Kugelbake

Heute habe ich drei Dinge gelernt:

1. Duhnen und Döse sind – freundlich formuliert – nicht so mein Fall. Sahlenburg gefällt mir besser.

2. Die Kugelbake – das Wahrzeichen von Cuxhaven, das die Grenze zwischen Elbe und Nordsee markiert – heißt Kugelbake, weil ursprünglich ursprünglich zwei Kugel oben auf der Konstruktion trohnten. Inzwischen wurden sie durch kreisförmige Scheiben ersetzt. Und sie ist der nördlichste Punkt Niedersachsens.

Die Kugelbake in Cuxhaven
Die Kugelbake

3. Einer dieser Pinguine im Zoo von Döse heißt auch Frida. Ich weiß aber nicht welcher.

Pinguine im Zoo von
Pinguine im Zoo von Döse

Übrigens: Frida ist heute genau ein halbes Jahr alt.

Seehospital Nordheimstiftung

In Sahlenburg wurde mit den Spenden von Marcus Nordheim und Mathilde Emden Anfang des letzten Jahrhunderts das erste Seehospital Deutschlands gebaut. Dort wurden Kinder, die in Hamburg unter elenden Bedingungen lebten, gegen Tuberkulose und Skrofulose behandelt. Das Nordseeklima war ein wichtiger Bestandteil der Behandlung.

In den über einhundert Jahren seitdem hat das Hospital mehrfach seine medizinische Ausrichtung geändert und seit letztem Jahr ist es endgültig geschlossen.

So verwandelt sich die Anlage, vor allem der älteste noch erhaltene Teil, in einen lost places.

Das sieht gelegentlich sogar etwas gruselig aus.

Sahlenburg

Ohne Frida wären wir vermutlich nicht hier, aber da sie noch nicht gechippt ist, darf sie Deutschland nicht verlassen. Und alleine lassen wollten wir sie auch nicht. Also suchten wir etwas mit Sandstrand an der Nordsee. Da wir auf dem Festland bleiben wollten, bot sich das Cuxland an. Es wurde Sahlenburg, ein Vorort von Cuxhaven.

Die Anreise gestaltete sich dank Google etwas anstrengend: erst leitete das Navi uns um eine nicht existierende Autobahnsperrung herum, dann wollte es uns beharrlich auf den gesperrten Teil der Autobahn leiten. Darauf sind wir allerdings nicht mehr reingefallen.

Sahlenburg ist sicher nicht die Perle der Nordsee. Obwohl schon 1350 das erste Mal erwähnt, scheint es heute im Wesentlichen aus einem großen Campingplatz und zwei Hochhäusern zu bestehen (das ist natürlich übertrieben, aber der allererste Eindruck ist wirklich so). In einem der beiden Hochhäuser liegt im 11. Stockwerk unsere gemütliche Unterkunft mit Blick auf die nur 300 Meter entfernte Nordsee. Jedenfalls theoretisch, denn bei unserer Ankunft verschleierte Novembernebel jede Aussicht.

Also gingen wir einfach mal direkt zum Strand um nachzuschauen. Sie lag ruhig in feinster Novemberstimmung mit leiser Melancholie da.

Für Frida dagegen war es das große Abenteuer. Sand, Wasser, komische neue Dinge im Wasser und dann noch andere Hunde. Und sie durfte frei laufen. Womit sie gar nicht mehr aufhörte. Alles so aufregend.

Frida rennt durchs Bild

Am Ende unseres Spaziergangs gab es für uns Burger und Bier im Kliff, während es draußen dunkel wurde.

Und jetzt – am nächsten Morgen – zeigt sich, dass die Wahl unserer Unterkunft doch ganz klug war. So eine Aussicht ist schon was Feines.

Zwei Wochen Languedoc

Gleich kommen wir auf der Rückfahrt an Metz vorbei, hier sieht schon alles aus wie zu Hause. Keine Spur mehr von mediterraner Landschaft. Aber es bleiben schöne Erinnerungen.

Wir haben in Usclas-d’Hérault gewohnt, waren in Béziers, Séte, Sérignan und einigen anderen schönen Orten.

Wir haben lecker gegessen, nicht nur Austern, sondern auch Petit pâté de Pézenas, Brandarde und Tielle setoise.

