Bilder einer Metropole – Die Impressionisten in Paris

Es war eine interessante Ausstellung im Museum Folkwang: Bilder einer Metropole – Die Impressionisten in Paris. Aber das Zentrum der Ausstellung bildeten nicht die Impressionisten, sondern Paris selbst und seine tiefgreifende Umgestaltung zwischen 1860 und 1900. Der Blick der Impressionisten richtet sich dabei auf die neuen Boulevards und die Menschen. Dem gegenübergestellt ist der Blick der Fotografen, die eher an dem Prozess der Umgestaltung als an dem Ergebnis interessiert sind.
Und noch ein Tipp für Besucher: Freitags um 15:30 scheint perfekt zu sein, denn trotz inzwischen über 100000 Besuchern mussten wir nicht anstehen und hatten einen guten Blick auf die Exponate.


Andalusien

Nach einer Woche Rundreise durch Andalusien sind wir in Frigiliana angekommen, unserem Ruhe- und Erholungsort. Die letzten Tage waren erfüllt von großartiger Architektur und wunderschönen Gärten, aber sie waren auch anstrengender als zunächst gedacht. Die meisten Stationen – Granada, Cordoba und Sevilla – waren so groß, dass man erst einmal einen Tag zur Akklimatisierung brauchte. Jede der Städte hat ihre eigene Struktur, die erst man einmal kennenlernen muss. Lediglich Ronda, die letzte Station, war so übersichtlich, dass sie ohne Anstrengung entdeckt werden konnte.

Was lässt sich aus unserer durchreisend-touristischen Perspektive zu den Städten sagen?

Granada: Die Alhambra ist wirklich so groß, dass man ohne Schwierigkeiten eine Tag in ihr zubringen kann. Nur sollte man ein Bütterchen einpacken, denn die Versorgung mit Nahrungsmitteln ist in ihren Mauern eher minimal.

Cordoba: Die Mesquita ist wirklich einzigartig. Eine riesige Moschee, die nach der Reconquista mit gewagten baulichen Veränderungen in eine Kirche umgewandelt wurde. Umgeben ist sie von einer schönen, verwinkelten und verkehrsberuhigten Altstadt.

Sevilla: Ein echter Kontrast zu Cordoba, jedenfalls was die Atmosphäre angeht. Die Stadt wirkte auf uns wesentlich unruhiger und lauter (das bei der Anfahrt uns der Navigator unbedingt Busspuren entlangführen wollte, machte die Sache auch nicht einfacher). Highlight der Stadt für uns waren die Alcázares Reales. Der Dom protzte in erster Linie durch seine Größe und die Placa Espana strahlte eine merkwürdige Künstlichkeit aus.

Ronda: Das Städtchen mit der 100 Meter hohen Brücke zwischen seinen beiden alten Ortsteilen ist einfach fotogen.

Und jetzt erholen wir uns abseits aller japanischen Reisegruppen in einem Häuschen, das unserer Traumunterkunft ziemlich nahe kommt.


Halde Brockenscheidt

Es war die bisher kleinste Halde, die wir besucht haben : die Halde Brockenscheidt in Waltrop. Sie liegt direkt neben der schön restaurierten Zeche Waltrop und kann ohne Schwierigkeiten in weniger als zwei Minuten „bestiegen“ werden. Oben erlaubt der „Spurwerkturm“ eine gute Aussicht in die Umgebung bis Dortmund. Er wurde aus 1000 Meter Spurlatten, mit denen früher die Förderkörbe in der Spur gehalten wurden, aufgebaut.

Eigentlicher Anlass für den Besuch war aber nicht die Halde, sondern ein Besuch bei Manufactum („Es gibt sie noch, die teuren guten Dinge“): ein Kaufhaus für tiefere Geldbörsen, in dem eine fast Kathedralenhafte Stimmung herrscht … alle murmeln nur leise.


Nordspanien

Nordspanien – oder genauer Kantabrien – ist seltsam: es war unser erster Besuch dort und alles wirkte gleichzeitig vertraut und fremd. Es schien wie ein Mosaik aus anderen Landstrichen; etwas Portugal, belgische Küste, deutsches Mittelgebirge, Balearen, Normandie, Italien, kurz von allem etwas. Für einen Nordspanier dürfte es genau umgekehrt sein, wenn er in Europa umher reist; es ist immer etwas wie zu Hause, aber etwas fehlt auch immer.

Es ist eine sehr grüne Landschaft und die Berge beginnen direkt hinter den Stränden und Buchten. Im Gegensatz zu beispielsweise den Balearen sind hier die Reisenden aus dem Ausland eine überschaubare Minderheit; der Tourismus richtet sich hauptsächlich an Spanier.

