Wo ist Bourdic?

Bourdic ist winzig. Keine Boulangerie, keine Brasserie, nur morgens um 9:45 der hupende Bäcker mit seinen Baguettes. Aber in Bourdic gibt es Wein. Sehr viel bei der Genossenschaft Collines de Bourdic und etwas weniger bei der Konkurrenz ein paar Meter entfernt Domaine Chabrier Fils. Wo also ist Bourdic? Etwa auf halbem Weg zwischen Uzés und Nimes im Languedoc-Roussillon.

Im September ist Süd-Frankreich so, wie man sich einen Sommer in Deutschland wünschen würde: sonnig, angenehm warm und perfekt für einen Café au lait im Strassencafe. Und wenn man sich langweilt, dann schaut man sich die pittoresken kleinen Dörfer an, fährt nach Nimes, Uzes oder an die Mittelmeerküste, z.B. nach Saintes-Maries-de-la-Mer (letzteres bevorzugt während der Woche; dann sind die Strände nicht so bevölkert … zumindest in der Nebensaison). Insgesamt eine sehr entschleunigende Erfahrung.

Und wer die Tortur der Anfahrt mit dem eigenen PKW auf sich nimmt, wird damit belohnt, dass er in grösseren Mengen Wein mit nach Hause nehmen kann. Das ist dann ein netter Ausgleich für die Fahrerei.


Genau passend

Wir sind weiter auf der stillgelegten Bahntrasse gelaufen. Diesmal bis Lenningsen. Eine historischer Augenblick war dort der 25.Mai 1965: Queen Elisabeth hielt dort auf einer Deutschlandreise mit ihrem Sonderzug und übernachtete. In ihrem Zug. Sie stieg nicht aus … winkte aber einmal huldvoll den Dorfbewohnern zu. Dreissig Jahre später haben die Dorfbewohner diesem Ereignis ein Denkmal gesetzt.

Ein Beet mit einer Rose der Sorte Elisabeth. Die Größe des Denkmals ist genau passend für die Größe des Ereignis.


Total wirksam

Da die Nistperiode der Tauben unaufhaltsam näher rückte, haben wir uns vor ein paar Wochen einen (preisreduzierten) Plastikraben gekauft und auf der Markise befestigt. Wie unglaublich erschreckend so ein Gerät auf die Tauben im Kurpark wirkt, habe ich im Bild festgehalten.

Die Tauben haben sich nicht nur nicht abschrecken lassen, sondern ihn sogar halb in ihren Nestbau mit integriert (nachdem sie ihn nach hinten gekippt haben).

Jetzt steht da wieder das altbewährte Blech, damit die Viecher erst gar nicht landen können und der Plastikrabe ist im gelben Sack gelandet.


Belgien: Sandwürmer, hohe Türme und ovale Gedanken

Acht Tage Belgien sind vorbei: zuerst waren da zwei Tage in Mechelen, der Stadt, die die bedeutendste Schule für Carillons hat. Oder auf Deutsch: Glockenspiele. Eines davon, befindet sich im 97,30 Meter hohen Turm der Kathedrale … den wir natürlich erklommen haben. Oben sieht man dann auf der einen Seite Antwerpen und auf der anderen Seite Brüssel. Es ist ein bisschen wie fliegen.

Danach Küste und Kunst: Beaufort 04. Wir hatten unseren Standort in der Nähe von de Haan gewählt (der richtige Standort ist an der belgischen Küste sehr wichtig, denn er entscheidet, ob der Strand von Dünen oder von Hochhäusern begrenzt wird). Allerdings hatten wir das Gefühl, das sich die interessanteren Kunstwerke genau auf der anderen Seite der Küste befanden. Daher diesmal etwas weniger Kunst, dafür viel Küste und etwas Brügge.
Und sehr abwechslungsreiches Wetter: alles außer Regen. Bei Nebel am Strand zu stehen und die Wellen zu hören, aber weder das Meer noch die Dünen zu sehen, ist eine wirklich interessante Erfahrung.
Das Bild rechts oben ist übrigens der Sandwurm aus der Überschrift; 50 Meter lang und begehbar. Und wer genau hinschaut, der findet auch den ovalen Gedanken.


Der Hohenhof

Der Hohenhof war -wie es die Wikipedia nennt – „Wohnhaus, Gesamtkunstwerk und Knotenpunkt eines europäischen Kulturnetzwerks“. Entworfen wurde es von Henry van de Velde für Karl Ernst Osthaus, der auch das Folkwang Museum in Hagen gründete (das heutige Osthaus Museum), dessen Bestand kurz nach seinem Tod von den Erben an die Stadt Essen verkauft wurde.

Wir haben es an diesem Sonntag besucht. Es ist wirklich ein vollständig im Jugendstil durchgestyltes Gesamtkunstwerk. Und ein schöner Einblick in das Leben der Reichen vor hundert Jahren. Aber so schön und sehenswert es auch ist, so blieb bei mir doch ein Eindruck haften: es ist eher dunkel; das Gegenteil von lichtdurchflutet.


Zack … Sommer

Es war ein wenig so, als ob man von einer guten Fee aus dem nasskalten Frühling mitten in den Sommer entführt worden war. Gestern noch April, heute Sommer.

Aber ehrlich, wer will sich da schon beschweren?
Und falls sich jemand wundert, dass wir den Rose aus Sektgläsern trinken: uns war einfach danach.


Tilt Shift

Mal ein bisschen mit Tilt-Shift rumgespielt. Jetzt sieht Lübeck wie meine alte Modelleisenbahn aus

Vorher – also ohne Unschärfe, Sättigung und Vignettierung – sah es übrigens so aus :