Wir waren am Strand, haben Wetterleuchten gesehen und uns von viel zu vielen Mücken stechen lassen.

Und ich habe tatsächlich ein wenig gezeichnet.

Schade, dass es schon zu Ende ist. Aber dafür haben wir im Kofferraum ein paar Flaschen Wein. Genug für etwa ein Jahr. Auch nett.

Sérignan kann auch Graffiti

Wir waren noch einmal unterwegs zur Küste und haben einen kleinen Zwischenstopp in Sérignan. Schon auf den ersten Metern in der Altstadt an einem kleinen Platz die erste Wandmalerei. Daniela fotografierte sie gerade, als eine alte Frau sie darauf hinwies, dass auf dem nächsten Platz – etwas versteckt um die Ecke – noch ein großes Bild ist. Jede Menge Hühner.

Und dann noch ein Beinahe-Banksy… von dem ein Herz heruntergefallen ist.

Das waren jetzt nicht so viel Street Art wie in Séte, aber Sérignan ist ja auch viel kleiner.

Nachtrag 26.9.: Daniela hat den Beinahe-Banksy gefunden. Er heißt Sunra.

Sète, Rue de Tunis

Sète ist so etwas wie eine riesige Galerie für Graffiti. Daneben ist es natürlich auch noch eine lebendige südfranzösische Hafenstadt mit beliebten Märkten auf pittoresken Plätzen unter schattenspendenden Platanen.

Das Graffiti Kunst sein kann, hat die Stadt schon vor Jahren entdeckt und z. B. eine Entdeckungstour durch die Altstadt markiert. Die fanden wir schon bei unserem ersten Besuch vor vier Jahren toll.

Diesmal sah Daniela durch Zufall ein Blumengraffiti in einer Seitenstraße. Bei einem Blick um die Ecke zeigten sich noch viel mehr Wandbilder in den unterschiedlichsten Stilen. Die Bilder hier sind nur ein kleiner Ausschnitt.

Wer es sich die Street Art vor Ort anschauen will: es ist die Rue de Tunis.

Austern

Ich esse nicht oft Austern, aber heute war es wieder so weit. Genau genommen war es heute das dritte Mal (die beiden anderen Gelegenheiten wurden verbloggt).

Eigentlich war der Plan nach einem kurzen Zwischenstopp in Bouzigues weiter nach Sète zu fahren und letztlich zum Strand.

Bouzigues

Hat nicht ganz geklappt, denn wir haben uns zu lange in Bouzigues herumgetrieben. Und schon war Mittag. Die Franzosen sind was ihre Zeiten Mittag zu essen ungemein pünktlich. Bis nach Sète hätten wir es für ein Mittagessen nicht mehr geschafft, also haben wir hier geschaut. Beim Essen in Sichtweite zum Etang zu sitzen, hat ja auch was.

Allerdings ist Sonntag. Zumindestens in dieser Gegend lieben es die Leute sich Sonntagmittags mit einem Restaurantbesuch zu verwöhnen. Daher bekamen wir im ersten Restaurant folgendes zu hören: Vous avez réservé ? Désolé, nous sommes complets. Nichts zu machen, ohne Reservierung kein Platz.

Im Les Rives de Thau hatten wir dann Glück, bekamen den letzten freien Platz und bestellen eine Plateaux de coquillages. Sie enthielt neben rohen Austern und Muscheln etwas für mich Neues: gratinierte Austern. Mag ich vielleicht noch mehr als rohe Austern. Glaube ich. Muss ich noch mal probieren.

Aufgegessen :-)

Nach Sète haben wir es dann nicht mehr geschafft; wir sind direkt zum Strand gefahren.

Strandleben im Languedoc

Wenn alles zusammenpasst, dann ist die Zeit am Strand eine perfekte Melange aus Sonne (aber nicht zu viel), Wärme, erfrischendem Meer (erfrischend, aber nicht kalt) und natürlich jede Menge Sand (nicht zu fein, nicht zu grob). Und nicht zu vergessen die Muscheln am Strand und im Wasser.

Heute passte alles.

Dazu noch als i-Tüpfelchen die Besonderheit des Plage de Robinson in Marseillan-Plage: der mobile Eisverkäufer.