Das Ruhrgebiet hat bekanntermaßen einen Ostpol, nämlich den Förderturm der Schachtanlagen III/IV der Zeche Königsborn. Und da wir in Königsborn wohnen, ist es fast unverzeihlich, dass wir dem Ostpol bisher noch keinen Besuch abgestattet haben.
Der Ostpol
Heute besteht dieser Teil der Zeche, die in Spitzenzeiten bis zu 4000 Menschen beschäftigte, nur noch aus dem von Alfred Fischer entworfenen Förderturm. Er wird von einer Bürgerstiftung betreut und ist auch Nachts dank einer Lichtkunstinstallation von Mischa Kuball gut zu sehen.
Heute liegt er allein im Grünen und ist nicht mehr von Zechengebäuden umgeben. Dadurch wirkt der Förderturm etwas surreal und auch auf seltsame Weise sakral.
Jetzt warte ich auf eine Gelegenheit mal oben auf dem Dach des Förderturms zu stehen und mir die Gegend anzuschauen
World of Lights hat in Unna wieder wie im letzten Jahr den Platz der Kulturen und den Westfriedhof illuminiert. Einiges erkannte man wieder, aber es gab auch eine ganze Reihe neuer Installationen.
Wir hatten zwar eine ungefähre Idee, was uns in Alt Empordà (Oberampurien) erwartet, aber vor Ort war es dann doch noch wesentlich abwechslungsreicher, als wir erwartet hatten.
Am bekanntesten dürfte die Gegend sein, weil dort in FigueresSalvador Dalí geboren wurde und große Teile seines Lebens dort verbrachte. Dort steht auch das grösste surrealistische Kunstwerk der Welt, das Teatro Museo Salvador Dalí. Es empfiehlt sich das Museum zu besuchen, wenn es öffnet, denn es wird schnell richtig voll. Aber der Besuch lohnt sich und man in den Bildern gut erkennen, wie sehr Dalí in dieser Gegend verwurzelt war.
Überraschend für uns war, wie sehr Alt Empordà vom Weinbau geprägt ist: jede Menge unabhängiger Weinproduzenten und Kooperativen. Leider waren wir mit Handgepäck auf Reisen, so dass sich das Verkosten auf ein Minimum beschränkte. Gleich in der Nähe gab es das kleine Ökö-Weingut Can Torres, die nicht nur schönen Wein machen, sondern auch noch Dolmen und einen Menhir zwischen ihren Weinfeldern haben. Nettes Detail: der mit blauen Mini-Dolmen und roten Mini-Menhiren ausgeschilderte Weg.
Die nächste Überraschung war der Unabhängigkeitstag der Katalanen. 1,5 Millionen hatten sich auf der Landstraße N II (Via Catalana) verabredet um eine Menschenkette zu bilden. Blöderweise war das ausgerechnet der Tag, an dem wir mal über die Grenze huschten und Perpignan besuchten (auch noch Katalonien). Es entpuppte sich nämlich als ziemlich schwierig von der einen Seite der N II auf die andere Seite zu gelangen, während sich Unmengen von Menschen gerade auf dem Heimweg befanden.
Alt Empordà ist stark von den Pyrenäen geprägt: zwei oder drei Kilometer vom Strand entfernt befindet man sich auf über 500 Meter Höhe. Das klingt vielleicht nicht nach allzu viel, aber die Aussichten sind spektakulär … und die Anzahl der Serpentinen auch.
Für unsere nächste Reise in diese Gegend ist auf alle Fälle Wandern angesagt, denn große Teile stehen unter Naturschutz und die Wege sind gut ausgeschildert. Und – nach Voranmeldung – Dalís Wohnhaus in Portlligat anschauen.
Neulich war ein Mann im Kurpark und hat alle Bäume nummeriert.
Es sind also mindestens 1264 Bäume. Ziemlich viele Bäume für einen kleinen Kurpark. Andererseits hat dieser Mann vielleicht erst bei 824 begonnen zu zählen. Dann wären es weniger Bäume.
Für die S4 hat die Bahn einige alte Züge reaktiviert. Und die sind zum Teil so alt, dass die Türen noch die originalen Türöffnungshebel statt die langweiligen digitalen LED-Türöffner haben.
