gibt es auch kaum Infos. Auch das Internet ist keine Hilfe. Irgendwann nach zehn fährt endlich ein Zug nach Bochum. Aber auch der Anschluss nach Dortmund wird zum Problem, denn die S-Bahn aus Dortmund muss erst „wenden“ (schließlich kommt aus Richtung Essen nichts mehr). Begleitet von Horden angetrunkener Jugendlicher (willkommen in den Sommerferien) geht es dann doch irgendwann weiter.
Jetzt warte ich in Dorstfeld auf die letzte S-Bahn in Richtung Unna und bin heilfroh, dass ich pünktlich aufgebrochen bin.


Warten in Scharnhorst

Heute Morgen im Zug irgendwo zwischen Dortmund-Scharnhorst und Dortmund Hauptbahnhof:

„Wegen einer Oberleitungsstörung im Dortmunder Hauptbahnhof wird sich unsere Weiterfahrt einige Minuten verzögern.“
10 Minuten Ruhe. Zug steht.
„Der Zug wird nach Dortmund-Scharnhorst zurückgesetzt und wird Dortmund Hauptbahnhof über die Güterzuggleise erreichen.“
10 Minuten Ruhe. Zug fährt ein paar Meter zurück und bleibt wieder stehen
„Der Zug wird nicht in Dortmund, Bochum und Wattenscheid halten. Nächster Halt ist Essen Hauptbahnhof.“
10 Minuten Ruhe. Zug steht.
„Der Zug hält in Dortmund Mengede, aber nicht in Bochum und Wattenscheid. Nächster Halt ist Essen Hauptbahnhof.“
10 Minuten Ruhe. Zug steht.
„Der Schaden an der Oberleitung ist behoben. Wir fahren fahrplanmäßig weiter.“
10 Minuten Ruhe. Zug fährt endlich los und bleibt zwischendurch noch mal stehen.
„Da wir mittlerweile eine Verspätung von einer Stunde haben, endet dieser Zug in Essen.“

Was war ich froh, dass ich in Essen arbeite und nicht in Düsseldorf.


Reingelegt

Gestern habe ich einen neuen Trick gelernt, mit dem die Bahn ihre Fahrgäste reinlegt. Nach Fahrplan fährt die S1 alle 20 Minuten von Düsseldorf nach Dortmund. Wenn eine Bahn größere Verspätung hat (sagen wir 20 Minuten), so endet der Zug vorzeitig in Bochum und alle müssen in den folgenden Zug umsteigen … der dann natürlich auch Verspätung hat. Das wird vom Bahnhofssprecher angesagt und steht auch auf den Hinweistafeln.

So auch gestern. Da ich nach Dortmund musste, nahm ich leichtsinnigerweise den zweiten Zug. Sonst hätte ich ja in Bochum umsteigen müssen. War eine dumme Idee, denn zwei Haltestellen vor Bochum teilte der Zugführer mit, dass sich Leitzentrale es anders überlegt hatte: der erste Zug fährt diesmal durch und der zweite bleibt in Bochum stehen. Man solle doch in den 10 Minuten verspäteten Folgezug umsteigen. Hätten für mich dann statt 20 gleich 40 Minuten Verspätung ausgemacht (ich muss eine Anschlussverbindung bekommen). Aber dank des hoffnungslos überfüllten Regionalexpress, der zwischenzeitlich einlief, konnte ich die Verspätung auf 30 Minuten drücken.

Ja, die Bahn ist schon kreativ darin ihre Fahrgäste auf ihren Bahnhöfen und in ihren Zügen möglichst lange festzuhalten.