Bürenbruch

Das Wetter animiert zwar dazu bewegungslos auf dem Balkon abzuhängen, aber irgendwann reicht es und der Bewegungsdrang siegt.

Wir dachten uns, dass es im Wald doch noch etwas kühler wäre und suchten uns eine Mini-Wanderung am südlichen Ende des Kreises aus im Bürenbruch.

Eigentlich ein recht normaler Wald, der sich aber verändert, denn einige Wiesen und Äcker wurden aufgegeben und die Natur erobert die ehemaligen Nutzflächen jetzt langsam zurück.

Klimatisch fühlte es sich allerdings nicht nach deutschem Wald, sondern nach tropischen Urwald an. Wir haben gut geschwitzt.


Es brennt

Daniela weckte mich heute Nacht: „Ich glaube, es brennt“. Geräusche wie von einem Feuerwerk waren zu hören und im Wohnzimmer für einen Moment die Reflektionen von Blaulicht zu sehen. Und tatsächlich war die Aussicht aus unserem Küchenfenster erschreckend.

Die Tennishalle, die etwa 50 Meter von uns entfernt liegt, stand meterhoch in Flammen. Eine riesige Rauchsäule stieg in den Himmel und der heftige Funkenflug trug auch nicht zur Beruhigung bei.

Glücklicherweise war die Feuerwehr bereits da; wie wir später erfuhren waren bis zu 100 Personen im Einsatz. Das ist definitiv nicht das, was man vor seiner eigenen Haustür erleben möchte. Zumal erst im April letzten Jahres ein Brandstifter gegenüber vom Tennisclub beim Cafe im Kurpark und der Jugendkunstschule gezündelt hatte. Und vor ein paar Tagen an der Windkunst, glücklicherweise ohne größeren Schaden.

Ziemlich genau vor zwei Jahren hatte ich vom gleichen Küchenfenster aus den Blutmond fotografiert. Klingt vielleicht banal, aber es erinnerte mich daran wie schnell alles anders werden kann.

Jetzt ist erstmal die Umgebung gesperrt wie damals bei Friederike, aber die netten Herren vom Ordnungsamt ließen mich durch.


Die Mühle, die keine Mühle ist

Vor ein paar Tagen schickte mir Daniela dieses Bild.

Die Mühle Friedrichsborn, malerisch mit Schneeglöckchen im Vordergrund, gleich bei uns um die Ecke gelegen. Aber dabei ist sie gar keine Mühle, sondern eine Windkunst. Denn als sie noch Flügel hatte, förderte sie das Wasser für das Gradierwerk. Irgendetwas zu mahlen war nie ihre Aufgabe.

1799 wurde ihre Funktion dann von der ersten Dampfmaschine der preußischen Westprovinzen übernommen, der Feuermaschine.

Seitdem steht die Mühle Friedrichsborn pittoresk in der Landschaft rum und sieht auch abends gut aus.


Friederike

Nachdem vor ein paar Wochen der Kurpark schon sehr radikal zurückgeschnitten wurde, setzte das Sturmtief Friederike jetzt noch eins drauf. Etwa 70 Bäume wurden entwurzelt, zerbrachen oder mussten gefällt werden.

Der Kurpark sieht jetzt erschreckend kahl aus. Aber glücklicherweise ist der Frühling ja schon (mit etwas Optimismus) in Sichtweite.


Un(n)a Festa Italiana

Seit immerhin schon 30 Jahren gibt es jetzt das italienische Fest in Unna. Und immer wenn Daniela und ich es besucht haben, war auch das Wetter italienisch sonnig.

Wer sich in Ruhe die Stände mit den italienischen Spezialitäten anschauen und vielleicht etwas mitnehmen will, der sollte nicht zu spät kommen. Denn gegen Abend wird es richtig voll. Denn so etwas wie die 400.000 bunten Lichter der „Illuminazione“ bekommt man nicht alle Tage zu sehen. Wobei ich in der Menge abends tatsächlich eine Stimme hörte, die sich über die Farbkombination der Lichter beschwerte und etwas dezenteres erwartet hatte. Aber mal ganz ehrlich: fröhlich bunt passt doch zu so einem Fest viel besser.


DLV-Laufabzeichen

laufabzeichen

Vor ein paar Jahren sind Daniela und ich noch mehr gelaufen – zum Beispiel rund um die Talsperren in der Nähe von Lüdenscheid. Aber in der letzten Zeit wurde es immer weniger, bis nur noch ein paar Minuten in der Woche übrig waren.

Da traf es sich sehr gut, dass wir zufällig Franz Wiemann vom Laufteam Unna im Spatz und Wal trafen. Daniela kannte ihn noch von ihrer eigenen Zeit im Verein und er motivierte erst sie (und sie dann mich) am Anfängerkurs teilzunehmen.

Am 6. März ging es dann gemächlich los und steigerte sich, bis wir heute die 60 Minuten am Stück gelaufen sind, die für das Laufabzeichen Voraussetzung sind.

Es hat viel mehr Spaß gemacht, als ich ursprünglich dachte. Und ich habe für mich festgestellt, dass Sport im Verein tatsächlich eine feine Sache ist.


Endlich am Ostpol

Das Ruhrgebiet hat bekanntermaßen einen Ostpol, nämlich den Förderturm der Schachtanlagen III/IV der Zeche Königsborn. Und da wir in Königsborn wohnen, ist es fast unverzeihlich, dass wir dem Ostpol bisher noch keinen Besuch abgestattet haben.

Der Ostpol
Der Ostpol

Heute besteht dieser Teil der Zeche, die in Spitzenzeiten bis zu 4000 Menschen beschäftigte, nur noch aus dem von Alfred Fischer entworfenen Förderturm. Er wird von einer Bürgerstiftung betreut und ist auch Nachts dank einer Lichtkunstinstallation von Mischa Kuball gut zu sehen.

Heute liegt er allein im Grünen und ist nicht mehr von Zechengebäuden umgeben. Dadurch wirkt der Förderturm etwas surreal und auch auf seltsame Weise sakral.

Jetzt warte ich auf eine Gelegenheit mal oben auf dem Dach des Förderturms zu stehen und mir die Gegend anzuschauen