Da fühle ich mich doch gleich wieder zurückversetzt in die Achtziger ….
Als eine der Konsequenzen aus dem NSA-Skandal läuft mein kleines Geeksphone jetzt mit Android, aber ohne Google. Dazu brauchte es einige Bastelei und es funktioniert nicht (jedenfalls in dem Umfang, den ich brauche) allein mit freien Quellen.
Heise Online News von Heise (nach der App muss man etwas suchen)
Das reichte leider nicht für meine Bedürfnisse. Also mussten noch ein paar unfreie Apps her, aber ohne, dass ich dem App-Store-Betreiber (aka Google) gleich die Kontrolle über mein Gerät geben muss. Da blieb eigentlich nur Androidpit.
CardDAV Sync Synchronisierung von Kontakten
CalDAV Sync Synchronisierung von Terminen und Todos
Contact Editor Editor für Kontakte (der eingebaute Kontakteditor von Android spielte mit CardDAV Sync leider nicht zusammen)
Damit lassen sich jetzt Mails, Termine, Todos und Dateien synchronisieren, ich kann Bücher lesen, chatten, Nahverkehrsauskünfte bekommen und habe Kartennavigation. Mehr brauche ich nicht.
Aber da ist noch das Backend, denn das sollte natürlich auch nicht bei Google liegen. Dank eines eigenen V-Servers kein so großes Problem:
Auf dem Weg zu dieser Konstellation habe ich auch noch einiges anderes ausprobiert. So war die Idee alles auf meinem Raspberry Pi zu hosten eher knifflig, denn man müsste dafür noch im internen WLAN am DNS rumfeilen. Mühsam.
Die CardDAV und CalDAV Sachen hätte ich auch mit aCal machen können, aber aCal ist etwas zickig und träge in der Bedienung. Ähnliches gilt im Backend für die Groupware Horde; für mich einfach überdimensioniert.
Nachtrag 26.9.2013: Da mich interessierte, mit wem sich mein Handy denn so unterhält, habe ich mal OS Monitor installiert und mir regelmäßig die offenen Verbindungen anzeigen lassen. Normalerweise gingen die – wie erwartet – zu meinem eigenen Server. Aber Überraschung: ab und zu ging auch mal etwas zu Google von irgendeinem Systemservice. Des Rätsel Lösung war naheliegend: solange Ortung per WLAN eingeschaltet ist fragt das Handy Google, wo es gerade ist. Kann man abschalten, aber ich gehe erst mal davon aus, dass es keine große Sicherheitslücke ist.
Da wir bei unserem ersten Besuch mit Rotterdam noch nicht ganz „fertig“ geworden sind, sind wir am letzten Wochenende noch einmal hingefahren. Diesmal unter anderem mit einer Hafenrundfahrt, die besonders beeindruckt, wenn man erfährt, dass man gerade nur die ersten acht Kilometer Hafen gesehen hat und auf den nächsten 25 Kilometern noch drei weitere riesige Häfen warten. Kultur gab es auch, diesmal das Museum Boijmans Van Beuningen: Hauptsächlich Malerei vom Mittelalter bis (im Moment) 2013. Es ist interessant zu sehen, wie sich die Entwicklung der Kunst in den letzten etwa 100 Jahren immer weiter beschleunigte.
Auch diesmal hatten wir wieder das Gefühl, dass Rotterdam so ein bisschen wie das Ruhrgebiet ist. Es hat eine Menge zu bieten, aber eher auf den zweiten Blick.
Die fantastische Wetterprognose – die von der Wirklichkeit auch komplett bestätigt wurde – hat uns kurzfristig für das Wochenende nach Nordholland geführt. Da wir in dem malerischen Alkmaar unterkamen, konnten wir uns in aller Ruhe das rege Treiben auf den Grachten anschauen. Denn irgendwie schien jeder Holländer entweder mit einem Boot, oder mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.
Letzteres ist auch sehr sinnvoll, wenn man an den Strand will. Denn Parkplätze sind knapp und teuer. So waren wir mit unserer UN-KE noch rechtzeitig in Castricum aan Zee, bevor die Zufahrt für Autos gesperrt wurde. Und glücklicherweise sind die Strände immer nur an den Zugängen massiv überbevölkert; geht man ein paar Schritte, so wird es deutlich leerer.