Wie neulich schon erwähnt suchte ich nach einem Namen für die Drohne. Nach einigem hin und her fiel die Wahl letztendlich Otto, eine kleine Hommage an Otto Lilienthal. Der Konkurrenzvorschlag Hugo, die Hummel wurde auch in Erwägung gezogen, landete aber auf Platz zwei 😉
Otto am Strand
So kann ich demnächst sagen „Ich gehe mal mit Otto fotografieren“ oder kann vor einem Ausflug fragen „Wollen wir Otto mitnehmen?“
Otto schwebt
Otto fühlt sich tatsächlich viel persönlicher an als die Drohne.
Nachtrag 4.3.
Daniela schickte mir noch ein Foto vom Jungfernflug…
Letztes Jahr hatten wir in Lübeck so bescheidenes Wetter, dass Frida am Ende fast so nass war wie nach ihrem Sprung in die Seseke. Heute war das Wetter weitaus freundlicher.
Der Ausflug begann ein Steinwurf von unserer Ferienwohnung entfernt am Bahnhof Travemünde, Hafen.
Bahnhof Travemünde, Hafen
Ich gebe zu, dass das Foto etwas unfair ist, denn lediglich der gegenüberliegende Bahnsteig nimmt am am Wettbewerb Lost places of Schleswig-Holstein teil, der andere Bahnsteig ist völlig in Ordnung.
Der Bahnhof von Lübeck dagegen hat noch viel von seinem Glanz der Jahrhundertwende. Kathedrale der Technik kam mir in den Sinn.
Bahnhof Lübeck
Das Schöne daran nicht zum ersten Mal an einem Ort zu sein ist, dass man sich mehr auf die Kleinigkeiten konzentrieren kann.
So wollte ein wesentlicher Teil unserer kleinen Reisegruppe den Salzspeichern am Holstentor einen Besuch abstatten, genauer: dem Bekleidungsgeschäft darin. Frida findet solche Orte klasse.
An den Wänden darin gab es etwas Besonderes zu sehen: Pfotenabdrücke in den Ziegeln. Als der Lehm für die Ziegel vor Jahrhunderten unter freiem Himmel trocknet, wetzte ab und zu Hunde und gelegentlich sogar Kinder über die Rohlinge und hinterließen ihre Spuren. Auch diese angemackten Exemplare wurden wie alle anderen gebrannt und verbaut. So sind die Spuren auch nach Jahrhunderten noch zu sehen.
Pfotenabdruck im ZiegelSalzspeicherhäuser
Ganz in der Nähe fiel uns dieses Straßenschild auf:
Pagönnienstraße
Was bitte sind Pagönnien? Die Wikipedia hatte die Antwort. Die Pagönnienstraße ist einfach so oft umbenannt worden, dass niemand mehr weiß, was der Name eigentlich bedeuten soll. Sozusagen das Ergebnis eines Stille-Post-Spiels vom Mittelalter bis heute. Aber dabei weiß doch eigentlich jeder, dass die Pagönnien Frühblüher sind und nach der heiligen Pagönnia benannt wurden ;-)
Nach einem Jahr und zwei Wochen sind wir wieder in Travemünde. Und es gibt noch einiges zu entdecken. Zum Beispiel das Brodtener Steilufer, das sich über vier Kilometer zwischen Travemünde und Niendorf erstreckt. Dabei ragt es bis zu zwanzig Meter über die Ostsee in die Höhe.
Die Abbruchkante
Das Kliff ist spektakulär, aber nicht sonderlich stabil. Jedes Jahr wandert es im Winter durch Sturmfluten und Regenfälle etwa einen Meter landeinwärts. Der Küstenweg muss daher alle paar Jahre verlegt werden und für das Jugendhaus Seeblick wird dieses Jahr wohl seine letzte Saison sein, denn die Abbruchkante ist nur noch fünf Meter entfernt; 1878 waren das noch 200 Meter.
Drohnenperspektive
Die Uferschwalben freut es, denn sie graben sich gerne jedes Jahr neue Höhlen in den Hang und finden es prima im Frühjahr alles frisch geputzt vorzufinden.
Frida fand es auch ganz prima und da sie in keinster Weise unter Höhenangst leidet, krabbelte sie ganz nah an die Kante um herunterzuschauen. Zu unserer Beruhigung war sie allerdings angeleint. Denn sie ist ja ein Spitz und kein Flughund.
Gestern bei der abendlichen Gassirunde fielen Frida und mir nasse Blätter auf, die sich plötzlich bewegten.
Frida und die Kröte
Auf unserem Weg trafen wir acht Kröten; gestern war da noch keine Einzige. Das milde Wetter wird sie geweckt haben und jetzt waren sie im Schutz einer nieseligen Nacht auf dem Weg zu dem Teich ihrer Geburt. Bis sie ihn erreichen müssen sie nur noch zwei Wiesen und eine Zufahrt überwinden. Die größten Gefahren für sie dürften dabei vereinzelte Fußgänger und Radfahrer sein.
Als Kurparkkröte führt man ein vergleichsweise sicheres Leben.
Das Jahr hat durchwachsen begonnen: Erst hatte ich eine fiebrige Erkältung und eine Woche später war Daniela dran, ersetzte nur das Fieber gegen fiesen Husten.
Nach der ganzen Stubenhockerei – von den Gassirunden mal abgesehen – stand uns der Sinn nach was Neuem. Heute schien endlich mal wieder die Sonne und wir trauten uns für einen längeren Spaziergang nach draußen. Also schauten wir uns einen Teil der Lippeauen an, den wir noch nicht kannten (links und rechts davon waren wir schon)
Die Wege waren glücklicherweise befestigt, denn die Wiesen und Äcker standen teilweise noch erheblich unter Wasser. Gut, dreihundert Meter Matsch waren inklusive. Das erste Bild zeigt das gut. Das ist kein Seitenarm der Lippe, sondern eine überflutete Wiese. Flussauen sind gerne mal etwas nasser. Und wer genau hinschaut, der sieht die Ohren von Frida.
Die Landschaft auf dem zweiten Bild ist natürlich kein Moor, sondern das ehemalige Betriebsgelände der Zeche Werne.
RiesenpfützeFast ein MoorBrücke über die Lippe
Highlight des Spaziergangs war der Wasserfall. Die Lippe ist jetzt nicht der Niagara, aber so ein Miniwasserfall hat trotzdem was Sehenswertes. Und dank der Drohne gibt es auch ein kleines Video.