Alles in Allem eine sehr lohnende Reise, leider mit ein paar Hürden versehen: erst erwischte mich eine Erkältung, dann ein paar Tage später Daniela. Das bremste dann etwas die Entdeckerfreude. Aber wenigstens habe ich ein neues Wort gelernt: el pañuelo – das Taschentuch.
Aber die Haupthürde war Ryanair, auf die wir uns leider als Fluggesellschaft eingelassen hatten. Der Hinflug war erwartet spartanisch unbequem und der Rückflug wurde gleich mal abgesagt. Grund war ein Streik der Fluglotsen in Frankreich. Eine Vorwarnung hatte es nur per EMail 4 Stunden vor Abflug gegeben. Der Service von Ryanair war dann atemberaubend: Geld zurück oder umbuchen auf den Flug zwei Tage später. Alles andere (wie ein Flug über London) wurde schlicht abgelehnt. Also erneut das Auto ausgeliehen und mal (mit Erkältung) den Bereich in Richtung Bilbao erkundet. Als wir dann am Donnerstag Abend wirklich unsere Bordkarten in Händen hielten, waren wir erst mal erleichtert … bis sich herausstellte, dass das Flugzeug beschädigt war. Also zwei Stunden warten. Glücklicherweise hatte jemand Internetverbindung und konnte so herausfinden, was los war, denn von Ryanair bekommt man keine Auskunft (außer dem Hinweis auf die Homepage zu schauen). Wer es sich also traut mit diesen lustigen Leuten zu fliegen, der ist gut beraten ständig seine Mail zu kontrollieren und immer eine Verbindung ins Internet zu haben.

Oder das zu tun, was wir tun werden: nie wieder mit Ryanair fliegen. Ist einfach zu teuer.


Osnabrück

Ein spontaner Ausflug nach Osnabrück. Ein Konzert von Julia A. Noack war der Auslöser und ansonsten kannten wir Osnabrück schlicht und einfach noch nicht. Die meisten Menschen, die wir nach Osnabrück gefragt haben (2), sagten „So ähnlich wie Münster“. Stimmt auch irgendwie: Schönes historisches Stadtbild, viel Einfluss der Kirche und jeweils ein Rathaus, in dem der
WestfälischeFriede unterschrieben wurde. Nach meiner ersten Einschätzung hat Osnabrück das geschlossenere Stadtbild, Münster hingegen ist etwas pompöser und hat das schönere Schloß.

Besonders interessant in Osnabrück fand ich die Kunsthalle, die in einer säkularisierten Dominikanerkirche untergebracht ist. Nervend war dort nur der sehr kommunikationsfreudige Kartenverkäufer. Mit den Besuchern vor uns entspann sich folgender Dialog:

„Na, hat es ihnen gefallen?“ (Nette Frage soweit)
„Ja“ (Etwas einsilbig; aber vermutlich kannten sie ihn schon)
„Und auch alles verstanden?“ (Vielleicht bin ich pingelig, aber ich fand das schon etwas unverschämt)
„Ja“ (Passende Antwort)


Halde Beckstrasse

Die Halde Beckstraße kennt vermutlich ausserhalb von Bottrop so gut wie niemand. Das Ding aber, das auf ihrer Spitze steht, ist schon wesentlich bekannter : Der Tetraeder (eigentlich Haldenereignis Emscherblick). Eine weitere Station unseres Haldentourismus.

Wir waren gegen 9:00 morgens da (mit Kaffee in der Thermoskanne und etwas Frühstücksverpflegung vom Bäcker) und das war auch ganz gut so. Denn kaum waren wir von der Tetraederspitze zurück auf festem Boden, strömten auch schon Radfahrer, Spaziergänger und Jogger auf die Halde (und wer nicht zu Fuß die Halde erklimmen mag, der kann an Wochenenden tatsächlich mit dem Linienbus hinauffahren).


Das längste Sommerfest der Welt

Es hatte was von „Sommerfest im Kleingartenverein“, nur viel, viel grösser. Das Still-Leben Ruhrschnellweg passte damit perfekt ins Ruhrgebiet. Es lieferte aber auch geradezu surreale Momente, wie ein Akkordeon-Orchester, das Moonriver spielte, während dazu schwarzgewandete Damen und Herren mittleren Alters mit Strohhüten tanzten.

Die A40 erschien so friedlich und freundlich ohne den Straßenverkehr, dass ich mich unwillkürlich fragte, ob die Erfindung des Autos wirklich eine so tolle Sache war.